Andreas Wellinger wird Zweiter

Vierter Sieg in Folge: Stefan Kraft auch in Lillehammer unschlagbar

Foto: imago / GEPA

Stefan Kraft bleibt auch in Lillehammer das Maß aller Dinge: Der Österreicher bleibt auch auf der Großschanze in diesem Winter ungeschlagen – und erneut muss der zweitplatzierte Andreas Wellinger ihm den Vortritt lassen.

Mit Sprüngen auf 134 und 141,5 Meter sicherte sich Stefan Kraft den vierten Sieg in Folge und bleibt auch nach dem zweiten Weltcup-Wochenende des noch jungen Winters mit weißer Weste: Insgesamt 318,2 Punkte reichten dem 30-jährigen Österreicher, um sich in einem spannenden Wettbewerb gegen Andreas Wellinger durchzusetzen, der mit 135 und 143 Metern (312,3 P.) für den nächsten Podestplatz für Deutschland gesorgt hat. Den dritten Platz belegte mit Jan Hörl (139 und 137,5 m; 311,3 P.) ein weiterer Österreicher.

Auch nach dem zweiten Wochenende dominieren Österreich und Deutschland das Geschehen an der Spitze des internationalen Skispringens. Nachdem er schon die im Vorfeld durchgeführte Qualifikation für sich entschieden hat, ließ Kraft auch im Wettkampf keine Zweifel an seinem vierten Sieg in Folge aufkommen. „So viele Glücksmomente, es macht richtig viel Spaß. So was wünscht man sich und kann man sich nicht erträumen. Mein Lauf macht mich sprachlos. Trotzdem musste ich wieder alles riskieren, ich bin froh, dass es derzeit immer so aufgeht“, jubelte Kraft.

Drei Deutsche in den Top Ten

Neben ihm und Hörl landeten mit Manuel Fettner (8.) und Michael Hayböck (9.) zwei weitere Österreicher unter den besten Zehn. Ähnlich stark haben sich abermals auch die deutschen Skispringer präsentiert, die auch mit Karl Geiger als Vierten und Pius Paschke als Siebten unter den besten Top Ten vertreten waren, die Stephan Leyhe (11.) und Philipp Raimund (12.) nur knapp verpasst haben.

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Wochenende. Speziell der zweite Sprung von Andi Wellinger war sensationell“, analysierte Bundestrainer Stefan Horngacher im Anschluss.

Polen springen weiter hinterher – Norwegen mit Lichtblick

Für die polnische Mannschaft geht auch das zweite Wochenende des Winters enttäuschend zu Ende: Nachdem Superstar Kamil Stoch mit Platz 37 schon nach dem ersten Durchgang ausgeschieden ist, haben mit Dawid Kubacki (22.) und Piotr Zyla (25.) nur zwei Athleten weitere Weltcuppunkte gesammelt.

Nicht ganz so schwach, aber weitgehend enttäuscht hat sich die Saison bislang für die Gastgeber aus Norwegen gestaltet: Mit dem sechsten Platz hinter Japans Ryoyu Kobayashi (5.) hat Marius Lindvik aber immerhin für das bislang beste Saisonergebnis im Team von Cheftrainer Alexander Stöckl gesorgt.

Neue Schanze, selbes Podest: Wie am Samstag auf der Normalschanze jubeln auch auf der Großschanze erneut Andreas Wellinger, Stefan Kraft und Jan Hörl in Lillehammer.

Kraft baut Gesamtvorsprung aus

Mit der Maximalausbeute von 400 Punkten baut Stefan Kraft seinen Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus: Nach vier von insgesamt 32 Einzelspringen in diesem Winter liegt der Österreicher weiter vor Wellinger (270) und Paschke (206).

Fortgesetzt wird die Saison am kommenden Wochenende, wenn der Weltcup erstmals in Deutschland Station macht: Im sächsischen Klingenthal (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos) stehen am Samstag und Sonntag zwei Einzel-Wettbewerbe auf dem Programm, schon am Freitag finden Training und Qualifikation statt.

Auch interessant: Die Verantwortlichen des DSV freuen sich über eine wichtige Entscheidung: Die Skisprungschanze in Berchtesgaden soll für fast zehn Millionen Euro umfassend modernisiert werden. Im Interview spricht Horst Hüttel über das Projekt…

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

14 Kommentare

  1. ich habe es Euch ja gesagt das was letzten Winter mit dem Material passiert ist, das passiert Stefan Horngacher kein zweites mal diesen Winter sind die DSV Adler gewaffnet.Ich kann Steff nur gratulieren super! Jetzt sieht man bei Norwegen kein Geld kein Sponsor und schon bist Du vorne nicht mehr dabei. Bei Polen verstehe ich das nicht, Sie haben Geld und mit Hafele ein hervoragender Anzugspezialist, da stimmt im Training was nicht.

  2. Bravo Stefan Kraft! Und ein tolles Ergebnis für meinen Lieblingsspringer Antti Aalto.
    Den Deutschen geht wahrscheinlich wie jedes Jahr zur Tournee die Luft aus, hoffe aber auf den sympathischen Hille

  3. Das macht richtig Spaß dieses Jahr. Freue mich schon auf Klingenthal. Hier scheint den Springern ja auch ein richtiger Winter zu erwarten. Und vielleicht können die Deutschen auf einer Heimschanze, auf der sie ja auch dieses Jahr schon zwei gute Wettbewerbe gesprungen sind, den Kraft ein bißchen ärgern…
    Zu den Polen und Norwegern kann man nur sagen, dass es immer offensichtlicher wird. Sie haben Probleme mit den neuen Anzug- Ski-Gewichts-usw Regeln. Ansonsten ist der Absturz einfach nicht zu erklären. Oder die Österreicher und Deutschen haben irgendwas gefunden, womit sie einen Vorteil haben.

  4. Ich finde es sehr traurig wie wenig Zuschauer in Ruka und Lillehammer waren. Wie kommen diese Veranstaler über die Runden bei den immensen Kosten, traurig auch für die Sportler…

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*