Andreas Wellinger nur Neunter

Vierschanzentournee: Ryoyu Kobayashi gewinnt Qualifikation in Bischofshofen

Foto: imago / GEPA

Vor dem Finale der Vierschanzentournee entscheidet Ryoyu Kobayashi die Qualifikation in Bischofshofen für sich. Andreas Wellinger lässt hingegen Meter liegen und muss sich mit dem neunten Platz zufrieden geben.

Mit einem Sprung auf 138 Meter sicherte sich Ryoyu Kobayashi den Sieg in der Qualifikation für das Finale der 72. Vierschanzentournee. Der Tournee-Gesamtführende aus Japan erzielte am Freitagabend auf der Paul-Außerleitner-Schanze in Bischofshofen insgesamt 162,6 Punkte und setzte sich damit gegen den Österreicher Stefan Kraft durch, der auf 134 Meter (154,8 P.) kam. Den dritten Platz belegte mit Clemens Aigner (134,5 m; 153 P.) ein weiterer Springer der österreichischen Gastgeber.

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Wellinger nur Neunter: „Kobayashi ist der klare Favorit“

Andreas Wellinger musste sich mit 128 Metern und dem neunten Platz in der Qualifikation zufrieden geben. Im K.o.-Durchgang trifft der Ruhpoldiger, der weiterhin auf den ersten deutschen Vierschanzentournee-Gesamtsieg seit Sven Hannawald vor 22 Jahren hoffen kann, auf den Finnen Antti Aalto (42.) treffen.

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Wellinger erklärte seinen schwachen Versuch auch damit, dass er nicht so gut ins Training gestartet ist. „Ich habe mir das anders vorgenommen, wollte vom Gefühl her besser ins Training starten. Heute war es noch ein bisschen hölzern, aber erst morgen fällt die Entscheidung“, sagte der 28-Jährige im Anschluss – und weist auf die Favoritenrolle zu Kobayashi: „Er ist der klare Favorit, das hat er heute bewiesen.“

Alle DSV-Skispringer beim Finale dabei

Die übrigen deutschen Skispringer tun sich angesichts des starken Saisonstarts weiterhin erstaunlich schwer: Pius Paschke belegte mit 127,5 Metern als zweitbester Deutscher immerhin noch den 14. Platz. Daneben haben sich auch Karl Geiger (17.), Stephan Leyhe (18.) und Philipp Raimund (40.) für das Springen am Dreikönigstag qualifiziert.

Drei Slowenen vorne dabei

Überraschend stark hat sich der norwegische Tournee-Debütant Benjamin Oestvold präsentiert, der hinter Aigner den vierten Platz belegt hat. Mit Anze Lanisek (5.), Peter Prevc (6.) und Lovro Kos (7.) landeten dahinter gleich drei Slowenen in den Top Ten, in die es auch Polens Kamil Stoch als Zehnter geschafft hat.

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Am Samstag steht ab 15 Uhr zunächst der Probedurchgang auf dem Programm, bevor um 16:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) dann das große Finale der 72. Vierschanzentournee steigt.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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Über Marco Ries 869 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

23 Kommentare

  1. Wird verdammt schwer für Andi Wellinger die Tournee noch zu gewinnen.

    Der Auftritt von Kobayashi in Training und Quali war natürlich schon beeindruckend und souverän.

  2. Ich drücke Ryoyu Kobayashi beide Daumen, daß er den Adler holt.
    Heute in der Quali hat er jedenfalls schon mal einen großen Schritt in diese Richtung getan.

  3. Wenn man einen Typ wie Markus Eisenbichler daheim lässt, sagt einfach „Alles“. ! Gerade in dieser Sportart Skispringen ist Vertrauen und auch mal Festhalten, auch wenn‘ s mal nicht so läuft, unglaublich wichtig. Schade Hornbacher, wir gewinnen in Bischofshofen nichts mehr. Beppo.

  4. The same procedure as every year.

    Respekt vor jedem Profisportler und seiner Leistung, aber leider wiederholt sich aus deutscher Sicht das Schicksal jedes Jahr.

    Gerne lasse ich mich Lügen strafen und hoffe morgen auf eine faustdicke Überraschung oder das erste Sportwunder in diesem Jahr.

  5. Was für ein desolater Auftritt der deutschen Mannschaft.
    Wie schafft man es während der Tournee kollektiv als Mannschaft seine Form zu verlieren. Da läuft doch komplett was schief

    • Zwischen Platz 5 und Platz 19 verteilen sich gerade mal 10 Punkte Leistungsunterschied. Es wollen eben alle ganz oben dabei sein, die DSV-Springer sind ja nicht allein auf der Welt – auch wenn so mancher Kommentator davon ausgeht…
      Ich schätze, im Materialbereich gab es seit Saisonbeginn kontinuierliche Bemühungen, die diesjährige Starthöhe der Deutschen so langsam auszugleichen. Es ist klarerweise ein ewiger Wettstreit, da kann man nicht ständig die Nase vorn haben. Selbst bei den Ausnahmetalenten gibt es immer wieder mal Rückschläge. Ich gönne auch Ryoyu Kobayashi ein Comeback, wenn es morgen klappt!

  6. Da muss morgen gaaaanz viel richtig laufen, wenn Wellinger die Tournee gewinnen will. Ich glaube, Kobayashi macht es wieder.
    Interessant wäre es, wenn er kein einziges Einzelspringen gewinnt. Wann hatten wir das zuletzt?

    • Morgen ist ein anderer Tag und ich wünsche IMMER den Deutschen das Beste.
      Abgerechnet wird erst morgen nach 2 Durchgängen (hoffentlich) und wenn der Japaner dann vorn ist, erkenne ich das neidlos an, aber mein Herz schlägt für Andi Wellinger.

      • @ich bin es nur: sehr gerne, finden Sie die Medien,Experten und einige deutsche Fans nicht auch ziemlich unfair Kobayashi gegenüber? Es wird so getan als sei er schlechter als Wellinger, ich hoffe er belehrt die alle heute eines besseren!

        • Welche Medien oder Experten haben den behauptet, daß Kobayashi schlechter sein sollte?

          Das man aus deutscher Sicht natürlich mehr auf Wellinger hofft, ist ja eine andere Sache und wohl verständlich.

          In Japan hält man sicherlich auch auf die eigenen Springer.

          Wer nach 4 Wettbewerben ganz oben steht, hat es dann auch verdient.
          Und wenn es dann wahrscheinlich Kobayashi ist, wird auch aus Deutschland fair gratuliert.
          Unter Sportlern sowieso.

          Weiß auch nicht warum hier immer so ein Theater gemacht wird, als wenn es ein Springer mehr verdient hätte als der Andere…

          • Vollkommen richtig, nationale Brille ist ok, aber selbstverständlich Anerkennung der Leistung, egal von wem.

          • Zudem hätte Wellinger schon in Oberstdorf disqualifiziert werden müssen. Er hatte ein großes Loch unterm Arm … Wäre da ein Kontrolleur gekommen, wäre er weg gewesen.

            Ich hoffe natürlich, daß der Ryoyu gewinnt.

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