Domen Prevc siegt bei Tournee-Generalprobe

Domen Prevc sichert sich in Engelberg seinen vierten Saisonsieg und macht sich damit zum Favoriten für die Vierschanzentournee. Der Norweger Tande springt zu weit, stürzt und fällt zurück. Markus Eisenbichler wird erneut bester DSV-Springer.

Domen Prevc wird als Top-Favorit zum Auftaktspringen der Vierschanzentournee nach Oberstdorf reisen. In einem hochklassigen Wettbewerb zeigte der jüngste Springer im gesamten Feld die besten Sprünge – mit 144 und 141,5 Metern sowie 305,9 Punkten sicherte sich der 17-jährige Slowene seinen vierten Sieg in dieser Saison. Prevc setzte sich gegen den polnischen Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch durch, der auf 143,5 und 141,5 Meter (293,8 P.) kam. Auf dem dritten Platz landete der Österreicher Stefan Kraft mit 138,5 und 138 Metern sowie 283,1 Zählern.

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Prevc legte den Grundstein zu seinem Sieg beim letzten Weltcup vor dem ersten Saisonhöhepunkt schon im ersten Durchgang. Mit 144 Metern hält der Gesamtweltcup-Führende nach dem Engelberg-Wochenende den offiziellen Schanzenrekord auf der umgebauten und vergrößerten Titlisschanze.

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Daniel-André Tande, nach dem ersten Durchgang noch aussichtsreich an zweiter Stelle gelegen, sprang im Finale zwar noch etwas weiter, konnte diesen phänomenalen Sprung 144,5 Meter allerdings nicht stehen. Im ersten Durchgang hatte Norwegens Cheftrainer Alexander Stöckl noch eine Anlaufverkürzung für Tande eingefordert, im Finale war das nicht der Fall – und der Landedruck im hohen Weitenbereich wurde seinem aktuell besten Springer zum Verhängnis. Tande fiel auf den elften Platz zurück und ermöglichte damit dem Österreicher Kraft den dritten Podiumsplatz in diesem Winter.





Im Kampf um den Sieg konnten die deutschen Skispringer am Sonntagmittag zwar erneut nicht mitmischen, dennoch dürften die Leistungen Bundestrainer Werner Schuster halbwegs zuversichtlich in Hinblick auf die näherrückende Vierschanzentournee stimmen. Markus Eisenbichler belegte mit 136 und 136,5 Metern hinter dem Österreicher Manuel Fettner (4.) den fünften Platz – und sah in seinen Sprüngen noch Luft nach oben.

Zwei DSV-Skispringer scheiden aus

Auch Richard Freitag, der am Vortag noch auf bittere Weise den erhofften Podiumsplatz verpasst hatte, schaffte den Sprung unter die Top Ten – 136,5 und 135,5 Meter reichten für den siebten Platz. Severin Freund kam zweimal auf 138,5 Meter, hatte jedoch einige Probleme bei der Landung und wurde am Ende punktgleich mit dem Polen Piotr Zyla Neunter. Andreas Wellinger und Stephan Leyhe sammelten mit Platz 13 bzw. 26 weitere Weltcuppunkte.

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Team-Olympiasieger Andreas Wank (42.) und Karl Geiger (47.) verpassten das Finale mit schwachen Sprüngen auf 125,5 bzw. 121 Metern.

Österreich mannschaftlich stark

Den Sieg vom Samstag konnte Team Austria zwar nicht wiederholen, dennoch präsentierten sich die Athleten aus der Alpenrepublik einmal mehr mannschaftlich besonders stark. Neben Kraft und Fettner landete auch Vortagessieger Michael Hayböck als Sechster wieder weit vorne. Andreas Kofler, am Samstag noch starker Dritter, belegte mit einem schwachen ersten Sprung nur den 14. Platz.





Grund zu jubeln hatten auch die Tschechen: Newcomer Vojtech Stursa erzielte als Achter das bisher beste Weltcup-Ergebnis seiner Karriere. Die Norweger schwächelten hingegen – nach dem Sturz von Tande schaffte es kein Springer von Alexander Stöckl unter die Top Ten, Anders Fannemel wurde hinter Tande als zwölfter zweitbester Norweger.

Ammann landet weit hinten

Die zahlreichen Zuschauer aus der Schweiz durften heute zumindest im Finale mitfiebern. Gestern gelang keinem Eidgenossen der Sprung ins Finale, Vierfach-Olympiasieger Simon Ammann dürfte am Sonntag mit Platz 24 aber erneut wenig zufrieden sein.

» Aktuelle Weltcup-Gesamtwertung

In der Weltcup-Gesamtwertung bleibt Domen Prevc nach dem siebten Einzelspringen der Saison vorne: Mit insgesamt 540 Punkten liegt der Slowene vor Daniel-André Tande (382 P.) und Stefan Kraft (331 P.).

» Alle Termine im Überblick: Weltcup-Kalender 2016/2017

Die Skispringer gehen nun in eine kurze Weihnachtspause, bevor in elf Tagen die Vierschanzentournee in Oberstdorf eröffnet wird. Am 29. Dezember stehen Training und Qualifikation für das Auftaktspringen auf dem Programm, die weiteren Stationen sind Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen.

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Über Marco Ries 876 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

6 Kommentare

  1. Ich glaube nicht dass er es mit 17 Jahren packt, dem Nervendruck bei der Vierschanzentournee standzuhalten. Er wird abstürzen wie Takanashi bei Olympia

    • Haben Sie noch nie die Vierschanzentournee geschaut oder was?
      Die gewinnt man nämlich nicht mit einem Sprung, daher ist das weniger eine Frage der Nerven als vielmehr eine Frage der Konstanz, der aktuellen Form und der Ausdauer.

      • Schwachsinn. Die Tournee ist klar Sache der Nerven. Oder wieso haben Schmitt, Stoch, Ammann und Co. noch nie gewonnen aber sonst alles. Man kann Tournee nicht mit Weltcup vergleichen, nicht mal mit WM – die Aufmerksamkeit ist eine viel größere und da spielen Nerven die entscheidende Rolle. Glaube auch nicht dass Domen gewinnt

        • Ich kann dir sagen warum die die Vierschanzentournee noch nie gewonnen haben.
          Da spielen mehrere Faktoren zusammen:

          1.) Österreicher waren in den letzten Jahren generell stärker bei der Tournee
          2.) Stoch, Ammann und Co waren zu Tourneezeiten nie in überragender Topform, es gab immer jemanden, der zu diesem Zeitpunkt besser war
          3.) Manchen Athleten liegen diverse Schanzen auch nicht

          Faszit: Es sind 8 Bewerbe, da ist man nicht von Anfang an nervös, vielleicht in Bischofshofen, aber sicher nicht in Oberstdorf. Da hat man den Tournersieg noch gar nicht vor Augen…

          • Leute Leute, wo bleibt der Wetterfaktor? den habt iher ja total vergessen. Auch wenn das durch das neue Punktesystem deutlich geringer geworden ist, so hat man durch falschen oder schlechten Wind immer noch einen vor- bzw nachteil. Das wird nicht komplet kompensiert. Und damals wo es die Regel noch nicht gab, war Schmitt und Ammann mal bei einem Sprung druch starken Rückenwind abgeschmiert und das war es dann mti der Tournee, weil dort ja jeder einzelne Sprung in die Wertung geht. Ganz zu schweigen davon, das man die Lucken auch ncht verändern konnte. Wenn es am Anfang Aufwind gab und am Ende Rücekenwind, kam es nicht selten vor, das die Topathleten am Ende total chancenlos waren, sich überhaupt für den zweiten Durchgang zu qualifizieren.
            Und so befreit, wie Domen springt, kann ich mir gut vorstellen, das er das packen kann. Vielleicht klappt sauch nicht ganz. Aber felsenfest zu behaupten, der würde auf jedenfall abstürtzen wie Takanashi bei Olympia ist ja mal total maßlos überheblich 😀

          • Ja, ja, das Wetter spielt auch immer eine Rolle. Aber das hat zumindest in den letzten Jahren nicht den Auschlag gegeben. Die Tourneesieger waren bisher immer verdient.

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