Wellinger jubelt über Podium

Ryoyu Kobayashi legt in Kuusamo zweiten Sieg nach

Foto: GEPA

Ryoyu Kobayashi fliegt beim zweiten Weltcup in Kuusamo eindrucksvoll zu seinem nächsten Sieg. Olympiasieger Andreas Wellinger lässt Kamil Stoch hinter sich und jubelt über die Rückkehr aufs Podium.

Kuusamo war das Wochenende des Ryoyu Kobayashi. Auch am zweiten Wettkampftag im Norden Finnlands war der Japaner der dominierende Springer. 24 Stunden nach dem ersten Weltcupsieg seiner Karriere, legte Kobayashi auf der Rukatunturi-Schanze seinen zweiten nach. Mit Sprüngen auf 140 und 147,5 Meter erzielte Ryoyu Kobayahi insgesamt 310,4 Punkte und setzte sich damit mit deutlichem Vorsprung gegen Olympiasieger Andreas Wellinger (136 und 145,5 m; 288,4 P.) und Kamil Stoch (136,5 und 144 m; 285,4 P.) durch.

Zum letzten Wettkampftag im finnischen Norden spielte auch das Wetter halbwegs mit. Der Wind, der den Programmablauf in den vergangenen Tagen durcheinander gewirbelt hat, spielte allerdings keine unwesentliche Rolle – und sorgte speziell im Finaldurchgang für eine regelrechte Weitenjagd.

Schanzenrekord eingestellt

Eingeleitet vom jungen Slowenen Domen Prevc, der als erster Springer im zweiten Durchgang die 140-Meter-Marke geknackt und am Ende den vierten Platz belegt hat. Auch Wellinger und Stoch beteiligten sich an der Weitenjagd, verteidigten ihre Platzierungen zwei bzw. drei. Doch am Ende war es Kobayashi, der mit 147,5 Metern nicht nur den Schanzenrekord des Österreichers Stefan Kraft einstellen, sondern deutlich machen konnte, dass mit ihm in diesem Winter zu rechnen sein wird.

Drei DSV-Skispringer in den Top Ten, Freund scheidet aus

Neben dem Ruhpoldinger Andreas Wellinger wussten aus der Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster auch Stephan Leyhe und Karl Geiger mit den Plätzen sechs bzw. neun zu überzeugen.

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Markus Eisenbichler ist es nach einem starken Trainingssprung gestern mit zweimal 124,5 Metern und Platz 25 nicht gelungen, sein volles Potenzial im Wettkampf zu zeigen. Weitere Weltcuppunkte sammelten aus der deutschen Mannschaft Richard Freitag (14.) und David Siegel (22.)

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Rückkehrer Severin Freund ist nach einer guten Qualifikation mit nur 120 Metern und Platz 31 denkbar knapp am Einzug ins Finale gescheitert. „Die Qualifikation war noch ganz gut, aber leider war der Wettkampfsprung am Tisch deutlich schlechter. Das ist schade für heute, aber ich werde das Gute von hier mitnehmen und nächste Woche wieder angreifen“, kommentierte Freund sein Ausscheiden im ‚ZDF‘.

Zyla erneut stark, zwei Norweger vorne dabei

Der Pole Piotr Zyla wusste auch am zweiten Wettkampftag zu überzeugen und belegte hinter Prevc den fünften Platz. Mit Robert Johansson als Siebter und Johann Andre Forfang als Neunter schafften es außerdem zwei Norweger unter die besten Zehn. Stefan Kraft belegte als bester Österreicher mit 128 und 139 Metern den zehnten Platz.

Wisla-Sieger Evgeniy Klimov aus Russland kam eine Woche vor seinem Heim-Weltcup in Nischni Tagil nicht über den 26. Platz hinaus und fällt im Gesamtweltcup entsprechend weit zurück.

Schlierenzauer und Ammann scheitern an Quali

Gleich mehrere namhafte Athleten konnten im zweiten Einzelspringen gar nicht erst antreten, weil sie an der im Vorfeld durchgeführten Qualifikation gescheitert sind. Prominentestes „Opfer“ war Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer, der nach einem guten zwölften Platz am Vortag als 51. diesmal denkbar knapp ausgeschieden ist.

Daneben mussten auch sein Teamkollege Michael Hayböck (52.), Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann aus der Schweiz (54.) und der Pole Maciej Kot (60.) zuschauen.

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Ryoyu Kobayashi verteidigt das Gelbe Trikot. Mit insgesamt 260 Punkten führt er den Gesamtweltcup vor Stoch (190) und Zyla (145) an.

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Der Weltcup wird am kommenden Wochenende in Russland fortgesetzt: In Nischni Tagil stehen am Samstag und Sonntag zwei Einzel-Wettbewerbe auf dem Programm, schon am Freitag finden Training und Qualifikation statt.

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Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

8 Kommentare

  1. Als Fan von Richard Freitag bin ich schon enttäuscht.
    Die letzte Jahre haben gezeigt, dass er bei einem etwas schwächeren Saisonbeginn leider nicht in der Lage ist, seine Form wieder zu finden und die so genannten kleinen Fehler auszumerzen.
    Vielleicht ändert es sich ja noch-die Hoffnung stirbt zuletzt.

  2. Glückwunsch an Ryoyu Kobayashi.Wahnsinnssprung trotz verkürzten Anlaufes und zwei tolle Sprünge von Andreas Wellinger. Auch Stephan Leyhe und Karl Geiger mit tollen Sprüngen.

  3. Also das DSV Team hat, wie ich finde als kollektiv mal wieder sehr überzeugt.. schade für Severin, der braucht noch Zeit aber der Rest hat mir gut gefallen! Gratulation an Kobayashi….

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