Klingenthal: Maciej Kot eine Klasse für sich

Maciej Kot springt auch beim Finale des Sommer-Grand-Prix in seiner eigenen Liga: Der Pole setzt sich in Klingenthal gegen Teamkollege Stoch und den Slowenen Prevc durch. Eisenbichler wird bester Deutscher, Freund verpasst die Top Ten.

Maciej Kot beendet eine beeindruckende Sommersaison mit dem Sieg beim Finale im sächsischen Klingenthal. Der 25-jährige Pole erzielte wie schon am Vortag in Hinzenbach in beiden Durchgängen Bestweite: Den 140 Metern im ersten Durchgang ließ Kot im Finale 143,5 Meter folgen – und egalisierte damit den Schanzenrekord von Schlierenzauer und Stoch. Mit 283,3 Punkten setzte sich Kot klar und deutlich gegen seinen Teamkollegen Kamil Stoch durch, der auf 131 und 132 Meter (254,5 P.) kam. Gesamtweltcup-Sieger Peter Prevc aus Slowenien wurde mit 123 und 135 Metern (253,5 P.) Dritter.

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Mit einem rekordverdächtigen Vorsprung von 18,1 Punkten führte Kot das Feld schon nach dem ersten Wertungsdurchgang deutlich an, hinter ihm lagen zu diesem Zeitpunkt der Norweger Daniel-Andre Tande und Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch. Tande hatte im Finaldurchgang besonderes Pech, starker Regen sorgte kurz vor Schluss des Wettkampfes für eine Verzögerung – bei schwierigen Bedingungen kam er bei seinem zweiten Versuch nicht über 128 Meter hinaus und fiel damit auf den neunten Platz zurück. Weit nach vorne ging es hingegen für Prevc, der zur Halbzeit noch den zehnten Platz belegt hatte.

Eisenbichler Fünfter, Siegel und Wank scheitern an Quali

Den deutschen Skispringern ist es beim letzten Sommer-Grand-Prix der Saison nicht gelungen, im Kampf um die vorderen Platzierungen mitzumischen. Markus Eisenbichler, der am Freitag noch den ersten der beiden Continentalcup-Wettbewerbe auf derselben Schanze für sich entschieden hat, belegte mit 131 und 128,5 Metern als bester Deutscher den fünften Platz hinter dem Österreicher Stefan Kraft. Für Rückkehrer Severin Freund reichten 125 und 129 Meter für den zwölften Platz, daneben sammelten aus der Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster auch Andreas Wellinger (15.), Stephan Leyhe (21.) und Karl Geiger (28.) weitere Punkte.

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Johannes Schubert (41.), Constantin Schmid (42.) und Tim Fuchs (44.) aus der nationalen Gruppe des DSV sind ebenso wie David Siegel (47.) und Team-Olympiasieger Andreas Wank (55.) bereits am zuvor ausgetragenen Qualifikationsdurchgang gescheitert.

Polen und Slowenen stark

Neben Kot und Stoch wusste aus der polnischen Mannschaft einmal mehr auch Dawid Kubacki zu überzeugen, der mit 131,5 und 126 Metern auf dem siebten Platz landete. Auch drei Slowenen schafften es unter die Top Ten: Neben Prevc präsentierten sich auch die beiden Skiflug-Spezialisten Robert Kranjec als Achter und Jurij Tepes als Neunter sehr stark.

Mackenzie Boyd-Clowes überrascht

Ein positives Fazit ziehen kann auch Mackenzie Boyd-Clowes: Der Kanadier überraschte mit zwei Sprüngen auf 127 und 129 Meter und erzielte als Sechster sein bestes Karriereergebnis in der obersten Wettkampfklasse.

Kot unangefochten an der Spitze

Maciej Kot beendet eine beeindruckende Saison mit insgesamt 580 Punkten als klarer Gesamtsieger des Sommer-Grand-Prix. Hinter dem Polen belegen Andreas Wellinger (351 P.) und Kamil Stoch (315 P.) die Plätze zwei und drei.

Damit ist die Sommersaison der Skispringer beendet. Die Athleten widmen sich in den kommenden Wochen noch einmal der intensiven Saisonvorbereitung, ehe ab November die ersten Schneesprünge folgen. Die Weltcupsaison 2016/2017 wird am 24. November im finnischen Kuusamo eröffnet, eine Woche später machen die Athleten dann erneut in Klingenthal (02.-04.12.2016) Station.

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Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

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