Deutsche Damen springen aufs Podium

ÖSV-Damen gewinnen Teamspringen in Tschaikowski

Foto: tramplin.perm.ru

Österreichs Skisprung-Damen werden ihrer Favoritenrolle gerecht und gewinnen das Teamspringen in Tschaikowski. Auch die deutschen Damen stehen zum Abschied von Bundestrainer Bauer auf dem Podium.

Auch ein Kaltstart konnte Österreichs Skispringerinnen nicht aus der Fassung bringen. Mit großer Souveränität gewannen Daniela Iraschko-Stolz, Sophie Sorschag, Chiara Hölzl und Marita Kramer am Sonntagmorgen das nachgeholte Teamspringen in Tschaikowski. Das ÖSV-Quartett erzielte im Wertungsdurchgang 373,7 Punkte und lag damit 25,2 Punkte vor Slowenien, für das Spela Rogelj, Katra Komar, Ursa Bogataj und Nika Kriznar antraten und auf 348,5 Punkte kam. Rang drei ging an das deutsche Team, bestehend aus Katharina Althaus, Juliane Seyfarth, Luisa Görlich und Anna Rupprecht mit 336,5 Punkten.

„Es war schon ein ungewohntes Springen für uns, da wir nur einen Durchgang hatten. Deswegen waren wir im Vorhinein etwas nervös, haben am Ende aber einen guten Job gemacht“, sagte Sophie Sorschag nach dem Wettkampf. Für die 22-Jährige war es erst die zweite Teilnahme in einem Teamspringen überhaupt, nachdem sie in Oberstdorf Team-Weltmeisterin wurde. Diese Erfahrung habe ihr jedoch ein Stück weit geholfen: „Es war zwar auch etwas Druck, aber schon auch nützlich. Damals war es mit nur einem Punkt sehr knapp, heute konnten wir es etwas deutlicher gestalten.“

DSV-Damen bescheren Bauer schönen Abschied

Bis zum Beginn der dritten Gruppe lagen die Österreicherinnen hinter Japan auf Platz zwei, das dann aufgrund einer Disqualifikation von Yuka Seto sämtliche Sieg- und Podestchancen einbüßte. Schlussendlich war es mal wieder Marita Kramer, die mit ihrem Sprung auf 98 Meter den Sieg perfekt machen konnte. Auch bei den Sloweninnen glänzte die Schlussspringerin, denn Nika Kriznar setzte mit 101 Metern den weitesten Sprung im Wettkampfverlauf. Sie und ihre Landsfrauen lagen bis zur dritten Gruppe jedoch noch nicht auf einem Podestplatz und rückten dann erst vor.

Anders lief es wiederum bei den deutschen Skispringerinnen, welche ihrem scheidenden Bundestrainer Andreas Bauer nicht nur Abschiedsbotschaften auf ihren Handschuhen widmeten, sondern auch das langersehnte Podiumsergebnis bescherten. Alle vier Springerinnen zeigten durchwegs konstante Sprünge zwischen 86,5 (Althaus) und 88,5 Meter (Görlich) und blieben so stets unter den besten drei. Nur nach Rupprechts Versuch auf 87,5 Meter (gleiche Weite wie Seyfarth) am Schluss mussten sie kurz zittern, jubelten dann aber voller Freude über den ersten Podestplatz in der laufenden Saison.

Setos Disqualifikation kostet Japan alle Chancen

Zwölf Punkte hinter dem DSV-Team und damit auf dem Podest landete Norwegen, das in der Abwesenheit von Maren Lundby (freiwilliges vorzeitiges Saisonende) und Eirin Maria Kvandal (schwere Knieverletzung) mit Thea Minyan Bjoerseth, Frida Berger, Anna Odine Stroem und Silje Opseth antrat. Die gastgebenden Russinnen (Kristina Prokopieva, Irma Makhinia, Sofia Tikhonova, Irina Avvakumova) reihten sich auf Rang fünf ein. Damit landeten sie 1,3 Punkte vor Japan, das ohne Yuka Setos Disqualifikation nur 4,5 Punkte hinter Österreich gelandet wäre. Nozomi Maruyama und Yuki Ito gewannen ihre Gruppen mit Sprüngen auf 93 und 95 Meter, während Sara Takanashi mit 92,5 Metern Vierte wurde.

Platz sieben ging an das Team aus Tschechien (Klara Ulrichova, Stepanka Ptackova, Veronika Jencova und Karolina Indrackova), welches mit diesem Resultat die Erwartungen erfüllte. Den letzten Punkteplatz sicherte sich Kanada (Natalie Eilers, Nicole Maurer, Alexandria Loutitt, Abigail Strate), das wiederum von der Disqualifikation Nina Lussis profitierte, welche wiederum den USA (Anna Hoffmann, Logan Sankey, Nina Lussi und Annika Belshaw) die Chance auf die Punkteränge nahm.

» Event-Übersicht: Weltcup-Saison der Damen 2020/2021

Im Nationencup konnte Österreich (2830 Punkte) seine Führung auf Slowenien (2753) auf 77 Punkte ausbauen. Rang drei ist mit 2366 bereits fix an Norwegen vergeben. Deutschland (1335) liegt hinter Japan (1998) auf Position fünf. Tschechien überholte durch den siebten Platz Italien und Polen und ist damit neuer Achter. Kanada rückte durch das heutige Ergebnis an Rumänien vorbei auf Rang zwölf.

Für 7 Uhr MESZ (10 Uhr Ortszeit) ist dann ein Trainingsdurchgang auf der Großschanze angesetzt, das finale Einzelspringen soll um 8 Uhr MESZ (11 Uhr Ortszeit) beginnen, in dem dann Sara Takanashi (826 Punkte), Nika Kriznar (811) und Marita Kramer (760) um die große Kristallkugel der Gesamtweltcpsiegerin kämpfen werden. Alle Sprünge können Sie live bei skispringen.com verfolgen.

 

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Über Luis Holuch 521 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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