Wechsel nach nur einem Jahr

Mika Jukkara nicht mehr FIS-Materialkontrolleur

Foto: Jan Simon Schäfer / SC Willingen

Nach nur einer Saison gibt Mika Jukkara sein Amt als FIS-Materialkontrolleur auf. Der Finne, an dessen Arbeit es auch öffentlich immer wieder Kritik gab, wird vom Österreicher Christian Kathol ersetzt.

Fünf Wochen vor dem Start des Sommer-Grand-Prix gibt es beim Internationalen Ski- und Snowboard-Verband (ehemals Internationaler Skiverband, kurz FIS) einen bemerkenswerten personellen Wechsel: Mika Jukkara gibt sein Amt als Materialkontrolleur im Herren-Weltcup nach nur einem Jahr auf eigenen Wunsch wieder auf. Das teilte die FIS am Mittwochabend mit, ebenso wie seine Nachfolge, die Christian Kathol antritt. Der 57-Jährige ist nach Sepp Gratzer, von dem Jukkara im Sommer 2021 übernommen hatte, der zweite Österreicher in dieser Position.

„Nun ist es für mich an der Zeit, mich aus persönlichen Gründen anderen Herausforderungen zu stellen. Das Skispringen wird immer ein Teil meines Lebens sein“, sagte Jukkara über seine Demission. In seinem Statement bedankte er sich zudem bei seinen Kollegen und auch bei seinem Nachfolger, der weite Teile der zurückliegenden Saison als Materialkontrolleur am Anlauf gearbeitet hatte. „Wir haben so viel zusammen gearbeitet und viele schöne und denkwürdige Momente erlebt. Es war ein Privileg, mit all diesen professionellen Herren zu arbeiten“, so der Finne.

Christian Kathol übernimmt

Mit Christian Kathol übernimmt nun ein erfahrener Mann den Job des Materialkontrolleurs. Er ist bereits seit 2005 als FIS-Sprungrichter aktiv, nachdem er bis 2004 Präsident seines Heimatvereins in Klagenfurt war. Ab 2010 war der Kärntner zudem Technischer Delegierter (TD) bei Weltcup-Wettkämpfen der FIS und zuletzt zwei Jahre FIS-Cup-Koordinator und Materialkontrolleur in verschiedensten Wettkämpfen, zuletzt eben vielfach im Weltcup vor dem Start.

„Es ehrt mich sehr, die Möglichkeit zu haben, als Ausrüstungskontrolleur im Skisprung-Weltcup zu arbeiten“, freute sich Kathol über seine Beförderung und gab als Ziel aus, die Ausrüstungskontrolle „für die Athleten und Trainer transparent zu machen, mit einem Dokumentationsprozess und Statistiken, die den Teams zur Verfügung stehen.“ Seinen ersten Arbeitseinsatz hat der 57-Jährige dann vom 22. bis 24. Juli beim Sommer-Grand-Prix-Auftakt im polnischen Wisla.

Jukkara immer wieder im Blickpunkt

Während seiner Amtszeit stand sein Vorgänger immer wieder im Mittelpunkt von Diskussionen. Nach der Vierschanzentournee monierte der deutsche Bundestrainer Stefan Horngacher „seltsame Materialkontrollen“, im Nachklapp des Wochenendes in Willingen gab es wegen der Disqualifikation von Piotr Zyla und Stefan Hula für eine heftige Debatte. Die beiden Polen waren nach einem Protest Horngachers disqualifiziert wurden, der deren Sprungschuhe für nicht regelkonform hielt – der FIS-Offizielle gab ihm Recht.

Auch an den fünf Disqualifikationen von Skispringerinnen in der Olympia-Premiere des Mixed-Team-Springens soll Jukkara nicht ganz unbeteiligt gewesen sein, wenngleich die Vorkomnisse von Zhangjiakou bis heute nicht transparent aufgearbeitet wurden. Die nach der Saison beschlossenen Regeländerungen im Materialsektor und bei der Ausrüstungskontrolle, an denen er bis zuletzt mitgewirkt hatte, bezeichnete er als einen großen Schritt und er sei „überzeugt, dass diese Änderungen unseren Sport noch stärker, transparenter und wertvoller machen werden.“

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Über Luis Holuch 517 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

12 Kommentare

  1. Herr Christian Kathol ist aber ein schlechter Verlierer (als Österreicher) Nach dem Motto alle Kontrolleure sind doof! Ich hätte Wellinger disqualifiziert! Der Mann hat schon zu Beginn des Jahres merkwürdig gehandelt! Das hat Österreich nicht verdient, und nicht nötig!

  2. @Freund
    Sie sagen dass am Vortag alle mit gleichen Anzügen gesprungen seien und nichts sei passiert. Sie wissen aber dass „gleiche“ Anzüge nicht heisst dass es auch genau diesselben Anzüge waren. Das ist nun mal so in der deutschen Sprache. Gleicher Anzug heisst nun mal NICHT genau ein und derselbe Anzug…Es können also durchaus andere Anzüge gewesen sein, die am nächsten Tag getragen wurden. Alle Springer haben zig Anzüge zur Verfügung und wechseln diese oft von einem Durchgang zum anderen. Ihe Argument zieht nicht.

  3. Ein besorgter Fan: ich habe nicht behauptet, das nur Deutsche in Peking benachteiligt wurden. In meinen ersten Schreiben habe ich geschrieben, das Herr Jukkara ein Teil des Kasperle Theaters war. Was Damen Anzüge angeht: wieso wurde am Vortag niemand disqualifiziert? Sie waren alle mit gleichen Anzügen gesprungen. Und Seefeld 2019, wurde Althaus einfach verarscht von Punktrichter. Das haben alle Experten damals gesagt. Bei Marita Kramer 2021 in Oberstdorf wurde ohne jeden Grund verkürzt. Sie wurde auch verarscht. Mit ihrem Beitrag unterstellen Sie mir fürchterlichen Nationalismus, was überhaupt nicht stimmt. Ich akzeptiere und respektiere jeden. Japaner, Polen oder Slowenen oder wer auch immer.

  4. @Freund
    Die Japaner und die Österreicher haben zugegeben dass die Anzüge zu gross waren (Takanashi sprach von einem grossen Fehler den sie gemacht hat…), die Norweger haben gar nichts gesagt, wohl aus gutem Grund. Werner Schuster hatte den Anzug der Norwegerin bereits im ersten Durchgang kritisiert. Nur die Deutschen haben gezetert wie die Wilden… Das ist Fakt. Können Sie alles nachlesen!
    Wer wo wie von den Deutschen betrogen wurde bei den von Ihnen genannten Events dafür haben SIE die Fakten zu liefern! Ihre Aussagen sind Mutmaßungen und starker Tobak…

  5. Hallo ein besorgter Fan. So viel ich weiß. In Peking waren ausser Deutschen, Mannschaften von Österreich, Norwegen und Japan disqualifiziert. Mir gleich fürchterlichen Nationalismus unterstellen. Das ist am einfachsten. . Am meisten hat mir Sara Takanaschi Leid getan. Ich mag Skispringen sehr und respektierte jede Skisprungnation. Es mag sein: Herr Jukkara hat guten Job bei den Männer gemacht. Von den Männer wurde keiner disqualifiziert. Gleichzeitig hat Frau Althaus im Fernsehen gesagt: Herr Jukkara hat sich bei der Kontrolle der Frauenen eingemischt ,obwohl das nicht in seiner Kompetenz war. Und es wurde auf einmal anders kontrolliert, als noch Tag davor.Es wurde von der FIS auch nicht richtig aufgearbeitet. Nicht nur das. Seefeld 2019 : Althaus wurde betrogen( ja armen Deutsche von Punktrichter betrogen)Oberstdorf 2021 Kramer wurde betrogen. Es wäre schön, wenn manche hier auf Fakten orientieren würden.

  6. Freund
    Wie guuuuut dass Sie das so genau wissen! By the way: In Peking war die Frauenkontrolleurin zuständig. Alle waren vorgewarnt dass es streng zugehen wird. Etliche Springer sagten dass Jukkara in der Saison einen guten Job gemacht hat und dass es gut war dass endlich strenger kontrolliert wurde. Aber das passt wohl nicht ins Bild der Leute die Jukkara wie die berühmte Sau durchs Dorf getrieben haben und die es bis jetzt tun, teils aus einem fürchterlichen Nationalismus. Nach dem Motto: Die armen Deutschen werden immer benachteiligt, auch von den Punktrichtern…

  7. Genau. In Peking war Kasperle Theater. Ich habe in der heutigen Zeit das nicht für möglich gehalten. Und einfach so ist ein finnischer Controller nicht gegangen. Er musste gehen

    • @Freund
      Na schön dass Sie das so genau wissen!
      Und in Peking war die Frauenkontrolleurin verantwortlich, wenn ich recht erinnere. Und etliche Springer selbst haben gesagt, es sei gut dass endlich mehr durchgegriffen wird, bei den Damen wie den Herren. Passt aber wohl nicht ins Bild der Hetzer gegen den Finnen…

    • @Freund
      Wie guuuuut dass Sie das so genau wissen! By the way: In Peking war die Frauenkontrolleurin zuständig. Alle waren vorgewarnt dass es streng zugehen wird. Etliche Springer sagten dass Jukkara in der Saison einen guten Job gemacht hat und dass es gut war dass endlich strenger kontrolliert wurde. Aber das passt wohl nicht ins Bild der Leute die Jukkara wie die berühmte Sau durchs Dorf getrieben haben und die es bis jetzt tun, teils aus einem fürchterlichen Nationalismus. Nach dem Motto: Die armen Deutschen werden immer benachteiligt, auch von den Punktrichtern…

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