Andreas Wellinger lauert

Skiflug-WM am Kulm in Bad Mitterndorf: Timi Zajc liegt auf Gold-Kurs

Foto: imago / GEPA

Timi Zajc liegt nach zwei von vier Durchgängen bei der Skiflug-WM am Kulm auf Gold-Kurs. Während der Slowene den ersten Tag in Bad Mitterndorf dominiert, kann auch Andreas Wellinger mitmischen und lauert knapp hinter den Medaillenrängen.

Nach Flügen auf 228,5 und 227 Metern liegt Timi Zajc nach zwei von vier Wertungsdurchgängen bei der Skiflug-WM am Kulm im österreichischen Bad Mitterndorf auf Gold-Kurs. Der 23-jährige Slowene erzielte am Freitag insgesamt 435,8 Punkte und setzte sich damit gegen Lokalmatador Stefan Kraft durch, der auf 225,5 und 219 Meter (423,5 P.) kam. Den dritten Platz belegt zur Halbzeit der Einzel-Entscheidung Johann Andre Forfang aus Norwegen mit 219,5 und 220 Metern (418,7 P.).

Schon im ersten Durchgang demonstrierte Zajc seine Flugstärke, doch erst im Finaldurchgang flog der Slowene der versammelten Konkurrenz vor 7.800 Zuschauern dann eindrucksvoll davon: Vor den letzten beiden Durchgängen liegt Zajc etwas mehr als zehn Meter vor dem zweitplatzierten Kraft.

Wellinger lauert hinter den Top-3

Bester Deutscher am ersten Tag der Titelkämpfe in der Steiermark war einmal mehr Andreas Wellinger, der schon im Vorfeld als Mitfavorit auf den Weltmeistertitel gehandelt wurde. Mit Weiten von 222 und 218,5 Metern liegt der Ruhpoldinger nach zwei Durchgängen auf dem vierten Platz. „Über den ersten Sprung habe ich mich geärgert, weil ich viel zu spät am Schanzentisch war. Das mag man beim Skifliegen natürlich nicht, aber ich habe noch das Beste daraus gemacht“, analysierte Wellinger im Anschluss.

Zweitbester DSV-Skispringer war Stephan Leyhe auf Rang zwölf. Keine Chance mehr auf Edelmetall haben Pius Paschke und Karl Geiger, die zur Halbzeit der Einzel-Entscheidung die Plätze 19 bzw. 20 belegen.

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Philipp Raimund hat sich im Training, das am Freitagmorgen nachgeholt wurde, schwergetan und wurde von Bundestrainer Stefan Horngacher nicht ins vierköpfige Aufgebot nominiert.

Polen im Aufwärtstrend – Finnische Überraschung

Deutlich besser als zuletzt beim Skispringen haben sich die polnischen Skispringer präsentiert, die durch Piotr Zyla auf dem sechsten sowie Aleksander Zniszczol auf dem neunten Platz mit gleich zwei Athleten unter den Top Ten vertreten sind. Noch vor Zyla belegt Lovro Kos den fünften Platz.

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Überraschend stark hat sich daneben auch Niko Kytosaho präsentiert, der mit 232,5 und 218,5 Metern einen starken siebten Platz belegt. Für den Finnen ist das das bislang beste Ergebnis auf der höchsten Wettkampfebene des Skispringens.

Mit Michael Hayböck (8.) und Jan Hörl (10.) sind neben dem zweitplatzierten Stefan Kraft zwei weitere Springer der österreichischen Gastgeber nach dem ersten Wettkampftag am Kulm unter den Top Ten vertreten.

Kobayashi im Kampf um Medaillen chancenlos

Deutlich mehr ausgerechnet hat sich Vierschanzentournee-Sieger Ryoyu Kobayashi aus Japan, der mit 214 und 196,5 Metern nicht ins Fliegen gekommen ist und mit Platz 13 im Kampf um die Medaillen aller Voraussicht nach chancenlos sein wird.

Ähnlich ergeht es seinem Landsmann Ren Nikaido (30.), der im zweiten Durchgang nicht an den Start gehen durfte. Der Japaner wurde schon vor seinem Sprung mit einem irregulären Sprunganzug disqualifiziert.

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Am Samstag startet um 13 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor die Einzel-Entscheidung ab 13 Uhr (alles live bei skispringen.com) mit dem dritten und vierten Wertungsdurchgang fortgesetzt wird. Am Sonntag folgt am Kulm dann die Team-Entscheidung.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

12 Kommentare

  1. Hier mal die Summen Windpunkte Noten Anfahrtspeed aus allen 3 Durchgängen.

    Kraft 15,2 168,5 299,4
    Wellinger 17,1 168,0 301,8
    Zajc 19,5 168,5 298,3

    Alle 3 immer aus den gleichen Gates abgefahren.

    Kann sich jeder seinen Reim drauf machen. Insgesamt Wind, Noten und Gate doch sehr vergleichbar. Man könnte jetzt sagen, dass Zajc aufgrund seines geringeren Speeds nur dritter wurde, aber vlt. waren letzendlich doch die Leistungen das Entscheidende, wenn es auch recht knapp ausging.

    Ich hätte es Zajc den Titel gegönnt, nachdem er schon mal 2ter war. Auch Forfang zum zweiten Mal „Blech“ nach 2016, das ist bitter. Aber so ist es nun manchmal im Sport.

  2. Ja, furchtbar was das ZDF abliefert. Sollen Sie doch Skispringen komplett an die ARD geben, die zeigen sogar die Qualis in den Livestreams. Morgen schaue ich auf ORF.

    • Oh nein! Da habe ich gestern Abend in der Disc+ Mediathek so lange umsonst gesucht, nur um dann frustriert bei der Resterampe ZDF (@Schanzenrekord: Daumen hoch) gucken zu müssen. Das Schicksal blüht mir dann heute also auch. Herrje…

  3. Die Übertragungen von ZDF werden immer schlimmer! Ich kann nichts mehr leiden, als wenn man erst beim siebten bis zehnten Springer einzusetzen und davor dummes Gequatschte zu zeigen. Belshaws Sturz komplett ignoriert, dafür das Gelaber vom Bundestrainer, das niemanden interessiert. Das einzig gute war noch Freunds Kommentar, aber insgesamt weiß ich nicht, wieso man dafür noch Gebühren zahlen soll!

    • Ein absolut respektloses Verhalten, klar sind diese (ersten) Starter in der Regel chancenlos in Bezug auf vordere Plätze, trotzdem gebührt besonders ihnen Anerkennung, da sie oft aus weniger gepamperten Verbänden kommen.
      Nichtsdestotrotz möchte ich die wohltuende und angenehm zurückgenommene Art von Severin Freund nun wirklich nicht missen. Er besitzt einfach das intellektuelle Vermögen, Sätze unfallfrei zu formulieren.

      • @Puhane…da hast du Beide zum Einem zusammengemanscht;) Stefan Bier ist der Altehrren-Öffi-PC-Langweiler und Severin Freund der mit den frischen und kompetenten Ansätzen. Leicht nasale Aussprache aber mit fundierter Analyse.

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