Stimmen vom Bergisel

„Extrem geärgert“: Stimmen zur Vierschanzentournee in Innsbruck

Karl Geiger zeigt sich nach dem turbulenten Bergiselspringen in Innsbruck enttäuscht, Bundestrainer Horngacher bleibt zuversichtlich. Marius Lindvik jubelt über seinen zweiten Sieg in Folge. Die Stimmen zur dritten Tournee-Station.

skispringen.com präsentiert die Stimmen zur Vierschanzentournee in Innsbruck am 4. Januar 2020:

Marius Lindvik (Norwegen): „Ich bin sehr glücklich über meine Leistung. Ich wollte zwei gute Sprünge zeigen und freue mich, dass mir das gelungen ist. Wir werden sehen, wie es in Bischofshofen läuft. Ich bin auf der Schanze noch nie zuvor gesprungen.“

Dawid Kubacki (Polen): „Ich bin ziemlich zufrieden mit dem zweiten Platz. Mein zweiter Sprung hätte aber viel besser sein können. Trotzdem war es ein großartiger Tag für mich. Ich habe also ein gutes Niveau, aber es gibt immer noch Punkte, an denen ich arbeiten sollte. Ich weiß, dass ich für Bischofshofen eine gute Ausgangsposition habe, aber ich werde mich ganz auf mich konzentrieren.“

Daniel-André Tande (Norwegen): „Nach Oberstdorf habe ich an meiner Technik und der Position gearbeitet. Ich wollte mich natürlich verbessern, aber das Podium heute ist sehr überraschend für mich. Ich kann mich nicht beklagen.“

Stefan Kraft (Österreich): „Es war ein cooler zweiter Sprung von mir, sehr mutig von mir, hat mir gefallen. Aber ein bisschen traurig bin ich natürlich schon, dass es nicht fürs Podium gereicht hat.“

Gregor Schlierenzauer (Österreich): „Es war ein toller Wettkampf für mich, ich habe alles ausgereizt und kann zufrieden sein.“

Karl Geiger (Deutschland): „Momentan fällt es mir schwer, das Ganze einzuordnen. Gerade im ersten Durchgang lief es nicht so, wie es sein soll – der war nicht gerade die feinste Klinge, aber wenn dann noch diese Bedingungen dazukommen. Ich habe mich schon extrem geärgert. Ich glaube, die Form stimmt trotzdem, auch wenn es heute daneben gegangen ist. Ich will mich davon nicht rausbringen lassen. Bischofshofen ist eine andere Schanze und dort werden wir wieder angreifen.“

Stefan Horngacher (Bundestrainer Deutschland): „Es war eine schwierige Situation bei Karl von den Verhältnissen her, der Anlauf war schon sehr gering. Der Sprung war nicht ganz optimal getroffen, aber im zweiten Durchgang hatte er einen super Sprung und mit einer erstaunlichen Leistung extrem aufgeholt. Jetzt arbeiten wir daran, dass er in Bischofshofen zweimal einen Top-Sprung macht. Die Bedingungen kann niemand beeinflussen, das muss man akzeptieren. Er hat immer noch alle Chancen. Es hätte noch viel schlimmer ausgehen können heute, er hat sich mit seinem zweiten Sprung super aus der Affäre gezogen.“

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12 Kommentare

  1. WINDLOTTERIE

    Wohin wird der Wind sie tragen,
    Wird man heute alles wagen?
    Nur bei Aufwind ist gut fliegen,
    Schwebt man federgleich zu Siegen.
    Die Medaillenträume schwinden,
    Bläst es ungestüm von hinten.

    Kommt der Wind noch von der Seite,
    Wird nichts mit der großen Weite.
    Man muss schon Flugkünste zeigen,
    Will man’s nicht total vergeigen.
    Nur wer mit Rasmus ist im Bunde,
    Kann hoffen auf die große Stunde.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Mit freundlichen Grüßen

  2. Wenn ich schon wieder dieses ‚wir werden ANGREIFEN!!!‘ höre…
    Er soll sein Zeug ordentlich springen und gut ist. Die Bergisel-Schanze ist halt fies, besonders bei Rückenwind, das weiss man und darüber lohnt es sich nicht zu ärgern.

    Für den jungen Hüpfer Lindvik freut es mich gewaltig – es gefällt mir auch, dass er nicht gleich mit irgendwelchen Kamera-Mätzchen ankommt.

  3. Glückwunsch an Marius Lindvik. Er ist die Überraschung der bisherigen Saison und Tournee. Starkes Ergebnis auch von Stephan Leyhe. Die Aussichten auf einen Tourneegesamtsieg von Karl Geiger sind dennoch da. Es sind umgerechnet 7 Meter Rückstand auf David Kubacki. Ist im letzten Springen in Bischofshofen in 2 Durchgängen noch machbar.

      • Ich denke nicht das Geiger noch aufholen kann, wenn dann nur wenn ER mal Windglück hat.

        Lindvik springt einfach gut und auf den muss man erstmal 5 Meter rausspringen.

        Wenn Kubacki endlich kein Windglück mehr hat ist aber Platz 2 drin für Geiger.

        • Schau dir mal die anderen Springer an die schlechten Wind hatten. Siehe Kubacki im 2. Durchgang. Ich muss schon sagen, dass die Anhänger der DSV Adler richtig schlechte Verlierer sind. Alsob nur deutsche Atlethen schlechte Bedingungen hätten.

          • Vielleicht könnten Sie es endlich einmal unterlassen, einfach pauschal die deutschen Skisprungfans als schlechte Verlierer zu bezeichnen. Sonst verweise ich wieder auf das unmögliche Auftreten der Polen bei der letzten Olympiade. Wie ich bereits geschrieben habe, hatten in Innsbruck Kraft, Aschenwald, Kobayashi, Sato und noch einige andere Athleten äußerst schlechte Windverhältnisse. Im zweiten Durchgang hatten sowohl Lindvik als auch Kubacki miserablen Wind. Können Sie mir aber erklären, warum diese beiden zwei Luken mehr Anlauf als Geiger bekommen haben, eine solche Anlaufverlängerung im ersten Durchgang aber bei Kobayashi, Kraft, Geiger u.a. nicht möglich war? Wenn Sie mir das schlüssig erklären können, dann wäre ich sehr zufrieden. Kritisiert wird hier fast ausschließlich die Jury, Athleten oder Mannschaften können wenig bis gar nichts dafür.

    • Sollten faire Bedingungen herrschen (was ich stark hoffe), dann ist für mich Kubacki der absolute Topfavorit. Er hält den Schanzenrekord in Bischofshofen, sein Sprungstil passt nahezu perfekt zur Anlage. Wie er mit der nervlichen Belastung zurechtkommt, das muss man abwarten. Allerdings sollte er aufgrund seiner Erfahrung auch in diesem Bereich einen Vorteil gegenüber Lindvik haben. Für Lindvik spricht eine gewisse Unbekümmertheit und Lockerheit und der geringere Erwartungsdruck. Da er aber auf der Anlage in Bischofshofen noch nie gesprungen ist, dürfte die Umstellung auf den extrem langen Schanzentisch nicht gerade einfach werden. Geiger zeigt in dieser Saison eine herausragende Konstanz, was sehr hoch zu berwerten ist. Leider ist er nicht gerade der Athlet, der sich durch extrem weite Sprünge von anderen Konkurrenten absetzen kann. Solche gewaltigen Flüge wären aber jetzt notwendig, um den vorhandenen Rückstand aufzuholen. Würde Geiger in der Gesamtwertung führen oder hätte er nur ca. zwei Punkte Rückstand, dann wäre er für mich ein heißer Kandidat auf den Gesamtsieg. In der aktuellen Situtation müsste aber meiner Meinung nach schon sehr Unerwartetes passieren, damit es für Geiger noch zum Gesamtsieg reicht.

      • Ich würde es Kubacki wünschen, glaube aber nicht, dass er trotz oder wegen dem weitem Vorsprung über die nervliche Belastung verfügt.

        • Kubacki und Geiger starten morgen im Mittelfeld, also etwas früher als Lindvik und Kobayashi. Sie können also vorlegen. Das könnte ein gewisser Vorteil sein. Die nervliche Belastung dürfte steigen, je mehr Athleten bereits gesprungen sind. Allerdings müssen sich natürlich beide steigern. Wenn sie morgen wieder so wie heute springen, dann wird vor allem Kobayashi seine Chance wittern. Sollte Kubacki aber eine wirklich große Weite vorlegen, dann werden sowohl Lindvik als auch Kobayashi so viel psychischen Druck haben, dass beide nicht mehr kontern können. Geiger wird wohl kaum mehr eine Rolle spielen, es sei denn, er ist heute nur mit halber Kraft gesprungen. Ich kann mir das aber beim besten Willen nicht vorstellen. Ich denke, er kommt einfach mit dem geringen Radius der Schanze nicht zurecht und springt deshalb nicht pünktlich (eher zu früh) ab.

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