Große Sorge um Eirin Maria Kvandal

Sara Takanashi siegt erneut in Hinzenbach

Foto: Joachim Hahne

Zum Abschluss des Triple-Weltcups in Hinzenbach steht Sara Takanashi erneut ganz oben. Doch der überzeugende Sieg der Japanerin gerät angesichts eines heftigen Sturzes von Eirin Maria Kvandal aus Norwegen zur Nebensache.

Nach einem schweren Sturz von Eirin Maria Kvandal aus Norwegen ist das sportliche Geschehen beim dritten Damen-Weltcup in Hinzenbach in den Hintergrund gerückt. Umso bemerkenswerter war deshalb der Auftritt von Sara Takanashi, die ihre Führung nach 89 Metern im ersten Durchgang durch die Tagesbestweite von 92,5 Metern in ihren 59. Weltcupsieg ummünzte. Mit 234,1 Punkten hatte die Japanerin 3,1 Punkte Vorsprung auf Nika Kriznar aus Slowenien (87 und 90 m; 231 P.), die ebenso wie Kvandals Teamkollegin Silje Opseth (85,5 und 84,5 m; 223,5 P.) erneut auf dem Treppchen landete.

Nur 0,2 Punkte trennten Opseth am Ende von Marita Kramer, die das starke österreichische Team anführte. Mit Daniela Iraschko-Stolz, Chiara Hölzl und Lisa Eder landeten drei weitere ÖSV-Springerinnen auf den Plätzen acht bis zehn, gerade einmal durch 0,3 Punkte voneinander getrennt – was sinnbildlich für den ausgeglichenen Wettkampf stand. Zudem erzielte Julia Mühlbacher mit Rang 22 ihr bestes Weltcupergebnis. Die weiteren Top-Ten-Plätze gingen an die punktgleichen Fünften Maren Lundby und Irina Avvakumova und Katharina Althaus, die als Siebte einmal mehr beste DSV-Springerin war. Für Avvakumova war es das dritte Top-Ten-Resultat in drei Tagen.

Große Sorge um Kvandal nach heftigem Sturz

Um 13:55 Uhr wurde es an der Aigner-Schanze plötzlich noch stiller als ohnehin schon. Eirin Maria Kvandal lag nach dem ersten Sprung auf Platz vier und wurde von ihrem Coach Christian Meyer aus Gate 13 abgewunken. Der 19-Jährigen glückte ein starker Flug, der bei 88 Meter zu Ende war. Bei der Landung wurde ihr rechtes Knie beim Versuch den Telemark zu setzen nach innen gedrückt und gab unmittelbar nach. Dadurch verlor die Siegerin von Ljubno den Halt, überschlug sich und blieb im Auslauf liegen. Sofort eilten Sanitäter, Servicemann Alexander Henningsen und Teamkollegin Maren Lundby herbei, um zu helfen.

„Es ist wirklich schlimm, wenn so etwas passiert. Soweit ich es sehen konnte, war sie bei Bewusstsein. Sie hat aber fast nichts gesagt und hatte große Schmerzen“, berichtete Lundby in ‚TV2‘. Kvandal hielt sich unmittelbar nachdem sie zum Liegen gekommen war das rechte Knie und wurde sofort in einen Krankenwagen getragen und ins Krankenhaus nach Linz abtransportiert. „Dort wurden Röntgenaufnahmen gemacht, es wird jedoch einige Stunden dauern, bis wir eine Diagnose bekommen. Hoffentlich kann am Abend eine MRT-Untersuchung gemacht werden“, sagte Christian Meyer.

Seyfarth verpasst Wettkampf erneut

Gemischt fiel einmal mehr die deutsche Bilanz aus: Anna Rupprecht konnte im Finale noch vier Plätze gutmachen und wurde 14., Vereinskollegin Carina Vogt landete auf Platz 16. Agnes Reisch verlor im Finale vier Ränge und wurde 23.. Gar nicht erst im Wettkampf dabei waren Luisa Görlich und Juliane Seyfarth, die mit Platz 43 und 46 schon in der Qualifikation scheiterten. Für Seyfarth war es somit das dritte Mal im dritten Versuch, bei dem es nicht für die Teilnahme am Wettkampf reichte. Erstmals im Wettkampf stand nach ihrem Kreuzbandriss vor elf Monaten hingegen die Ungarin Virag Vörös, die als 40. das Finale allerdings klar verpasste.

Doppelt Punkte gab es diesmal für die Italienerinnen: Lara Malsiner stand erstmals an diesem Wochenende im Wettkampf und beendet diesen als 19., Schwester Jessica wurde 21.. Im Vergleich zu den Vortagen reduzierte sich das Starterfeld um acht Springerinnen. Gründe dafür waren der Wegfall der nationalen Gruppe der Österreicherinnen und des Junioren-Teams der Polinnen zu je vier Athletinnen. Die Tschechin Klara Ulrichova stand zwar auf der Startliste, ging jedoch nicht von der Schanze, wovon Reisch profitierte. Die Top 3 der Qualifikation waren Takanashi (88 m; 120 P.), Kriznar (85,5 m; 115,4 P.) und Kramer (89,5 m; 115 P.), die den weitesten Sprung absolvierte. Beste Deutsche war Althaus auf Platz 15 (84,5 m; 102,6 P.).

Kramers Vorsprung schmilzt weiter

Marita Kramers Vorsprung im Gesamtweltcup ist nun auf lediglich neun Punkte geschmolzen. Die Österreicherin hat 460 Punkte auf dem Konto, während ihr Nika Kriznar mit 451 nun dicht auf den Fersen ist. Auch Sara Takanashi ist deutlich näher ihre Konkurrentinnen herangerückt und steht nun bei 426 Zählern. Katharina Althaus behielt ihren neunten Platz und hat 203 Zähler gesammelt.

» Event-Übersicht: Weltcup-Saison der Damen 2020/2021

Die nächste Station im Damen-Weltcup ist dann Rasnov. Dort geht es jedoch erst übernächste Woche weiter, nachdem der geplante Weltcup in Lillehammer abgesagt werden musste. In Rumänien stehen dann planmäßig zwei Einzelspringen und das einzige Mixed-Team-Springen im Weltcup an (alles live bei skispringen.com).

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

Über Luis Holuch 522 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

9 Kommentare

  1. Ich habe mir den Sturz auf Youtube mehrmals angesehen weil wir schon lange keinen Sturz mehr hatten. Sehr schön. Ich mag solche Stürze.

    • @Frikadelle wow bist du ekelhaft, ich weiß man sollte niemand Verletzungen wünschen oder so aber es wäre schon schön, wenn du dich da verletzt hättest statt Eirin

    • Kann es sein, daß du selber öfters mal gestürzt und dabei mächtig auf deine Frikadelle im Oberstübchen gefallen bist? Irgendwas scheint bei dir da oben nicht zu stimmen.
      Laß dich mal untersuchen.

  2. So wie es das Knie von Kvandal verdreht hat, in der Zeitlupe sah das 45° nach oben und 45 zur Seite aus, sehen wir sie frühestens 2022/23 wieder! Ausser sie hat Gummibänder oder der Anzug hat es so erscheinen lassen. Die Notenvergabe von Lundby verwundert mich immer mehr. Da werden sämtliche Ruckler, Schieflagen und Ausfahrten scheinbar übersehen?

  3. Kvandal ist ja schon öfters gestrauchelt, aber das war ja echt ein schlimmer Sturz. Hoffen wir, dass es keine zu schlimme Verletzung ist.
    Trotzdem Gratulation an Sara Takanashi und auch Katharina Althaus hat eine gute Leistung erbracht.

  4. Schlimmer Sturz, es hatte sich bei ihr leider so ein bisschen angedeutet, dass sie grundsätzliche Probleme bei der Landung hat. Hoffentlich ist Kvandal nicht zu schwer verletzt, Sprungtalent hat sie devinitiv.
    Sehr schade, abgesehen vom Sturz wäre es nämlich ein enger und sehr schön anzusehender Wettkampf gewesen.

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*