Lahti: Deutschland überlegen zu Mixed-Gold

Foto: GEPA

Das deutsche Quartett wird bei der Mixed-Entscheidung im Rahmen der WM in Lahti seiner Favoritenrolle gerecht: Vogt, Eisenbichler, Würth und Wellinger springen souverän zur Goldmedaille. Österreich holt Silber, Bronze geht nach Japan.

Die deutschen Skispringer dominierten das Geschehen beim Mixed-Teamspringen der Nordischen Ski-WM in Lahti eindrucksvoll. Die schon im Vorfeld favorisierte Mannschaft, die neben den Medaillen-Gewinnern im Einzel, Carina Vogt, Andreas Wellinger und Markus Eisenbichler auch Svenja Würth ins Rennen geschickt hat, erzielte am Sonntagabend insgesamt 1035,5 Punkte und sicherte sich damit überlegen den Weltmeistertitel.

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Die frisch gekürte Weltmeisterin Carina Vogt legte in teils dichtem Schneetreiben schon früh den Grundstein zum überlegenen Sieg der deutschen Mannschaft. Mit 98 Metern im ersten Durchgang nahm die 25-Jährige ihrer japanischen Konkurrentin Sara Takanashi gleich zu Beginn des Wettkampfes acht Meter ab. Diesen Vorsprung gaben auch die nachfolgenden Teamkollegen nicht mehr ab: Eisenbichler präsentierte sich mit der Bestweite von 99,5 Metern im Finaldurchgang ähnlich stark wie am Samstag, als er im Einzel überraschend Bronze geholt hat, Würth musste mit Top-Weiten nur einige Abzüge bei den Haltungsnoten aufgrund einer unsauberen Landung in Kauf nehmen. Und Andreas Wellinger knüpft nahtlos an seine starken Sprünge des Vorages an – mit 99 und 98 Metern war er zweimal der beste Springer im Feld. Am Ende triumphierte das DSV-Quartett mit einem rekordverdächtigen Vorsprung von 36,2 Punkten.





Der österreichischen Mannschaft ist ein am Tag nach dem Gewinn des Einzel-Weltmeistertitels durch Stefan Kraft gelungen, auch im geschlechterübergreifenden Team-Wettkampf Edelmetall abzuräumen. Österreichs Chefcoach Heinz Kuttin setzte neben dem frisch gekürten Weltmeister auf Michael Hayböck, Rekord-Weltcupsieger Schlierenzauer musste zuschauen – ergänzt wurde das Duo von den Skispringerinnen Daniela Iraschko-Stolz und Jacqueline Seifriedsberger. Speziell Hayböck und Kraft wussten mit starken Sprüngen auf 97,5 bzw. 97 Meter zu überzeugen.

Japanische Damen ergänzen Medaillensammlung

Über eine weitere Medaille jubeln durften außerdem Yuki Ito und Sara Takanashi, die sich schon im Einzel am Freitag Silber bzw. Bronze gesichert haben. Die beiden dominierenden Skispringerinnen im Weltcup erzielten gemeinsam mit ihren japanischen Teamkollegen Taku Takeuchi und Daiki Ito insgesamt 979,7 Punkte und jubelten über die Bronzemedaille.

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Aus der slowenischen Mannschaft war es vor allem der Gesamtweltcup-Sieger des Vorjahres, Peter Prevc, der mit 97,5 Metern im Finale mit der internationalen Weltspitze mithalten konnte. Gemeinsam mit seinen Mannschaftskameraden Nika Kriznar, Anze Lanisek und Ema Klinec erzielten die Slowenen insgesamt 961,4 Punkte, mussten sich aber mit dem undankbaren vierten Platz zufrieden geben.

Norwegen springt hinterher, Russland Sechster

Die norwegische Mannschaft, die wegen eines Schwächeanfalls von Johann Andre Forfang im Vorfeld des Wettbewerbes eine kurzfristige Änderung der Mannschaftsaufstellung vornehmen musste und Andreas Stjernen neben Silje Opseth, Daniel-André Tande und Maren Lundby nominierte, schnitt wie schon bei der Einzel-Entscheidung der Herren am Samstag wenig erfolgreich ab. Mit insgesamt 877,8 Punkten belegte das Quartett inzwischen in Kritik stehenden Cheftrainers Alexander Stöckl nicht über einen enttäuschenden fünften Platz hinaus.

Auch die Mannschaften aus Russland(Anastasiya Barannikova, Denis Kornilov, Irina Avvakumova, Evgeniy Klimov; 864 P.), Italien(Elena Runggaldier, Sebastian Colloredo, Manuela Malsiner, Davide Bresadola; 848,1 P.)und den USA (Nita Englund, Michael Glasder, Sarah Hendrickson, Kevin Bickner; 802,2 P.) ist das Erreichen des Finaldurchgangs zumindest als kleiner Erfolg zu werten, auch wenn sie im Kampf um die Medaillen zu keinem Zeitpunkt mitmischen konten.

Finnland ohne Chance aufs Finale

Die Mannschaften aus Tschechien (Marta Krepelkova, Jakub Janda, Barbara Blazkova, Roman Koudelka; 403,1 P.), Frankreich (Lea Lemare, Paul Brasme, Lucile Morat, Vincent Descombes Sevoie; 403,1 P.), Finnland (Susanna Forsstroem, Ville Larinto, Julia Kykkänen, Janne Ahonen; 397,4 P.), Kanada (Natasha Bodnarchuk, Joshua Maurer, Taylor Henrich, Mackenzie Boyd-Clowes; 379,5 P.), Rumänien (Andreea Diana Trambitas, Sorin Iulian Pitea, Vasilica Dana Haralambie, Nicolae Sorin Mitrofan; 336,2 P.) und Kasachstan (Dayana Akhmetvaliyeva, Ilya Kratov, Valentina Sderzhikova, Alexey Korolev;  258,4 P.) verpassten den Einzug ins Finale und belegten die Plätze neun bis 14.





Auffällig: Schon bevor der erste Wertungsdurchgang beendet war, verließen zahlreiche finnische Fans das Stadion an der Salpausselkä-Schanze. Die finnische Mannschaft war trotz des starken Lokalmatadors Janne Ahonen chancenlos im Kampf um die Top-8, die das Finale erreichen.

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Für die Skispringerinnen sind die Titelkämpfe in Lahti nach dem Mixed-Wettbewerb beendet, für die Herren geht es auf der Großschanze weiter. Schon am Montag steht bereits um 8 Uhr (MEZ / live bei skispringen.com) das erste Training auf dem Plan, die nächste WM-Entscheidung im Einzel fällt dann am Donnerstag.

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Über Marco Ries 865 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

9 Kommentare

  1. Du hast recht mit Spezielle Anzuege, Aber wer oder welche Trainer kann dass sagen ? sollen den Wellinger oder Tande medalien oder Punkte abgezogen werden ? Unter Trainer sind mehr als 11 Trainer aus Oesterreich. Italien Trainer oder Trainer von Slovenien. Letzte Winter hat Profit geschlagen von Wind anzeiger (Es war Betrug

  2. Die Deutschen verwenden in dieser Saison spezielle Anzüge, die sich in der Luftfahrt ausdehnen und bei der Landung wieder zusammenziehen. Diese Technik wurde an der Münchner Universität entwickelt und bringt ungeheure Vorteile.
    Bei der Materialkontrolle fällt das natürlich nicht auf, weil die Anzüge ja nicht aufgeschnitten werden.

    Als Ex-Trainer des DSV muss ich hier mal mit der Sprache rausrücken, weil das einfach nicht sein darf!

  3. Betrug!

    Österreich ist wahrer Sieger. Die Weißwürste brauchen sich nichts einbilden.
    Ich erkenne diesen Sieg nicht an! Deutschland dopt sowieso schon seit Jahren, so eine Nation gehört aus dem Weltcup gestrichen.

          • Dass ihr Deutschen dopt, daran gibt es keinen Zweifel. Bisher hatte es keine Konsequenzen, aber das wird sich bald ändern.

          • welches genaue dopingmittel nehme ndie denn, um die flugeigenschaften zu fverändern? 😀
            Skispringen ist eine Techniksportart…
            nur dopen um Kraftwerte zu verbessern, bringt gar nix…

          • Sebastian man kann ueberall Doping machen. Deutschland oder Oestereicher Trainer haben immer mit Doping und Trick gearbeitet. O.K Alkohol ist auf keine Doping liste vorhanden. Sehe aber in Zeitung wie viel Junge Springer die meisten aus RU oder PL haben nicht geschafft von Alkohol abstand zu nehmen. die beiden letzte Faelle sind in Finnland und Polen passiert.

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