Nach Quali-Aus in Innsbruck

Vierschanzentournee für Titelverteidiger Kamil Stoch vorzeitig beendet

Foto: imago / Newspix

Nach einer Krisensitzung in Innsbruck entscheidet der polnische Trainerstab, Kamil Stoch aus der laufenden Vierschanzentournee zu nehmen. Der Titelverteidiger ist am Montag an der Qualifikation gescheitert.

Unrühmliches Ende für den Titelverteidiger bei der 70. Vierschanzentournee: Wie der polnische Verband am späten Montagabend mitgeteilt hat, wird Kamil Stoch die Tournee vorzeitig beenden. „Bis zum Ende der Woche ist Ruhe wichtig, gefolgt von Krafttraining. Danach steht das Training auf der Schanze an“, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes vor dem dritten Springen der Tournee in Innsbruck (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos).

Zuvor hatte der polnische Superstar die Qualifikation am Bergisel mit Platz 59 verpasst. „Wir denken, er braucht Training. Viel Training“, sagte Sportdirektor Adam Malysz kurz nach dem überraschenden Aus in der Vorausscheidung. Schon bei den deutschen Tournee-Stationen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen hatte Stoch die Punkteränge verpasst – und schon dort war ein vorzeitiger Rückzug aus der Tournee Thema. Nach einer Krisensitzung in Innsbruck schafft Malysz nun Tatsachen und schickt ausgerechnet den Titelverteidiger nach Hause, der als einziger Springer der Polen am Qualifikationsdurchgang gescheitert ist.

Damit hat sich die Krise bei der polnischen Mannschaft weiter verschärft: Schon zum Auftakt der Vierschanzentournee hatte mit Dawid Kubacki nur ein einziger Springer den Finaldurchgang erreicht, beim darauffolgenden Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen war Piotr Zyla als bester Pole zumindest Elfter. In der Qualifikation für den Wettbewerb in Innsbruck belegte Andrzej Stekala als bester Pole nur den 18. Platz.

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Der polnische Verband verzichtet zunächst darauf, einen Ersatz für Kamil Stoch zu nominieren. Stattdessen werden die übrigen Athleten des polnischen A-Kaders ein Trainingslager im slowenischen Planica abhalten – und nur für den Fall, dass einer der Springer dort herausragt, könnte er anstelle von Stoch den letzten Tournee-Stopp in Bischofshofen bestreiten.

Unmittelbar nach der Vierschanzentournee folgt ein weiteres Weltcup-Wochenende in Bischofshofen, das Stoch somit auch verpassen wird. Eine Rückkehr des 34-Jährigen wäre dann zu seinem Heim-Weltcup in Zakopane (14. bis 16. Januar 2022) denkbar.

Auch interessant: Erstmals wurde bei der Vierschanzentournee in Garmisch-Partenkirchen unter Flutlicht gesprungen – und auch der Bergisel in Innsbruck soll entsprechend aufgerüstet werden. Kommt schon bald die Nacht-Tournee?

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

9 Kommentare

  1. Für die tollen Polnischen Fan’s wünscht man sich dass es mit den Polnischen Skispringern bald wieder aufwärts geht

  2. Ich weiss nicht in wie weit es mit Stoch besprochen worden ist. Ich hätte es gut gefunden wenn man Stoch entscheiden lassen würde ob er an 4 Schätzen Tournee weiter machen wollen würde oder ob er lieber tranieren möchte. Die anderen wie Stenkala und Kubacki hat man nicht rausgenommen obwohl sie auch katastrophal springen. Ich hoffe die Pause wird Stoch gut tun, und ich drücke ihn fest die Daumen dass er zu seine Form zurückkehrt.

  3. Schon ein sehr krasser Einbruch. Stoch war ja in Klingenthal noch auf dem „Podescht“ 😉 ! Und Kraft gewann da sogar, vor nicht mal einem Monat. Vielleicht sollte Team Austria auch darüber nachdenken, ob es Sinn macht, SK vor eigenem (TV-)Publikum zu „verheizen“.

  4. Hätte echt gedacht, dass er zu Tournee wieder auf trumpft. Ist also auch nur ein Mensch. Aber der kommt wieder, dass ist sicher.

    • Der wird sicher auch noch pausieren
      Hat das ja schon in klingenthal getan
      Hat sich aber für den Wettbewerb Qualifiziert
      Ich glaube den nimmt man dann morgen raus
      Würde ich als Trainer so machen

  5. Kamil Stoch ist einer DER Skispringer der letzten Jahrzehnte. Auch wenn es mal nicht so klappt… Es gibt immer Höhen und Tiefen. Der Mensch ist keine Maschine…

  6. Sehr sehr schade, aber es hat keinen Sinn wenn er es mental nicht schafft und auf der Schanze leider auch nicht! Für mich bleibt er trotzdem noch einer der besten Skispringer!

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