Wellinger bester DSV-Skispringer

Kraft geschlagen: Ryoyu Kobayashi gewinnt Qualifikation in Klingenthal

Foto: imago / Eibner

Ryoyu Kobayashi aus Japan springt in Klingenthal zum Qualifikationssieg und lässt Dominator Stefan Kraft hinter sich. Die deutschen Skispringer um Andreas Wellinger qualifizieren sich geschlossen, präsentieren sich aber nicht ganz so stark wie zuletzt.

Mit der Bestweite von 145,5 Metern sicherte sich Ryoyu Kobayashi den Sieg in der Qualifikation zum ersten von zwei Einzel-Wettbewerben an diesem Wochenende in Klingenthal. Der Japaner erzielte am Freitagnachmittag in der Vogtland-Arena insgesamt 137,9 Punkte und setzte sich damit gegen den in dieser Saison dominierenden Stefan Kraft aus Österreich durch, der bei vergleichsweise schwierigen Bedingungen auf 138 Meter (134,4 P.) kam. Den dritten Platz belegte der Norweger Johann Andre Forfang mit 145 Metern und 133,9 Punkten.

Alle DSV-Skispringer überstehen Vorausscheidung

Bester DSV-Skispringer war Andreas Wellinger, der mit 132,5 Metern den siebten Platz belegt hat. „Ich bin heute noch nicht ganz reingekommen. Das Training war relativ holprig, die Quali etwas besser, aber noch nicht mit der Leichtigkeit der letzten Wochen. Das werden wir heute analysieren und morgen besser machen“, erklärte der Ruhpoldiger, der im noch jungen Winter schon dreimal auf dem Podest gelandet ist.

Stark präsentierten sich daneben auch Karl Geiger als Zehnter sowie Pius Paschke als Zwölfter. Daneben haben sich auch Stephan Leyhe (18.) und Martin Hamann (30.) für den Wettbewerb am Samstag qualifiziert. „Die Sprünge waren heute noch nicht außergewöhnlich gut. Von den Verhältnissen gab es einige Unterschiede, aber grundsätzlich sind die Sprünge gut“, analysierte Bundestrainer Stefan Horngacher in der ‚ARD‘.“

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Nicht am Start war Philipp Raimund, der krankheitsbedingt kurzfristig ausgefallen ist. Weil die B-Mannschaft bereits beim parallel ausgetragenen Continentalcup in Lillehammer ist, hat der Verband darauf verzichtet, einen sechsten Springer für den Heim-Weltcup nachzunominieren.

Kubacki Fünfter: Aufatmen in Polen

Der polnischen Mannschaft ist es nach einem desaströsen Saisonstart gelungen, sich auf der Schanze in Klingenthal deutlich verbessert zu präsentieren. Allen voran Dawid Kubacki wusste mit 137,5 Metern sowie dem fünften Platz hinter dem Slowenen Timi Zajc (4.) zu überzeugen.

Superstar Kamil Stoch ist hingegen gar nicht nach Sachsen gereist, widmet sich stattdessen dem Training. „Er braucht weitere Sprünge ohne großen Trubel. Ich gehe aber davon aus, dass er in Engelberg wieder dabei sein wird“, sagte Cheftrainer Thomas Thurnbichler, der angesichts des schwachen Saisonstart in Polen bereits deutlich in Kritik geraten ist – und angesichts der verbesserten Leistungen nun aufatmen dürfte.

Drei Österreicher in den Top Ten

Weiterhin stark präsentieren sich die Österreicher, die neben Kraft auch mit Michael Hayböck auf dem achten sowie Manuel Fettner auf dem neunten Platz unter den besten Zehn vertreten waren. Daneben landete auch Peter Prevc aus Slowenien (6.) unter den Top Ten.

Neben dem erkrankten Philipp Raimund mussten acht der 59 Athleten für die Einzel-Entscheidung am Samstag aussortiert werden – darunter auch Naoki Nakamura, der für einen kurzen Schreckmoment in der Vogtland-Arena gesorgt hat: Nach schwachen 103,5 Metern stürzte der Japaner, hatte aber Glück im Unglück und blieb nach ersten Informationen unverletzt.

Am Samstag startet um 14:45 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor es ab 16 Uhr (alles live bei skispringen.com) zum fünften Mal um wichtige Weltcuppunkte geht.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

Auch interessant: Während sich die Weltcup-Mannschaft von Bundestrainer Horngacher in Klingenthal mit den Besten der Welt misst, kämpft Markus Eisenbichler im Continentalcup um seinen Startplatz. So könnte sein Weg zurück in den Weltcup aussehen…

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Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

18 Kommentare

    • laut manchen Deutschen Fans sind wahrscheinlich alle Springer Angeber sobald sie gut sind und sich über ihre eigenen Leistungen freuen. außer halt die Deutschen Springer xD

  1. Ach Leute, da geht noch was!
    Freue mich schon das ganze Jahr auf diese Zeit.
    Schöne Grüsse aus dem sonnigen Thailand (Nordthailand) Lampang
    Mario

  2. Ich hoffe, der Kräftkotz kriegt endlich richtig eins auf die Gosch!! Dieses Angeberspringen kann man sich ja nicht mehr anschauen. Solch ein Prolet.

  3. Es würde mich auch sehr wundern, wenn die DSV-Springer ‚zu Hause‘ ihre derzeitigen Höhenflüge beibehalten. Mit dem üblichen Erwartungsdruck durch heimischen Medien, Publikum usw. kann von denen leider keiner richtig umgehen. Ist einfach immer so. Horngacher übrigens auch nicht, aber das ist eine andere Kiste.

  4. Und futsch ist der gute saisonstart. Glaube das war eine eintagsfliege oder zwei Wochenenden fliege. Deutschland wird wieder chancenlos sein

      • Eine Qualifikation verrät, wie sicher der Spitzenspringer auf seine Fähigkeiten zurückgreifen kann. Ein ‚kommt ja gerade nicht drauf an‘ kann sich keiner leisten! Unter anderem, weil er bei solchen Patzern mental unter Druck gerät. Das hat Auswirkungen aufs Flugsystem. Das weiß man übrigens, wenn man Ahnung hat!

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