
Dawid Kubacki wird beim Weltcup-Auftakt in Wisla vor heimischem Publikum seiner Favoritenrolle gerecht und feiert den ersten Sieg der Saison. Die deutschen Skispringer verpassen hingegen die Top Ten.
Mit SprĂŒngen auf 130,5 und 132,5 Meter sicherte sich Dawid Kubacki den Sieg beim Auftaktspringen in die Weltcup-Saison 2022/2023. Vor den Augen von rund 10.000 Zuschauern, darunter auch Polens StaatsprĂ€sident Andrzej Duda, erzielte der Lokalmatador auf der Adam-Malysz-Schanze in Wisla insgesamt 272,2 Punkte und setzte sich damit gegen Halvor Egner Granerud aus Norwegen durch, der auf 130 und 133,5 Meter (266,6 P.) kam. Den dritten Platz belegte der Ăsterreicher Stefan Kraft mit 125 und 133,5 Metern (258 P.).
„Bei diesen Bedingungen mit dem Wind und dem Regen hĂ€tte eigentlich alles passieren können. Aber ich bin sehr glĂŒcklich, dass ich einfach meinen Job machen konnte und sehr weit gesprungen bin“, jubelte Kubacki im Anschluss. FĂŒr den Polen ist es der sechste Weltcupsieg seiner Karriere.
Weltcup-Auftakt frĂŒher als je zuvor
So frĂŒh wie nie zuvor sind die weltbesten Skispringer in die Rekordsaison gestartet: Nie zuvor wurde ein Skisprung-Weltcup so frĂŒh im Jahr ausgetragen wie diesmal im polnischen Wisla (Event-Ăbersicht mit Zeitplan & Infos). Angesichts der anstehenden FuĂball-WM haben die Verantwortlichen den Auftakt nach vorne gelegt, um FernsehĂŒbertragungen zu garantieren. Das fĂŒhrte auch zum Novum, dass beim Weltcup erstmals nicht auf Schnee, sondern auf den aus dem Sommer bekannten Kunststoffmatten gelandet wird. Nur die Eisspur im Anlauf stellt zum Winter vergleichbare VerhĂ€ltnisse an diesem Wochenende sicher.
Geiger und Raimund ausgeschieden: DSV-Skispringer verpassen Top Ten
FĂŒr die deutschen Skispringer ist der Start in die neue Saison durchwachsen verlaufen. Ausgerechnet Karl Geiger, als Gesamtweltcup-Zweiter des Vorjahres einer der HoffnungstrĂ€ger, ist mit 115 Metern und dem 34. Platz ebenso wie Philipp Raimund (39.) schon nach dem ersten Durchgang vorzeitig ausgeschieden.
Bester DSV-Skispringer war an diesem Tag Pius Paschke, der mit 122,5 und 122 Metern den zwölften Platz belegt hat, gefolgt von Markus Eisenbichler auf Rang 13. „Es waren zwei solide SprĂŒnge. Ich habe ein paar Sachen schon ordentlich gemacht, mit manchen war ich aber nicht zufrieden. Das Ergebnis geht fĂŒr mich so in Ordnung“, urteilte Paschke im Anschluss. Erste Weltcuppunkte haben daneben auch Constantin Schmid als 16. und Andreas Wellinger als 23. gesammelt.
Horngacher unzufrieden: „SprungqualitĂ€t zu schlecht“
„Es war nicht so ein toller Wettkampf fĂŒr uns. Die Leistungen waren nicht sehr gut, die SprungqualitĂ€t bescheiden, bis auf Pius Paschke“, analysierte Bundestrainer Stefan Horngacher im Anschluss und erklĂ€rte weiter: „Es war ein schwieriger Wettkampf, auch von den Bedingungen. Aber in erster Linie war die SprungqualitĂ€t zu schlecht.“
Ăsterreich mannschaftlich stark
Deutlich besser sind hingegen die Ăsterreicher in die lĂ€ngste Skisprungsaison aller Zeiten gestartet: Direkt hinter dem drittplatzierten Kraft belegte Manuel Fettner mit 123 und 129 Metern den vierten Platz. Gemeinsam mit Daniel Tschofenig als Sechster sowie Philipp Aschenwald als Achter landeten damit gleich vier Athleten aus der Alpenrepublik unter den besten Zehn.
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Daneben waren es vor allem die Polen, die den hohen Erwartungen vor heimischem Publikum gerecht geworden sind: Neben Kubacki landeten auch Piotr Zyla (5.) und Kamil Stoch (10.) unter den Top Ten. Gesamtweltcup-Titelverteidiger Ryoyu Kobayashi aus Japan belegte mit 119 und 128,5 Metern immerhin den siebten Platz.
Am Sonntag folgt das zweite Einzelspringen der Saison. Dann startet um 14:30 Uhr zunÀchst die Qualifikation, um 16 Uhr (alles live bei skispringen.com) beginnt dann der erste Wertungsdurchgang.
Ich glaube,das noch zu frĂŒh Fazit zu ziehen, bekanntlich abgerechnet wird zum SchlĂŒss. Und ich glaube,das Matten Springen die Zukunft wird, zumindest zu Saison Beginn .
EnttĂ€uschender Start fĂŒr die Deutschen in die Saison.
Geiger nicht mal unter den besten 30. Wann hat er es zuletzt im Weltcup nicht in den 2. Durchgang geschafft?
Die meisten anderen Top-Springer in den Top 10.
Morgen lĂ€uft es hoffentlich besser. Ich drĂŒcke jedenfalls die Daumen.
Die Ăsterreicher sind gut in die Saison gestartet, jedenfalls mit den ĂŒblichen VerdĂ€chtigen! Slowenien hat ja viel abgerĂ€umt in der letzten Saison, aber im Moment sieht man noch nicht viel von ihnen. Die Norweger verkleckern sich bis Platz 38, mit Japan sieht es auch nicht viel besser aus. Den Skisprungwinter auf grĂŒnem Kunststoff zu beginnen ist wahrscheinlich fĂŒr niemanden sehr inspirierend.
Aber Pius Paschke, verlĂ€sslich wie gewohnt! Da gab es Leute, die fanden es neulich noch unangebracht, ihn zur Olympiade mitzunehmenâŠ
Dennoch musste er sich im internen Duell gegen Stephan Lehye den 6. Startplatz erst erkĂ€mpfen. Auf anderen Schanzen kann es schon wieder ganz anders aussehen. Freut mich fĂŒr Paschke, dass er fĂŒr ihn so gute Ergebnisse erzielt hat an diesem WE ab dass er der beste Deutsche war, freut mich nicht wirklich, weil es bedeutet, dass ich mich mit Platzierungen ab Platz 13 und schlechter zufrieden geben muss!
Ich glaube dennoch, dass Paschke im Laufe der Saison von den anderen Deutschen wieder ĂŒberholt wird und immer mal wieder gegen Lehye, Siegel, Lisso und Co. um den 6. Startplatz fighten muss.