Vierschanzentournee

Diskussion um Andreas Wellinger: Neue Fotos geben Aufschluss über Loch im Anzug

Die Diskussionen um das Loch im Anzug von Andreas Wellinger zum Start der Vierschanzentournee in Oberstdorf nehmen kein Ende: Nun beweisen neu veröffentlichte Fotos die Entstehung des Loches. Horst Hüttel räumt dennoch ein Missgeschick ein.

Vierschanzentournee-Auftaktsieger Andreas Wellinger ist offenbar nur haarscharf an einer folgenreichen Disqualifikation vorbeigeschrammt. Das Loch im Anzug des Ruhpoldingers, auf das zuerst der norwegische Fernsehsender ‚NRK‘ nach dem Auftakt in Oberstdorf aufmerksam gemacht hat, wäre eigentlich ein Disqualifikationsgrund gewesen.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zum Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen

Nun neu veröffentlichte Fotos beweisen aber, wie das Loch unter der rechten Achsel des 28-jährigen Skispringers entstanden ist: Die ‚Allgäuer Zeitung‘ veröffentlichte eine Fotostrecke ihres Fotografen Ralf Lienert, die beweist, dass der Riss nach seinem Qualifikationssprung erst entstanden ist, als Wellinger seine Hand zur Faust ballt und den Arm in die Luft streckt. Während des Sprungs also befand sich kein Loch im Anzug – Wellinger konnte während des Fluges also nicht dadurch profitieren. Die Fotos bestätigen also Wellingers eigene Theorie, dass das Loch beim Jubeln entstanden sei.

Horst Hüttel: „Das sollte nicht passieren“

Andreas Wellinger musste im Anschluss an die Qualifikation nicht zur Materialkontrolle erscheinen, die nur stichprobenartig und nach Zufallsprinzip durchgeführt wird. In der ‚ARD‘ räumte Horst Hüttel aber ein: „Das sollte nicht passieren.“

» Vierschanzentournee 2023/2024: Die aktuelle Gesamtwertung im Überblick

Weiter erklärte der Teammanager der deutschen Skispringer, dass eine Disqualifikation regelkonform gewesen wäre: „Es steht so im Reglement drin, da hätte der Christian (Kathol, Anm. d. Red.) keine andere Chance. Er muss definitiv so handeln.“

FIS-Materialkontrolleur Christian Kathol hatte gegenüber dem ‚NRK‘ bereits darauf hingewiesen, dass Wellinger vor allem Glück hatte, nicht auch nach seinem Sprung zur Materialkontrolle zu müssen. „Wenn ich diesen Anzug gesehen hätte, wäre er disqualifiziert worden“, sagte Kathol.

» Weltcup-Kalender 2023/2024 (Herren): Alle Termine im Überblick

Wäre Wellinger nach der Qualifikation disqualifiziert worden, hätte er beim Auftaktspringen gar nicht erst starten dürfen. Immerhin das ist aber klar: Beim Auftaktsieg war alles regelkonform, denn nach einem Wettkampf ist die Materialkontrolle nach dem Sprung für die Top-Athleten obligatorisch.

Auch interessant: Der DSV nominiert seine vierköpfige nationale Gruppe für das Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen. Damit steht auch fest, dass Markus Eisenbichler bei dieser Vierschanzentournee ohne Einsatz bleiben wird…

skispringen.com-Newsletter

Aktuelle Nachrichten, spannende Hintergrund-Informationen und Veranstaltungs-Hinweise per E-Mail abonnieren. Weitere Informationen zum Newsletter und Datenschutz

Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

9 Kommentare

  1. Wo bitte sind die deutschen Jungs überheblich? Jung, dynamisch und allesamt wirklich sympathisch. Ist doch schön, wenn sie mal wieder ganz oben mitmischen. Welli hätte den Sieg wirklich verdient. Hat jahrelang mit manchen gesundheitlichen Rückschlägen kontstant darauf hingearbeitet.

  2. Der Gewinner der Qualifikation müsste auf jeden Fall Kontrolliert werden und
    danach Regelkonform entschieden ob disqualifiziert oder nicht ???

  3. bin kein Freund von den überheblichen Deutschen.Denke aber Wellinger hat sich den Sieg verdient.Nachsicht ist hier angebracht!!!

Kommentar schreiben

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Bitte beachten Sie unsere Diskussionsregeln, die Netiquette.


*