Eisenbichler bester DSV-Skispringer

Vierschanzentournee: Halvor Egner Granerud gewinnt Qualifikation am Bergisel

Halvor Egner Granerud unterstreicht seine starke Form auch am Bergisel von Innsbruck. Während der Norweger die Qualifikation gewinnt, tut sich Karl Geiger am deutschen „Schicksalsberg“ noch schwer. Markus Eisenbichler wird bester Deutscher.

Mit einem Sprung auf 129 Meter sicherte sich Halvor Egner Granerud den Sieg in der Qualifikation für das dritte Springen der Vierschanzentournee. Der Tournee-Gesamtführende erzielte am Bergisel in Innsbruck insgsamt 132,2 Punkte und setzte sich damit gegen den Österreicher Daniel Huber durch, der auf 127,5 Meter (128,9 P.) kam. Den dritten Platz belegte Garmisch-Sieger Dawid Kubacki mit einem Sprung auf 128 Meter (128,7 P.).

Bei äußerst fairen Bedingungen war der 24-jährige Norweger am Samstag das Maß aller Dinge und machte damit deutlich, dass der Sieg beim dritten Springen der Vierschanzentournee über ihn gehen wird. Granerud hat weiterhin beste Aussichten, für den ersten norwegischen Gesamtsieg bei der Vierschanzentournee seit 2007 zu sorgen.

Markus Eisenbichler bester DSV-Skispringer

Die deutschen Skispringer haben sich geschlossen für den Wettbewerb am Sonntag qualifiziert, doch ganz vorne mitmischen konnte nur Markus Eisenbichler, der mit 127 Metern hinter Kubacki den vierten Platz belegt hat. „Das war jetzt keine Granate, aber ein grundsolider Sprung, mit dem ich sehr zufrieden bin“, sagte Eisenbichler.

Mehr ausgerechnet hat sich Karl Geiger: Der aussichtsreichste DSV-Skispringer im Kampf um den Gesamtsieg hat sich nach mäßigen Trainingssprüngen gesteigert und mit 125 Metern den siebten Platz belegt. „Die Trainingssprünge waren nicht der Wahnsinn, aber für die Qualisprung habe ich die richtigen Schlüsse gezogen und der war auch wieder besser“, so Geiger.

Horngacher: „Es gibt noch einiges zu tun“

„Es war ein schwieriger Tag für uns, wir haben nicht gut begonnen und uns nicht ganz optimal auf die Schanze eingestellt. Der letzte Durchgang war von unseren beiden Top-Athleten Geiger und Eisenbichler dann in Ordnung. Aber für morgen gibt es definitiv noch einiges zu tun“, urteilte Bundestrainer Stefan Horngacher.

Daneben haben aus der deutschen Mannschaft auch Martin Hamann (20.), Pius Paschke (35.), Severin Freund (41.) und Constantin Schmid (46.) die Vorausscheidung überstanden.

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Der Bergisel gilt für die Deutschen als „Schicksalsberg“, haben in den vergangenen Jahren hier doch oft deutsche Skispringer den erhofften Tourrnee-Sieg verspielt. Doch auch gute Erinnerungen verbinden speziell Eisenbichler und Geiger mit der imposanten Schanzenanlage oberhalb der Tiroler Landeshauptstadt: „Ich schaue mir das Video öfter mal an, als ich mit Karl hier zwei Medaillen gemacht habe“, blickt Eisenbichler auch heute noch gerne auf die WM vor zwei Jahren zurück.

Polen und Österreich mannschaftlich stark

Wie schon beim zurückliegenden Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen haben sich die Polen aus mannschaftlicher Hinsicht besonders hervorgetan – neben Kubacki landeten mit Kamil Stoch (5.) und Piotr Zyla (8.) zwei weitere Athleten unter den Top Ten.

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Zu dritt waren auch die Gastgeber aus Österreich mit Huber, Stefan Kraft (6.) und Philipp Aschenwald (10.) unter den besten Zehn vertreten. Dazwischen reihte sich noch Peter Prevc aus Slowenien auf dem neunten Platz ein.

Am Sonntag startet um 12 Uhr zunächst der Probedurchgang, um 13:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt dann der dritte Wettbewerb der 69. Vierschanzentournee.

Auch interessant: Die 68-jährige Geschichte der Vierschanzentournee hat viele schräge Anekdoten hervorgebracht. skispringen.com wirft einen Blick zurück – von betrunkenen Finnen, einem falschen Sieger, Schweizer Flossenhandschuhe, „Eddie the Eagle“ und einem Blackout zum Auftakt lesen Sie hier!

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Über Marco Ries 881 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

5 Kommentare

  1. DSV immer schlechter.
    Mein Tipp für morgen. Außer Eisei und Geiger kommt keiner weiter. So schlecht war der DSV noch nie in der Gesamtwertung. Langsam muss das Problem mal angegangen werden und nicht immer nur darauf hoffen das Eisei und Karl es schon machen.
    Das gesamte Team ist weit hinter ihren Möglichkeiten.

    • Naja, heute hat mich kein Springer wirklich überzeugt. Aber die Jungs müssen ihre Kräfte einteilen, ist doch klar. Heute wurde auf Sparflamme gesprungen. Mal schauen wie es morgen wird, da erwarte ich deutlich bessere Sprünge.

  2. Es ist schon fragwürdig, dass viele plötzlich auf Consti Schmid rumhacken. Die Ergebnisse der „2. Reihe“ und der „nationalen Gruppe“ des DSV-Teams sind überwiegend unter den Erwartungen geblieben. Ich finde es gut, nicht gleich ein eingespieltes und in Vergangenheit erfolgreiches Team auseinanderzureißen. Consti, Pius und Severin innerhalb der Weltcup-Mannschaft wieder aufzubauen macht Sinn und Richi soll über den COC den 7. Startplatz wieder holen. Verständlicherweise wollten auf Grund der Leistung in Garmisch viele Richi im Weltcupteam sehen. Dennoch macht die Sicherung des 7. Startplatzes mehr Sinn. Auch wenn dies nicht klappt, wird Richi seine Chancen wieder bekommen. Martin hat die COC-Chance auch erfolgreich genutzt.

  3. Ein Übungsleiter soll aufbauen. Bei Schmidt ist es wahrscheinlich so, daß das „Vertrauen“ eher zur Verkrampfung führt. Nun, der „Wunschübungsleiter“ des DSV muß das mit sich selbst ausmachen. Er wird schon Rückendeckung durch die Verantwortlichen erhalten. Bloß, ob es hilft?

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