Erster Sieg für Ito nach sechs Jahren

Historischer Dreifachsieg für Japanerinnen in Willingen

Japanischer Feiertag in Willingen: Mit Yuki Ito, Nozomi Maruyama und Sara Takanashi auf dem Podest schreiben gleich drei Japanerinnen Skisprunggeschichte. Die DSV-Springerinnen landen zu zweit in den Top Ten.

Nach einem deutschen Heimsieg am Vortag war das Podest in Willingen am Sonntag fest in japanischer Hand: Yuki Ito gelang mit 137 und 135,5 Metern sowie 233,3 Punkten ihr sechster Weltcupsieg. Nozomi Maruyama (133 und 136,5 m; 229 P.) und Sara Takanashi (137,5 und 133 m; 222,6 P.) belegten die Ränge zwei und drei und sorgten damit für den ersten japansichen Dreifachsieg in der Geschichte des Damen-Weltcups. Dies war zuvor nur Deutschland mit Katharina Althaus, Carina Vogt und Svenja Würth (Ljubno 2017) und Slowenien mit Ursa Bogataj, Nika Kriznar und Ema Klinec (Oberhof 2022) gelungen.

„Ich bin so glücklich! Die Bedingungen waren wirklich nicht einfach, aber meine Anfahrtshocke war sehr gut und die Sprünge waren es dann auch. Ich habe sehr lange auf diesen Moment gewartet und darauf hingearbeitet, deswegen fühlt es sich großartig an“, sagte Ito nach dem Springen und verwies dabei auf ihren bis dato letzten Sieg in Oslo im März 2017. Für Maruyama, die im zweiten Durchgang einen neuen Hausrekord sprang, war es sogar der erste Podestplatz ihrer Karriere, bei dem sie im Finale die bis dato Dritte Abigail Strate aus Kanada noch hinter sich ließ.

DSV-Damen kompakt, aber nicht ganz vorne

Chiara Kreuzer wurde als Fünfte erneut beste Österreicherin und war damit auch die einzige ÖSV-Dame in den Top Ten. Sechste und einmal mehr beste Slowenin war Ema Klinec auf Rang sechs vor Selina Freitag und Vortagssiegerin Katharina Althaus, die zwei Top-Ten-Plätze für den DSV einfuhren. „Selina hat einen guten, stabilen Wettkampf gemacht, bei Katha war der zweite Sprung vielleicht etwas auf der scharfen Seite. Aber das Ergebnis insgesamt ist schon in Ordnung“, bilanzierte Bundestrainer Maximilian Mechler in der ‚ARD‘ und hob dabei auch Pauline Heßler hervor, die Zwölfte wurde. Auch Luisa Görlich und Anna Rupprecht landeten als 18. und 19. in den Top 20, Juliane Seyfarth wurde 23..

In den Top Ten landeten derweil mit Josephine Pagnier die beste Französin auf Rang neun und mit Yuka Seto auf Position zehn sogar noch eine vierte Japanerin. Die größten Aufholjagden im Schneetreiben und mit wenig Anlauf konnten Silje Opseth, die als Elfte beste Norwegerin wurde, und Jacqueline Seifriedsberger auf Rang 17 machen: Beide kämpften sich im Finale um neun Ränge nach vorne. Für Seifriedsbergers Teamkollegin Hannah Wiegele sprang auch dank neuem Hausrekord von 122 Metern mit Platz 15 das beste Karriereergebnis heraus, während Eva Pinkelnig 13. wurde.

Sorgen um Rautionaho nach schwerem Sturz

Große Sorgen herrschen derweil um Jenny Rautionaho. Die Finnin wäre im ersten Durchgang mit ihrer Weite von 128,5 Meter in Führung gegangen, kam jedoch bei der Landung auf dem durchgeweichten Aufsprunghang schwer zu Sturz. Sie musste zunächst geborgen und dann mit einer Trage abtransportiert werden. Zuvor waren auch Katra Komar und Maren Lundby im Auslauf gestürzt respektive gestrauchelt. Dass Rautionahos Punkte immer noch für Rang 29 reichten, geriet zu einer Randnotiz. Für Natalie Eilers (Kanada), die hinter ihr landete, war es der erste Weltcuppunkt in der laufenden Saison.

Die Slowenin Maja Vtic wurde wegen eines zu großen Anzugs disqualifiziert, sodass nach der vorzeitigen Abreise ihrer Teamkollegin Nika Kriznar nur 34 Springerinnen in die Wertung kamen. Der Prolog, der die Qualifikation vor dem Wettkampf hätte ersetzen sollen, wurde „aus technischen Gründen“ abgesagt, wie die FIS zur eigentlichen Startzeit um 10:30 Uhr mitteilte, sodass die Springerinnen keine Gelegenheit hatten, sich auf die Schneebedingungen einzustellen.

» Weltcup-Kalender 2022/2023: Alle Termine im Überblick (Damen)

Die nächste Station des Damen-Weltcups ist am kommenden Freitag und Samstag dann Hinzenbach, wo auf der kleinsten Schanze im Kalender (HS 90) zwei Einzelspringen stattfinden werden (alles live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 521 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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