Nur ein Deutscher in den Top Ten

Planica: Timi Zajc gewinnt Qualifikation zur WM-Entscheidung auf der Großschanze

Timi Zajc macht sich zum Favoriten für das Großschanzen-Einzel bei der WM in Planica. Während sich der Slowene gegen zwei Polen durchsetzt, tun sich die deutschen Skispringer schwer – einer landet unter den besten Zehn.

Mit einem Sprung auf die Bestweite von 136 Meter sicherte sich Timi Zajc den Sieg in der Qualifikation zur Einzel-Entscheidung auf der Großschanze. Bei der Nordischen Ski-WM im slowenischen Planica erzielte der Slowene insgesamt 142,5 Punkte und setzte sich damit gegen Dawid Kubacki aus Polen durch, der bei schlechteren Bedingungen auf 131,5 Meter (137,1 P.) kam. Den dritten Platz belegte mit Kamil Stoch (136 m; 136,9 P.) ein weiterer Pole.

Schon im Training der vergangenen beiden Tage hat sich Zajc so stark präsentiert, dass er bei der Einzel-Entscheidung am Freitag als Top-Favorit in den Wettkampf startet. Von einer hohen Erwartungshaltung will der 22-jährige Skispringer aus Ljubno aber nichts wissen: „Ich spüre keinen Druck. Ich kenne die Schanze so gut und muss morgen nur das machen, was ich hier immer mache“, sagte Zajc im Anschluss an seinen Quali-Sieg.

Geiger bester DSV-Skispringer

Die deutsche Mannschaft hat ihr Mindestziel erreicht und sich geschlossen für die vorletzte Medaillen-Entscheidung bei den Titelkämpfen im berühmten „Tal der Schanzen“ qualifiziert. Bester Mann aus dem Team von Bundestrainer Stefan Horngacher war der Normalschanzen-Dritte Karl Geiger, der mit 131 Metern den siebten Platz belegt hat. Silberedaillen-Gewinner Andreas Wellinger musste sich mit 128 Metern und dem zwölften Platz zufrieden geben.

Noch deutlich mehr Luft nach oben haben Markus Eisenbichler und Constantin Schmid, die die Plätze 18 bzw. 19 belegt haben.

Horngacher sieht DSV-Team vor „kniffliger“ Aufgabe

„Wir haben uns ein bisschen angenähert im Vergleich zum Training gestern. Wir sind auf einem guten Weg, aber es wird knifflig. Es ist extrem eng, aber die Jungs sind bereit für morgen“, analysierte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ‚ARD‘ und attestierte vor allem Karl Geiger einen großen Schritt nach vorne, nachdem er sich im Training noch schwergetan hatte.

Und weiter: „Ich habe schon im Vorfeld gesagt, dass die große Schanze schwer für uns wird. Die ist nicht unser Ding, aber wir werden alles geben.“

Granerud nur Neunter: Forfang bester Norweger

Hinter den beiden Polen Kubacki und Stoch präsentierte sich auch Johann Andre Forfang mit 136 Metern und dem vierten Platz stark. Damit war er bester Norweger, denn der Gesamtweltcup-Führende Halvor Egner Granerud kam bei etwas schwierigeren Bedingungen nicht über den neunten Platz hinaus.

Direkt hinter Forfang bewies Ryoyu Kobayashi aus Japan mit dem fünften Platz, dass man ihn im Kampf um die Medaillen weiterhin auf der Rechnung haben wird.

Österreich mannschaftlich stark

Aus mannschaftlicher Hinsicht hat sich vor allem Österreich stark präsentiert. Mit Titelverteidiger Stefan Kraft (6.) und Jan Hörl (7.) landeten zwei Skispringer aus der Alpenrepublik unter den Top Ten, die Daniel Tschofenig (11.) und Michael Hayböck (14.) knapp verpasst haben. Auch in Hinblick auf die Team-Entscheidung am Samstag zum Abschluss der Weltmeisterschaften bringt sich die Mannschaft von Cheftrainer Andreas Widhölzl damit in eine aussichtsreiche Position.

Bei 62 Athleten aus 20 Nationen am Start wurden zwölf von ihnen aussortiert. Wegen irregulärer Sprunganzüge wurden der US-Amerikaner Andrew Urlaub sowie der Rumäne Nicolae Sorin Mitrofan disqualifiziert.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zur Nordischen Ski-WM 2023 in Planica

Am Freitag startet um 16:30 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor um 17:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) der Kampf um die Medaillen mit dem ersten Durchgang beginnt.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

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