Eisenbichler mit Aufholjagd

Ryoyu Kobayashi triumphiert beim zweiten Willingen-Weltcup

Ryoyu Kobayashi bringt sich in WM-Form und feiert in Willingen seinen elften Saisonsieg. Der Japaner lässt in einem hochspannenden Finale wieder einmal Markus Eisenbichler hinter sich, der im Finale eine Aufholjagd hinlegt.

Sechs Tage vor der ersten Entscheidung bei der WM in Österreich jubelt Ryoyu Kobayashi über seinen nächsten Sieg. Der Vierschanzentournee-Sieger aus Japan lehrte der Konkurrenz beim zweiten Weltcup im nordhessischen Willingen das Fürchten.

Mit Sprüngen auf 146 und 144 Meter erzielte Kobayashi am Sonntag insgesamt 274,4 Punkte und setzte sich damit deutlich gegen den Siegsdorfer Markus Eisenbichler durch, der auf 140 und 141,5 Meter (252,8 P.) kam. Auf dem dritten Platz landete Piotr Zyla aus Polen (142 und 137,5 m; 250 P.).

Für Kobayashi ist es der elfte Saisonsieg, der sich auch finanziell lohnt: Als bester Skispringer des Wochenendes gewinnt der 22-Jährige die zusätzliche Gesamtwertung „Willingen Five“ und kassiert damit das Extra-Preisgeld von 25.000 Euro. „Die Windbedingungen waren heute sehr schwer, aber die Zuschauer haben mir Auftrieb gegeben“, so Kobayashi im Anschluss.

Deutsche Aufholjagd im Finale

Zwischenzeitlich sah es im Sauerland nach einem durchwachsenen Ergebnis aus deutscher Sicht aus. Eisenbichler lag zur Halbzeit als bester DSV-Skispringer noch auf dem achten Platz, leitete im Finale dann aber eine beeindruckende Aufholjagd ein. „Der zweite Platz heute war für mich ein versöhnlicher Abschluss, nachdem ich gestern ausgeschieden bin. Die Zuschauer und die vielen deutschen Fans pushen mich immer extrem“, erklärte Eisenbichler.

» Liveblog-Nachlese: So lief das zweite Einzelspringen in Willingen

Bundestrainer Werner Schuster bekam speziell im Finaldurchgang eine bessere Performance seiner Athleten zu sehen. Richard Freitag bestätigte mit dem vierten Platz seinen Aufwärtstrend und erzielte damit sein bislang bestes Saisonergebnis. Vortagessieger Karl Geiger komplettiert ein mannschaftlich starkes Ergebnis mit dem sechsten Platz.

„Heute war es mannschaftlich die kompakteste Leistung seit langem, wenn nicht sogar in dieser Saison. Das kommt uns gerade zur richtigen Zeit“, so Schuster im Anschluss.

Wellinger und Leyhe schwächeln

Sorgen bereiten vor dem Saisonhöhepunkt aus deutscher Sicht hingegen Olympiasieger Andreas Wellinger und Willingens Lokalmatador Stephan Leyhe, die nicht über die Plätze 19 bzw. 22 hinaus kamen.

Weitere Weltcuppunkte sammelte außerdem Constantin Schmid (21.). Martin Hamann (39.) ist vorzeitig ausgeschieden.

Stoch fällt zurück, Schlierenzauer disqualifiziert

Während die deutschen Skispringer im Finale aufgeholt haben, ließ die polnische Mannschaft Federn. Kamil Stoch, nach dem ersten Durchgang als Dritter noch in Lauerstellung gelegen, fiel auf den siebten Platz zurück. Und dennoch beeindruckte das Team von Stefan Horngacher aus mannschaftlicher Hinsicht, denn mit Dawid Kubacki (5.) schaffte es ein dritter Pole unter die besten Zehn.

Der Norweger Johann Andre Forfang belegte den neunten Platz, gefolgt vom besten Österreicher Stefan Kraft. Rekord-Weltcupsieger Gregor Schlierenzauer wurde noch vor seinem ersten Sprung wegen eines irregulären Sprunganzugs disqualifiziert.

» Alle Termine im Überblick: Weltcup-Kalender 2018/2019 (Herren)

Nach dem Willingen-Wochenende reisen die Skispringer weiter zur WM nach Österreich. Bereits am Mittwoch absolvieren die Athleten am Bergisel in Innsbruck die ersten Trainingssprünge, am kommenden Wochenende folgen dann die ersten Entscheidungen beim Kampf um die Medaillen.

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

13 Kommentare

  1. Eisenhauer und Kobayashi tauchen jetzt für 2-3 Wochen ab. Nach WM tauchen die beiden dann wieder auf. Und wieder hat Eisenhauer die Chance mit Kobayashi zu verlieren.

  2. Erst mal zu Kobayashi: heute unschlagbar mit guter Aussicht auf die WM. Eisenbichler coole Socke, nicht bei optimalen Sprüngen, trotzdem tolle Weite. Positiv natürlich auch Freitag der momentan eine super Leistung bietet. Nicht zu vergessen Geiger auch auf einem guten Platz. Glückwunsch.

  3. Kann nicht finden, ob es heute Abend noch einen Wettbewerb gibt. Zählen zu den Willingen Five nicht : 1) Teamspringen von Freitag 2) Quali vom Freitag 3) Einzel vom Samstag 4) Einzel von Heute und 5)???!!!

    Weiß jemand, was Nummer 5 ist und ob heute Abend noch ein Springen stattfindet?

  4. Kobayashi wirklich verdient gewonnen, aus deutscher sich Mannschaftlich wirklich gut vorallem im 2. Durchgang. Was stoch angeht muss man einfach ehrlich sein er hat diese sasion nicht die Form die er letzte sasion hatte

  5. Kobayashi absolut verdient gewonnen der beste Momentan auf dem Planeten, kamil grottenschlecht von wegen Top Form und Favorit gar nichts zu sehen von ihm der regt mich so was von auf unfassbar einfach wieder enttäuscht und genau das eingetroffen was ich befürchtet hatte .

    • Was ist mit dir los? Kein Springer kann zu 100% immer gewinnen. Er kommt schon noch wieder, keine Sorge. Man ist zwar die 100% von Kamil gewohnt aus der letzten Saison aber auch er kann mal einen Durchhänger haben. Die polnische Mannschaft ist im Moment die stärkste und wird es wohl auch erstmal bleiben. Zyla und Kubacki sollten endlich mal Gas geben und mit Siegen durchstarten.

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*