DSV-Duo verpasst Podest

Polnisches Duo siegt bei Weltcup-Premiere des Super-Team in Lake Placid

Foto: SC Willingen

Bei der Weltcup-Premiere des Super-Team-Formats in Lake Placid gibt es kein Vorbeikommen an Piotr Zyla und Dawid Kubacki. Karl Geiger und Andreas Wellinger kämpfen bis zum Schluss ums Podest, schlussendlich vergeblich.

Sechs Sprünge, drei Durchgänge und am Ende zwei Sieger: So lautete die Erfolgsformel am Samstagabend (Ortszeit) für Piotr Zyla und Dawid Kubacki in Lake Placid. Die beiden Polen sicherten sich mit 800,8 Punkten den Sieg bei der Weltcup-Premiere des Super-Team-Formats. Rang zwei ging an das österreichische Duo aus Daniel Tschofenig, der im Einzel zuvor Dritter wurde, und Stefan Kraft mit 787,6 Punkten. Platz drei belegten die Japaner Naoki Nakamura und Ryoyu Kobayashi, die auf 776,7 Punkte kamen.

„Es war ein großes Vergnügen, heute mit Piotr hier zu springen, auch mit dieser historischen Dimension. Dieses Springen zu gewinnen, was auch einige Überraschungen bereithielt, ist ein schönes Gefühl“, resümierte Kubacki nach dem Wettkampf, der angesichts der zahlreichen polnischen Fans wie ein weiterer Heimweltcup der Weiß-Roten anmutete. Auch das deutsche Duo aus Karl Geiger und Einzel-Sieger Andreas Wellinger kämpfte bis zum letzten Sprung um einen Podestrang, fiel dort jedoch von Rang zwei auf vier zurück und verpasste das Podium um 2,5 Punkte.

Slowenien und Norwegen zwischen den Welten

Deutlich weiter weg von den Spitzenrängen waren dagegen die Teams aus Slowenien (Domen Prevc und Timi Zajc) und Norwegen (Marius Lindvik und Halvor Egner Granerud), die sukzessive an Boden verloren und so lediglich um Platz fünf kämpften, wobei sich die Slowenen schließlich aufgrund der besseren Konstanz behaupteten. Deutliche 70 Punkte dahinter landete Finnland (Antti Aalto und Niko Kytösaho), das sich als Siebter gegen die Schweiz (Killian Peier und Gregor Deschwanden) erwehrte, die den letzten Platz im dritten und somit finalen Durchgang ergatterte.

Italien (Alex Insam und Giovanni Bresadola) kämpfte bis zum vierten Sprung um den Einzug in den dritten Durchgang, musste jedoch nach dem zweiten Sprung Bresadolas mit Rang neun vorliebnehmen. Der 21-Jährige hatte direkt nach dem Absprung gehörige Probleme mit der Balance und kam nicht über 104 Meter hinaus, was der zweitkürzeste Sprung des Durchgangs war. Die Lokalmatadoren Decker Dean und Casey Larson, die die USA vertraten, landeten auf Rang elf und mussten sogar dem estnischen Duo aus Artti Aigro und Kevin Maltsev den Vortritt lassen, das Zehnter wurde.

Rumänen verlieren Außenseiter-Duell gegen Kasachstan

Bei 13 gemeldeten Mannschaften war klar, dass die punktschlechteste nach dem ersten der drei Durchgänge ausscheiden und keine Punkte für den Nationencup holen würde. In diesem Falle erwischte es mit Mihnea Alexandru Spulber und Daniel Andrei Cacina das rumänische Duo, das mit 166,8 Punkte 2,1 Punkte weniger erzielte als Kasachstan (Svyatoslav Nazarenko und Danil Vassilyev), das sich zwar in diesem Duell durchsetzte, jedoch chancenlos nach vorne war und einsam Zwölfter wurde. Für dieses Ergebnis gab es immerhin zehn Punkte für die Nationenwertung.

Dass die kleinen Nationen in großem Maße vom neuen Format profitieren würden, wie zuvor gehofft wurde, ließ sich anhand der reinen Ergebnisse allerdings nicht feststellen. Außergewöhnliche Aureißer nach oben gab es nicht, da auch die Top-Nationen mit ihren stärksten Springern antraten. Einzig die Annahme, dass mehr Nationen ein Zweier- statt eines Viererteams stellen können, bewahrheitete sich.

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Zum Abschluss des Wochenendes in Lake Placid steht am Sonntag noch das abschließende Einzel an. Die Qualifikation hierfür beginnt um 14:30 Uhr MEZ, der erste Wertungsdurchgang ist für 16 Uhr angesetzt (alles live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 530 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

5 Kommentare

  1. Super Wettbewerb. Ich finde viel spannender als den Vierer-Wettbewerb! Aber ich dachte zuerst, es ist in Zakopane. In USA leben auch viele Polen, aber soo viele hätte ich nicht gedacht.

  2. Also das Format konnte mich nicht überzeugen, wie befürchtet ein abgespecktes Teamspringen ohne irgendwelchen Mehrwert. Da hätte ich ein Wildcard Team aus verschiedenen Nationen bevorzugt.

  3. Vielleicht wäre Eisenbichler nach seinen 130m im Einzel heute mal eine überlegenswerte Alternative für Geiger gewesen?
    Oder gibt es eine Klausel, dass Karl in allen Wettbewerben starten muss?

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