Nach IOC-Entscheidung

Olympia: Russlands Skispringer wollen unter „neutraler Flagge“ starten

Trotz der Entscheidung des IOC, Russland von den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang auszuschließen, werden die Skispringer aller Voraussicht nach an den Start gehen. Kornilov und Co. wollen unter „neutraler Flagge“ in Südkorea dabei sein.

Mit seiner Entscheidung, Russland von den Olympischen Winterspielen 2018 im südkoreanischen Pyeongchang auszuschließen, hat das Internatioanle Olympische Komitee (IOC) am Dienstag für einen Paukenschlag im internationalen Sport gesorgt. Das IOC reagierte damit auf die erstmals in den McLaren-Reports belegten Manipulationen in Russland, mit denen das internationale Dopingkontrollsystem während der Winterspiele 2014 in Sotschi gezielt umgangen worden sein soll.

Nur einzelne Athleten dürfen demnach unter besonderen Auflagen unter „neutraler Flagge“ als Olympische Athleten aus Russland (OAR) in Südkorea an den Start gehen. Nur wer nie wegen Doping-Verdachts gesperrt oder disqualifiziert wurde und weitere Tests im Vorfeld der Winterspiele besteht, wird nach einer Mitteilung des IOC diese Möglichkeit erhalten.

Ungewissheit bei den Skispringern

Im Lager der russischen Skispringer herrscht zu diesem Zeitpunkt vor allem Ungewissheit. Russlands Staatspräsident Wladimir Putin schließt einen Olympia-Boykott zwar aus, selbständig entscheiden können die Sportler nach Aussage von Skispringer Denis Kornilov aber nicht. „Es ist noch nicht klar, wer entscheidet, ob wir zu den Olympischen Spielen gehen oder nicht. Diese Entscheidungen kann der Athleten nicht alleine treffen. Hinter jedem von uns steht ein ganzes Team, ein Verband und ein Land“, sagte Kornilov am Mittwoch.

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Nach Informationen von skispringen.com bespricht der Fachverband, der das Skispringen in Russland verantwortet, aktuell eine Teilnahme an den Winterspielen. Die in Frage kommenden Sportler müssen dafür eine entsprechende Einladung des IOC erhalten.

Vassiliev einziger Dopingfall im Skispringen

Davon ausgeschlossen sein dürfte demnach Dimitry Vassiliev. Der inzwischen 37-jährige Russe sorgte im Jahr 2001 für den bisher einzigen aufgeklärten Dopingfall im Skispringen. Damals hatte er das Diuretikum Furosemid zum Abnehmen eingenommen, es folgte eine zweijährige Sperre und die Aberkennung von zwei Podiumsplätzen.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

4 Kommentare

  1. Unsere Nato-Soldaten an der fordersten Ostfront werden schon einen Grund finden das Bodenschatzreiche Land ein 4 Mal zu besetzten.
    Darum geht es und um nichts anderes.

  2. Schon zur Olympiade in Sotschi hat der Gauck durch sein Boykott die Russen
    PARANOJA gestartet.Obwohl Deutschland 32 Hochgebirgs Eisenbahnzüge geliefert hat.

  3. Grundsätzlich sollte jeder der des Dopings schuldig ist, gesperrt werden. Ich frage mich nur, was mit den Nationen ist, die erst gar keine Kontrolle zulassen, wie China oder Nordkorea…..

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