Olympische Winterspiele in Pyeongchang

Johansson gewinnt Qualifikation, Kobayashi pulverisiert Schanzenrekord

Foto: GEPA

Mit Robert Johansson und Johann Andre Forfang landen zwei Norweger in der Qualifikation für das Einzel auf der Großschanze ganz vorne. Der Japaner Ryoyu Kobayashi pulverisiert den Schanzenrekord, auch Andreas Wellinger lässt hoffen.

Die norwegischen Skispringer haben in der Qualifikation zur zweiten Einzel-Entscheidung bei den Olympischen Winterspielen ihre Favoritenrolle deutlich gemacht. Allen voran Robert Johansson kommt mit der Großschanze im „Alpensia Ski Jumping Park“ bestens zurecht, sicherte sich am Donnerstagabend (Ortszeit) mit 135 Metern souverän den Sieg in der Qualifikation.

Der 27-Jährige erzielte insgesamt 131,9 Punkte und setzte sich damit gegen seinen Landsmann Johann Andre Forfang durch, der auf 137 Meter (128,7 P.) kam. Den ganzen Tag über herrschte in Pyeongchang deutlicher Aufwind, den sich einige Athleten zu Nutze machen konnten.

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Mit Abstand am besten gelang das aber Ryoyu Kobayashi: Der Japaner ging mit vergleichsweise viel Anlauf an den Start und segelte dann auf 143,5 Meter. Damit übertraf der 21-Jährige den alten Schanzenrekord von Stephan Leyhe und Anze Lanisek um gleich vier Meter. Mit insgesamt 127,6 Punkten belegte Kobayashi damit den dritten Platz der Qualifikation.

Andreas Wellinger nimmt Fahrt auf

Die deutschen Hoffnungen dürften am Samstag wieder auf Andreas Wellinger ruhen. Der frisch gekürte Olympiasieger auf der Normalschanze konnte nach verhaltenen Trainingssprüngen rechtzeitig zur Qualifikation wieder aufdrehen: Nachdem er den im Vorfeld durchgeführten Probedurchgang für sich entschieden hat, kam der 22-Jährige in der Ausscheidung auf 135 Meter und belegte als bester Deutscher damit den vierten Platz.

Markus Eisenbichler belegte nach einem verpatzten Probesprung in der Qualifikation mit 135 Metern den neunten Platz. Karl Geiger und Richard Freitag konnten hingegen nicht an ihre starken Trainingsleistungen anknüpfen und verpassten die Top Ten als Zwölfter bzw. 13. knapp.

Hayböck bester Österreicher

Im österreichischen Lager springt sich Michael Hayböck in den Fokus. Der 26-Jährige bestätigte seinen guten Sprung aus dem Probedurchgang und schaffte es in der Qualifikation mit 133,5 Metern hinter Wellinger auf den fünften Platz, Teamkollege Stefan Kraft wurde Elfter. Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer wurde schon im Vorfeld nach schwachen Trainingssprüngen von Cheftrainer Heinz Kuttin aussortiert, er wird am Samstag nur Zuschauer sein.

Den polnischen Skispringern ist es in der zweiten Qualifikation dieser Spiele noch nicht gelungen, den favorisierten Norwegern gefährlich zu werden. Kamil Stoch, Doppel-Olympiasieger von Sotschi, musste sich mit 131,5 Metern und dem siebten Platz zufrieden geben, direkt hinter ihm folgte Maciej Kot (8.).

Ein kleines Erfolgserlebnis feierte auch der viermalige Olympiasieger Simon Ammmann aus der Schweiz, der mit 140 Metern den zweitweitesten Sprung des Tages zeigte und damit den zehnten Platz belegte.

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Am Samstag geht es für die Skispringer dann um Medaillen: Um 12:15 Uhr startet zunächst der Probedurchgang, um 13:30 Uhr (MEZ / alles live bei skispringen.com) folgt die Einzel-Entscheidung und der Kampf um Gold, Silber und Bronze.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

2 Kommentare

  1. Das sehe ich anders. Olympia ist traditionell eine Veranstaltung der Nationen, die auch reichlich vertreten sein sollen, mit der Gelegenheit, sich zu präsentieren. Schon jetzt dürfen gerade 11 Nationen genug Springer für einen Teamwettkampf bereitstellen.

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