Horst Hüttel erklärt Schanzen-Projekt

Beschlossen: Skisprungschanze in Berchtesgaden wird modernisiert

Freuen sich auf die neue Schanze: Helmut Wegscheider (Bundestützpunktleiter Berchtesgaden/Ruhpolding), Horst Hüttel, Markus Eisenbichler, Andreas Wellinger und Christian Leitner (Leitender Stützpunkttrainer Berchtesgaden).

In Berchtesgaden haben nicht nur Wellinger und Eisenbichler das Skispringen gelernt – nun soll die Schanzenanlage für knapp zehn Millionen Euro modernisiert und zum wichtigen Stützpunkt werden. Im Interview spricht Horst Hüttel über das Vorhaben.

Die Kälbersteinschanze in Berchtesgaden ist in die Jahre gekommen und eine Renovierung ist für den Fortbestand der Anlage unerlässlich. Über viele Jahre wurde immer wieder zwischen Politik und Sport diskutiert, inzwischen ist eine Entscheidung gefallen: Die HS-98-Normalschanze wird mit einem Gesamtvolumen von 9,3 Millionen Euro modernisiert und rekonstruiert. Horst Hüttel, als Sportdirektor Weltcup beim Deutschen Skiverband (DSV) für das Skispringen und die Nordische Kombination zuständig, spricht im Interview bei skispringen.com über das Vorhaben.

Herr Hüttel, wie haben Sie den positiven Beschluss des Berchtesgadener Gemeinderates zum Umbau der Kälbersteinschanze aufgenommen?

Horst Hüttel: Mit großer Freude und Erleichterung, dies war ein guter und wichtiger Tag für den Skisprung in Bayern und in Deutschland. Diese Anlage ist für den bayerischen Nachwuchs im Skisprung und der Nordischen Kombination essenziell, aber auch die Top-Athleten des DSV nutzen diese Anlage sehr intensiv. Wir brauchen diese Schanze unbedingt, um die Entwicklung junger Athletinnen und Athleten in Verbindung mit der Christophorusschule weiterhin auf professionelle Beine stellen zu können.

Warum hat sich der Entscheidungsprozess so lange hingezogen? Die ersten Gespräche wurden ja bereits 2014 geführt.

Hüttel: Bei einer Investition in dieser Größenordnung tragen alle Institutionen und Geldgeber eine große Verantwortung – knapp zehn Millionen Euro sind ja kein Pappenstiel. Aus diesem Grund bin ich allen Beteiligten, vor allem auch Bürgermeister Franz Rasp und seinem Gemeinderat sehr dankbar. Auch wenn über die Jahre viel Geduld und Kraft notwendig war, so hatten die Gespräche dennoch immer einen konstruktiven und positiven Charakter. Am Ende war die Abstimmung im Gemeinderat einstimmig, das zeigt, dass Berchtesgaden zu einhundert Prozent zu diesem Projekt steht.

Zur Abstimmung waren auch Olympiasieger Andreas Welliger und Weltmeister Markus Eisenbichler anwesend. Wie kam es dazu?

Hüttel: Die Gemeinderatssitzung war öffentlich und somit konnte jeder, der Interesse hatte teilnehmen. Beide Athleten wissen sehr gut, wie wichtig in ihrer Schüler- und Jugendzeit die Kälbersteinschanze für ihre Entwicklung war.

Sie haben hier mit ihrem persönlichen Erscheinen ein tolles Statement gesetzt – dies sollte man als Wertschätzung ansehen gegenüber allen, die dieses Projekt zur Umsetzung bringen. Vielleicht auch ein Stück weit ein Dankeschön speziell gegenüber ihrem langjährigen Trainer Christian Leitner, der dieses Projekt mit viel Energie und Leidenschaft vorangetrieben hat.

Wann soll es mit dem Bau losgehen und wann werden die ersten Sprünge auf der neuen Schanze bewundert werden können?

Hüttel: Die Ausschreibungen sind schon in vollem Gange und die Baumaßnahmen werden sicher dann auch sehr zeitnah losgehen. Bei einem reibungslosen Verlauf könnten im Herbst 2025 oder im Winter 2025/2026 die ersten Flüge zu sehen sein.

Entspricht nicht mehr den aktuellen Anforderungen: Die Kälbersteinschanze in Berchtesgaden, auf der auch Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler das Skispringen gelernt haben.

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Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

3 Kommentare

  1. Gott sei Dank sehr sehr wichtig unsere Sportler müssen sich international mit Athleten messen die in ihrer Heimat schon lange auf solchen FIS internationalen Anlagen trainieren können:

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