Japanischer Skisprung-Oldie

Noriaki Kasai gibt nicht auf: Olympia 2022 bleibt das Ziel

Trotz einer zuletzt enttäuschenden Saison denkt Noriaki Kasai nicht ans Aufgeben: Der Skisprung-Oldie aus Japan will seine Karriere fortsetzen und hält an seinem altbekannten Ziel fest: Olympia in Peking.

Für Noriaki Kasai ist die zurückliegende Saison 2019/2020 wenig glorreich zu Ende gegangen. Im Dezember hat der 47-Jährige seinen Platz im japanischen Weltcup-Team verloren und erstmals seit 28 Jahren die Vierschanzentournee verpasst.

Trotzdem will der Skisprung-Methusalem seine Karriere fortsetzen. „Ich will meine Leistungsfähigkeit zeigen und in den Weltcup zurückkehren in Hinblick auf die Teilnahme an meinen neunten Olympischen Spielen in Peking“, sagte Kasai der Plattform ‚hochi.news‘.

Schon jetzt hält Noriaki Kasai disziplinenübergreifend den Teilnahmerekord an Olympischen Winterspielen, bei seiner neunten Teilnahme 2022 wäre er dann 49 Jahre alt. „Wenn man ein Ziel hat, ist keine Zeit verschwendet. Ich werde weiterkämpfen“, so der Publikumsliebling aus Japan.

Saisonvorbereitung trotz Corona-Krise

Kasai lebt auf der nördlichen japanischen Insel Hokkaido. Auch dort hat das Coronavirus das gesellschaftliche Leben inzwischen im Griff, Schulen werden geschlossen und Training auf der Schanze ist nicht möglich.

„Was kann man in dieser unvorhergesehenen Zeit tun? Ich laufe und mache Muskeltraining“, berichtete Kasai. Normalerweise starte er sechs bis sieben Kilo zusätzlichem Gewicht im Mai in das erste Trainingslager: „Aber dieses Jahr ist das anders. Ich bin bereits so fit, dass das Trainingslager sofort beginnen könnte.“

Fahrplan in Richtung Peking 2022

Der in der Vergangenheit kontinuierlich gestiegene Konkurrenzkampf innerhalb der japanischen Mannschaft dürfte es Kasai auch in Zukunft nicht einfach machen, sich einen Startplatz im Weltcup zu sichern.

Darüber ist sich der Oldie bewusst: „Wenn es gut läuft, starte ich im Continentalcup. Egal, wo ich hingeschickt werde, möchte ich ohne zu murren meine Leistung bringen.“

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Über Marco Ries 865 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

7 Kommentare

  1. warum führt man nicht ein „Seniorenspringen“ ein? Glaube, da gibt es einige Springer, die gerne mitmachen würden. Und ich glaube, Puplikumsinteresse wäre sehr wohl da!

  2. Soll er weiter machen, solang er Spaß hat. Er wäre nicht Kasai, würde er jetzt nach einer schwächeren Saison aufhören.
    Olympia 2022 wird wohl ein Traum bleiben aber er hat sowieso 2014 mit 41 Jahren Silber gewonnen, das soll ihm erst mal einer nachmachen.
    Eine Legende ist er schon lange und das unterstreicht er nochmal mit seiner Aussage: „Egal, wo ich hingeschickt werde, möchte ich ohne zu murren meine Leistung bringen.“

    Alles Gute in der nächsten Saison, Noriaki!

  3. Auch ich komme aus der Skisprungszene. Solch alte Skispringer wie Kasai mischen diesen Sport zusätzlich auf. Sie nehmen niemandem den Startplatz weg. Bei gleicher Leistung muß man dem jungen Skispringer den Vorzug geben. Es ist doch herrlich, daß dieser Sport von Kindheit an bis ins höhere Alter ausgeführt werden kann. Das macht das Skispringen zusätzlich attraktiv. Ich schaue Skispringen u.a. wegen Kasai an. Ist er dabei oder nicht? Schafft er die Quali? Das Mitfiebern macht aus uns Beteiligte.

    • Ganz genau, ich kann nur jedes Wort unterstreichen. Solange er Spass hat… dieser Mann hat so unendlich viel Positives für den Sport bewirkt. Einen solchen Sympathieträger gibt es nicht alle Tage und wird es wohl auch nie wieder geben. Herrlicher Typ, der motiviert doch alle, soll springen solange er will. Ich würde ihm immer eine Wildcard geben!!!

      • Ich gebe euch zweien auf jeden Fall recht, dass Noriaki den Skisprungsport bereichert und auch ich freue mich, wenn er es mal in den Weltcup schafft! Aber das ist halt immer seltener der Fall und vor allem erreicht er dann nie den zweiten Durchgang. Ist die Frage, wie lange es daher noch wirklichen Sinn macht. Am Ende wird er von der jüngeren Generation eher früher als später abgelöst werden und (leider) ins Nirwana verschwinden. Solch ein Ende für einen verdienten Sportler hätte halt schöner ausfallen können…

  4. Ich finde es sehr schade, dass Herr Kasai einfach nicht den richtigen Zeitpunkt findet seine Karriere zu beenden. Schon letzte Saison wäre es dafür mehr als fällig gewesen. Er macht sich – meiner Meinung nach – damit seine Triumphe kaputt. Denkt er wirklich, dass er bei der starken, jungen Mannschaft ein Ticket für Olympia erhält? Wohl eher nicht. Auch im COC hatte er ja nur mittelmäßige Erfolge. Ich finde es sehr schade- auch persönlich für ihn!

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