Mit dem Start der Vierschanzentournee rückt wieder das Material in den Fokus: Im Visier stehen die österreichischen Skispringer, denen die Verwendung illegaler Bindungen vorgeworfen wird. Cheftrainer Andreas Widhölzl wehrt sich.
Der Ausrüstungskrieg im Skispringen erreicht pünktlich zur Vierschanzentournee einen neuen Höhepunkt und erinnert stark an die Debatten um die angeblichen „Wunderanzüge“ aus dem Vorjahr. Im Zentrum der Kritik stehen erneut die Österreicher, denen die Verwendung illegaler Bindungen vorgeworfen wird.
Am Dienstag, dem ersten von zwei Ruhetagen während der diesjährigen Tournee, berichteten zunächst der polnische Fernsehsender ‚TVP‘ sowie ’sport.pl‘ über die Anschuldigungen, deren Quelle laut beiden Berichten aus Norwegen stammt, aber anonym bleibt. Sie streuen auch das Gerücht, der Internationale Skiverband (FIS) habe das Team von Cheftrainer Andreas Widhölzl nach dem ersten Durchgang beim Auftaktspringen in Oberstdorf dazu aufgefordert, die Bindungen zu tauschen – ohne offizielle Verwarnungen oder Disqualifikationen auszusprechen.
Widhölzl wehrt sich gegen Vorwürfe
Beim ÖSV nimmt man die Anschuldigungen im Vorfeld des Neujahrsspringens in Garmisch-Partenkirchen (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos) jedoch gelassen und vermutet eine gezielte Retourkutsche der Norweger, die nach ihrem eigenen Anzugsskandal bei der Heim-WM in Trondheim auf einen historisch schwachen Saisonstart blicken.
Andreas Widhölzl reagierte mit einer gehörigen Portion Ironie auf die Berichte über einen hektischen Materialwechsel mitten im Wettkampf: „Ich finde das ja lustig, und Hut ab vor den Serviceleuten, wenn sie in 20 Minuten alle Bindungen gewechselt haben. Im Ernst: Die Bindungen sind völlig handelsüblich, jeder andere hat die auch.“ Laut dem Cheftrainer seien alle Teile von der FIS geprüft und abgenommen worden.
Bindung von Manuel Fettner als Auslöser
Der konkrete Auslöser der Aufregung war die Bindung von Manuel Fettner. Diese weise optische Unterschiede zu herkömmlichen Modellen auf, berichtet die norwegische Quelle mit entsprechenden Fotos. „Sie ist ein bisschen anders, aber nur was die Fixierung des Schuhs betrifft, was keinen Einfluss hat. Mit der springt er seit fünf oder sechs Jahren, und das war nie ein Thema. Es ist ja keine Eigenbaubindung und legal, sonst wären wir disqualifiziert worden. Wir sind durchkontrolliert worden und absolut im Reglement“, äußerte sich Widhölzl am Dienstag.
Auch FIS-Materialkontrolleur Mathias Hafele verteidigte die Bindung des österreichischen Routiniers. „Diese Bindung ist seit etwa zehn Jahren im Einsatz. Schuh und Bindung wurden bereits zu Zeiten von Sepp Gratzer als Kontrolleur im Weltcup genehmigt“, sagte Hafele laut ‚TVP‘. Auch die Behauptung, man habe die Athleten während des Auftaktspringens zur Umrüstung gezwungen, bezeichnete er als schlichtweg unwahr.
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Auch innerhalb der österreichischen Mannschaft sorgen die Diskussionen eher für Schmunzeln als für Unruhe. Jan Hörl, der in Oberstdorf Vierter wurde, sieht die Angriffe eher als Bestätigung der eigenen Form. Auf die Frage nach dem angeblichen Bindungstausch in der Pause entgegnete er lachend: „Blödsinn. Es war dasselbe Set-up, mit dem wir immer hüpfen. Lassen wir die anderen also einfach reden.“ Er wertet die Suche der Konkurrenz nach Fehlern beim ÖSV als Zeichen der Stärke: „Scheint so, dass wir wieder sehr gut sind und die anderen wieder was gegen uns suchen müssen.“
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(Sarkasmus ein)
Es würde – fast – kaum noch verwundern, wenn einige die Idee gebären, dass in versch. Staaten 1 mm versch. groß ist!
Für Athleten/Sport traurig; für Außenseiter was zum lachen
(wenn ich z.B. statt 2 gestrichene 2 gehäufte TL Zucker an’s Essen mache^^ = das ist doch aaaber wie ein 3. gestrichener, eyyyy)
(Sarkasmus aus)
Wie ich sagte: Vorher kontrollieren, nicht nachher. Dann können einige abwärts den Aufzug nochmals nutzen… Und Toleranzen klären, die es bei Physik/Messungen immer geben muss.
(Bei 24 Volt Soll sind 23 oder 26 eben „kein Ding“ = das hält eine Anlage aus. Bei 18 passiert nix und bei 31 kann was durchbrennen. Capito? Kann man überall anwenden, wo Messungen/Messgeräte stattfinden.)
Was mich mehr stört (als 3 mm) ist dieses „ausschlachten“, dass jeder jedem am Zeug flicken „muss“ (Kommentierer incl.).
Wie war das mit dem Glashaus? Da instrumentalisieren Norweger die polnische Presse, um andere Nationen zu dissen. Witzig. Die, die ihren Dreck aufgedeckt haben. Echt lächerlich.
Dass ihr darüber auch noch berichtet?! Das ist ja wie, wenn China Taiwan vorwerfen würde, dass sie sie überfallen hätten!!! Norwegen ist nur noch erbärmlich