Stoch meldet sich zurück

Polnische Skispringer feiern Heimsieg beim Weltcup-Auftakt in Wisla

Foto: GEPA

Die polnischen Skispringer um Kamil Stoch legen einen Auftakt nach Maß hin. Beim Teamspringen in Wisla setzt sich das Quartett in einem hochspannenden Finale gegen die DSV-Skispringer durch. Norwegen scheidet nach Disqualifikation aus.

Die polnischen Skispringer starten mit einem Heimsieg in die WM-Saison. Die Mannschaft mit Piotr Zyla, Jakub Wolny, Dawid Kubacki und bärenstarken Schlussspringer Kamil Stoch setzte sich beim ersten Team-Wettbewerb des Winters gegen die Konkurrenz durch. Mit insgesamt 1026,6 Punkten ließ die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Horngacher in einem spannenden Skispringen bei teils schwierigen Bedingungen Deutschland (Karl Geiger, Markus Eisenbichler, Stephan Leyhe, Richard Freitag; 1015,5 P.) hinter sich. Die Mannschaft aus Österreich (Michael Hayböck, Clemens Aigner, Daniel Huber, Stefan Kraft; 972 P.) belegte den dritten Platz.

Schon nach dem ersten Durchgang lagen die heimischen Skispringer vor über 10.000 Zuschauern – darunter auch Polens Staatspräsident Andrzej Duda – vor Deutschland und Österreich vorne. Bei wechselhaften Bedingungen blieb es im Süden Polens aber bis zum Schluss des Wettbewerbs spannend.

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„Dieser Sieg ist für uns als Mannschaft und für die Zuschauer in Wisla sehr wichtig. Es war ein sehr emotionaler Wettkampf und ich bin stolz, dass es uns gelungen ist, diesen Sieg zum Auftakt zu feiern“, jubelte Kubacki im Anschluss.

Freitag scheitert im Duell mit Stoch

Die deutsche Mannschaft hat sich im Laufe des Wettbewerbs an die zur Halbzeit noch führenden Polen herangepirscht. In der vorletzten Gruppe des Finaldurchgangs kam zwischenzeitlich sogar zum Führungswechsel – als Polens Dawid Kubacki bei schwierigen Bedingungen einige Meter liegen ließ, sorgte Stephan Leyhe mit 126 Metern erstmals für eine deutsche Führung. Diese konnte Richard Freitag im Duell mit seinem polnischen Kontrahenten Kamil Stoch aber nicht verteidigen.

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Ohne Olympiasieger Andreas Wellinger, der in der gestern durchgeführten Qualifikation nicht überzeugen konnte, startete die deutsche Mannschaft also vielversprechend in den WM-Winter. „Das war ein guter Wettkampf und ordentlicher Auftakt. Wir wollten hier aufs Podium, das haben wir letztes Jahr noch verfehlt“, lautete das Fazit von Bundestrainer Werner Schuster in der ‚ARD‘: „Es war cool, dass wir uns bis zum letztens Springer ein spannendes Duell liefern konnten. Es war ein spannendes Springen und insgesamt für uns ein guter Auftakt.“

Junge Österreicher überzeugen

Aus der österreichischen Mannschaft waren es vor allem Newcomer Daniel Huber und Clemens Aigner, die dem neuen Cheftrainer Andreas Felder den ersten Podiumsplatz zum Weltcup-Auftakt einbrachten. Hinter der Alpenrepublik belegten die Mannschaften aus Japan (Junshiro Kobayashi, Taku Takeuchi, Daiki Ito, Ryoyu Kobayashi; 455,9 P.) und der Schweiz (Andreas Schuler, Gregor Deschwanden, Simon Ammann, Killian Peier; 431,4 P.) die Plätze vier bzw. fünf.

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Die in den letzten Jahren starken Slowenen (Bor Pavlovcic, Tomaz Naglic, Anze Lanisek, Timi Zajc) belegten in Abwesenheit von Peter Prevc mit insgesamt 428,5 Punkten den sechsten Platz, gefolgt von Russland (Mikhail Nazarov, Denis Kornilov, Dmitry Vassiliev, Evgeniy Klimov; 410,4 P.) und Tschechien (Viktor Polasek, Cestmir Kozisek, Lukas Hlava, Roman Koudelka; 401,4 P.).

Aufsprunghang bereitet Probleme

Für einige Probleme sorgte erneut die Schanzenpräparierung. Der trockene Kunstschnee, mit dem die Schanze bei zuletzt hohen Temperaturen belegt wurde, bereitete einigen Athleten erhebliche Probleme bei der Landung – das bekamen beispielsweise Eetu Nousiainen und Ryoyu Kobayashi zu spüren, die nach der Landung im Auslauf der Schanze gestürzt sind. „Die Präparierung war etwas schwierig, man könnte hier genauso gut Curling spielen“, urteilte Richard Freitag.

Norwegen scheidet nach Disqualifikation aus

Besonders bitte erwischte es zum Auftakt der Saison die Norweger. Nach einer Disqualifikation von Robert Johansson im ersten Durchgang aufgrund eines irregulären Sprunganzugs war die Mannschaft von Cheftrainer Alexander Stöckl früh chancenlos.

Das Quartett – außerdem bestehend aus Daniel-André Tande, Johann Andre Forfang und Anders Fannemel – verpasste mit 349,6 Punkten hinter Finnland (393,9 P.) und vor Kasachstan (186,9 P.) den Finaldurchgang.

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Am Sonntag findet als Höhepunkt des Auftakt-Wochenendes in Wisla das erste Einzelspringen der Saison statt. Um 14 Uhr startet zunächst der Probedurchgang, um 15 Uhr (alles live bei skispringen.com) folgt der Wettkampf.

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Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

8 Kommentare

  1. Super Teamleistung der polnischer Mannschaft. Aber mir war’s so langweilig. Es würde mir lieber nur Einzelwettbewerbe im WC springen lassen, 90% der heutligen Sprünge hatte keine Spannung, sogar die wahnsinnige Quali am Freitag war spannender. Teamspringen passt gut nur zu WM oder Olympischen Winterspielen.

  2. König Kamil I. morgen mit den ersten Einzelsieg, wie immer!
    30 Punkte Vorsprung sollten kein Problem sein auf Platz 2.
    Wer mit Bernd zusammenarbeitet und schonmal in der Naturdarmkrakauerwerkstatt war, weiß, dass er mit einem Vollprofi zusammenarbeitet.

    Und erneut…

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