Maren Lundby ist auch am zweiten Wettkampftag in Oberstdorf nicht zu schlagen. Die Norwegerin springt gleich zweimal Schanzenrekord und setzt sich in einem spannenden Finale gegen die Deutsche Juliane Seyfarth durch.
Mit SprĂŒngen auf 135 und 135,5 Meter sicherte sich Maren Lundby auch beim zweiten Einzelspringen in Oberstdorf den Sieg. Die 24-jĂ€hrige Norwegerin erzielte auf der Schattenbergschanze am Sonntag insgesamt 292,4 Punkte und setzte sich damit gegen die ThĂŒringerin Juliane Seyfarth durch, die auf 132 und 135 Meter (283 P.) kam. Seyfarth hatte exakt eine Minute vor Lundbys abermaligem Schanzenrekord den voherigen eingestellt. Den dritten Platz belegte die ehemalige Seriensiegerin Sara Takanashi aus Japan (122,5 und 124 m; 250,3 P.).
„Das hat richtig SpaĂ gemacht hier auf der GroĂschanze, ohnehin war es ein tolles Wettkampfwochenende. Nun geht der Fokus voll auf Seefeld“, sagte die nun 22-malige Weltcupsiegerin im GesprĂ€ch mit skispringen.com. Ein groĂes Lob gab es von Bundestrainer Andreas Bauer an Juliane Seyfarth: „Nachdem sie gestern unter Wert weggegangen ist, hat sie heute zwei fast perfekte SprĂŒnge gemacht. GroĂes Kompliment dafĂŒr.“ Lokalmatadorin Katharina Althaus fehlten als Vierte gerade einmal 0,6 ZĂ€hler aufs Podest. „Sie hat leider seit gestern Abend Schmerzen im Schienbein und konnte es nicht ausblenden. Das soll keine Entschuldigung sein, sie hat ja schlieĂlich auch alles versucht – gerade im zweiten Durchgang“, sagte der Bundestrainer.
Starke Generalprobe der DSV-Damen
Carina Vogt kam dank eines tollen zweiten Sprungs noch auf Platz sieben. Einen umgedrehten Verlauf nahm der Wettkampf von Chiara Hölzl. Nach dem ersten Durchgang war das Podest mit Platz vier noch in Reichweite, doch dann fiel sie nach einem Sprung auf 112,5 Meter noch auf Rang elf zurĂŒck. So wurde Eva Pinkelnig noch beste Ăsterreicherin, sie verbesserte sich im zweiten Durchgang noch von Platz zehn auf sechs. Zwei Top-Ten-PlĂ€tze gab es fĂŒr Slowenien: Nika Kriznar und Ursa Bogataj wurden 8. und 9., direkt vor Lundbys Teamkollegin Silje Opseth. Lara Malsiner belegte hinter Hölzl Rang zwölf, auch Teamkollegin Elena Runggaldier punktete als 25.. Ramona Straub belegte Platz 13.
Svenja WĂŒrth und Anna Rupprecht zeigten jeweils eine solide Leistung und kamen am Ende auf die PlĂ€tze 18 und 19, direkt vor Jacqueline Seifriedsberger. Einen Erfolg feierte auch das tschechische Team in Person von Karolina Indrachkova. Die 21-JĂ€hrige holte mit Platz 29 ihre ersten Weltcuppunkte ĂŒberhaupt.. Einen Schreckmoment gab es um Junioren-Weltmeisterin Anna Shpyneva. Bei der Landung ihres Sprungs auf 105,5 Meter, der zum Finale gereicht hĂ€tte, verkantete sie und kam zu Fall. Sie stand jedoch sofort selbststĂ€ndig auf und verlieĂ unter dem Applaus der 2500 Zuschauer den Auslauf. Agnes Reisch, Selina Freitag und Pauline HeĂler schafften es derweil als 32., 34. und 39. nicht in den zweiten Durchgang.
Starterfeld geschrumpft
Somit waren nach der Qualifikation also neun Deutsche in den Wettbewerb gekommen. Josephin Laue und Arantxa Lancho waren ausgeschieden, Alina Ihle wurde wegen irregulĂ€rer Sprungschuhe disqualifiziert. Zdenka Pesatova war nach ihrem Sturz am Samstag zwar an der Schanze, startete jedoch als VorsichtsmaĂnahme nicht. Ihre Teamkollegin Barbora Blazkova war vorzeitig abgereist. Andreea Diana Trambitas aus RumĂ€nien war gar nicht erst angereist, sodass nur 43 Springerinnen in die Wertung der Qualifikation eingingen.
Durch das heutige Ergebnis wÀchst Maren Lundbys Vorsprung im Gesamtweltcup weiter an. Sie hat nun 1368 Punkte auf dem Konto, Katharina Althaus hinter ihr 1073. Sara Takanashi steht bei 916.
» Event-Ăbersicht: Infos & Zeitplan zum Damen-Weltcup
Als NĂ€chstes steht fĂŒr die Damen die Nordische Ski-WM in Seefeld an. Insgesamt gibt es fĂŒr sie dort drei Wettbewerbe, die allesamt in der zweiten WM-Woche, ab dem 25. Februar stattfinden (alles live bei skispringen.com).
Sie ist einfach das MaĂ aller Dinge.