Vier DSV-Skispringer in den Top Ten

Andreas Wellinger gewinnt Qualifikation zum Weltcup-Auftakt in Ruka

Auftakt nach Maß für Andreas Wellinger: Der Ruhpoldinger glänzt gleich in der ersten Qualifikation der Weltcup-Saison im finnischen Ruka und führt ein starkes DSV-Mannschaftsergebnis mit vier Athleten unter den Top Ten an.

Mit einer Weite von 144 Metern sicherte sich Andreas Wellinger den Sieg in der ersten Qualifikation der Weltcup-Saison 2023/2024. Der 28-Jährige erzielte am Freitagabend im finnischen Ruka insgesamt 154,2 Punkte und setzte sich damit gegen den Schweizer Gregor Deschwanden durch, der auf 143 Meter (151,9 P.) kam. Den dritten Platz belegte mit Stephan Leyhe (145 m; 149,4 P.) ein weiterer Springer aus der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher.

„Ich weiß nicht, was wie es bei den anderen gelaufen ist. Ich selbst hatte heute meinen besten Sprung in der Qualifikation und so macht es natürlich viel Spaß, hier zu springen. Ich hoffe, dass wir auch mannschaftlich daran anknüpfen können“, freute sich Andreas Wellinger im Anschluss. Der Skispringer vom SC Ruhpolding führte ein beeindruckend starkes deutsches Mannschaftsergebnis an, denn neben ihm und Teamkollege Leyhe landeten mit Philipp Raimund (6.) und Karl Geiger (7.) zwei weitere Deutsche unter den Top Ten.

DSV-Sextett übersteht Vorausscheidung ohne Probleme

Neu ist in dieser Saison, dass jede Nation maximal fünf Athleten an den Start schicken darf. Einen zusätzlichen sechsten Startplatz, so wie ihn das deutsche Team zu Beginn der Saison zur Verfügung hat, kann nur über den zweitklassigen Continentalcup ersprungen werden. In Abwesenheit von Markus Eisenbichler, der von Bundestrainer Stefan Horngacher für das Auftakt-Wochenende zunächst nicht berücksichtigt wurde, haben sich außerdem Pius Paschke als 13. sowie Martin Hamann als 17. ohne Schwierigkeiten für das erste Einzelspringen der Saison qualifiziert.

Kraft nach starkem Training mit Problemen

Während die deutsche Mannschaft das erste Kräftemessen der Saison klar dominiert hat, können auch die Österreicher zuversichtlich auf das anstehende Weltcup-Wochenende blicken: Zwar landeten mit Clemens Aigner (4.) und Daniel Tschofenig (8.) „nur“ zwei ÖSV-Adler unter den Top Ten, doch speziell Stefan Kraft hat im zuvor durchgeführten Training auf sich aufmerksam gemacht. Nachdem er beide Probeserien für sich entschieden hat, hatte der beste Österreicher der vergangenen Jahre in der Qualifikation mit den Bedingungen zu kämpfen und landete auf dem 21. Platz hinter Teamkollege Michael Hayböck (20.).

„Der Anlauf hat schon sehr gestockt und ich habe ein paar Mal den Schwerpunkt verloren. Danach hat mich eine Böe von der Seite erwischt, aber Gott sei Dank konnte ich den Sprung noch retten“, analysierte Kraft im Anschluss.

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Bester Norweger war nicht etwa Gesamtweltcup-Titelverteidiger Halvor Egner Granerud (19.), sondern Johann Andre Forfang auf einem starken fünften Platz. Daneben landeten außerdem der Japaner Ryoyu Kobayashi (9.) sowie der Grand-Prix-Gesamtsieger Vladimir Zografski aus Bulgarien (10.) unter den ersten Zehn.

Polen springen hinterher – Zwei Schweizer scheiden aus

Alles andere als glücklich dürften die erfolgsverwöhnten Polen sein: Als bester Mann in der Mannschaft von Cheftrainer Thomas Thurnbichler landete Piotr Zyla mit 124 Metern gerade einmal auf dem 29. Platz. Vorflieger Kamil Stoch kam nicht über Rang 35 hinaus.

Acht der insgesamt 58 Athleten haben den Einzug in den ersten von zwei Wettbewerben an diesem Wochenende verpasst: Neben dem Japaner Naoki Nakamura, der überraschend nicht über den 54. Platz hinaus gekommen ist, erwischte es mit Remo Imhof (51.) und Killian Peier (53.) auch zwei Schweizer. Der US-Amerikaner Tate Frantz wurde wegen eines irregulären Anzugs disqualifiziert.

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Am Samstag startet um 14:45 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor die Skispringer ab 16:15 Uhr (MEZ / alles live bei skispringen.com) erstmals in diesem Winter um Weltcuppunkte kämpfen.

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Über Marco Ries 881 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

7 Kommentare

  1. Ich drücke euch die Daumen für diese Saison und freue mich auf super Sprünge von euch.Bleibt Cool und gut gelaunt wie immer.Alles Gute

  2. Dieser Auftritt macht Hoffnung für die Saison! Vor allem für Leyhe freut es mich; wenn er wieder zu seiner Form von vor der Verletzung findet, ist er wahrscheinlich sogar der beste Deutsche!
    Was diese Regel mit den verkleinerten Kadern bringen soll, erschließt sich mir nicht. Und leider wurden auch heute wieder Springer durch die Anlaufverkürzung benachteiligt…

  3. Ich freue mich sehr morgen 5 sympathische Finnen im ersten Durchgang zu sehen, hoffe,dass Einer oder Zwei ins Finale kommen. Bin zwar Deutsche,aber mein Herz schlägt für die Finnen❤️

  4. Das macht ja mal richtig Hoffnung für morgen…
    Ein Schelm wer böses bei den Leistungen der Polen und großteils bei den Norwegern denkt.
    Aber wie war das letzte Saison mit den Diskussionen um deren Anzüge? Vielleicht spielen die neuen Regelungen ihnen nicht gerade in die Karten. Es wird spannend dies diese Saison zu beobachten.

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