Trainingsgruppen bekanntgegeben

Startschuss in die neue Saison: Das sind die Kader von DSV, ÖSV und Swiss-Ski

Die Frühlingspause ist vorangeschritten, die Saisonanalyse abgeschlossen und damit alles bereitet für die neue Saison. skispringen.com stellt die Herren-Kader von Deutschland, Österreich und der Schweiz für die Saison 2019/2020 vor.

Zwei Monate ist es her, dass der Skisprungwinter zu Ende ging. Für die Skiverbände und Athleten stand in der Zwischenzeit ein wenig Urlaub zur Regeneration, ebenso wie eine ausführliche Nachbereitung des zurückliegenden Jahres an. Wie jedes Jahr nutzt manch ein Verband die Frühlingspause auch zur (notwendigen) struktuellen Neuordnung des Ganzen. Obligatorisch sind natürlich dann die Benennung von Trainings- und Kadergruppen.

Bereits zehn Nationen sind es, die ihre Kadereinteilungen bekanntgegeben haben. Im Vergleich zum Vorjahr fehlen bis dato noch die Kader des Russischen Verbandes. Die Japaner bleiben bei ihrem Konzept der Firmenteams, sodass es von ihrer Seite nichts zu verkünden gibt. Karriereenden hat es in keiner der beiden Nationen gegeben, sodass der Kern der Mannschaften unverändert bleiben dürfte. Somit blickt skispringen.com auf die bereits feststehenden Herren-Teams der Nationen und stellt etwaige Veränderungen vor – den Auftakt machen die DACH-Nationen.

Deutschland: 44 Athleten in vier Lehrgangsgruppen

In Saisons, wie der nun anstehenden, ohne echtes Großereignis wie Olympia oder WM, werden die Maßstäbe für die Kadereinteilungen üblicherweise etwas lockerer angelegt. Zwar gibt es mit der Skiflug-WM in Planica zum Saisonabschluss ein Highlight abseits von Vierschanzentournee und RawAir, diese ist jedoch auch für die Verbände ein Spezialfall und nicht unbedingt etwas, wonach die Formsteuerung angepasst wird. Somit bleiben mehr Gelder übrig fürs Personal, namentlich die Förderung der eigenen Athleten. Das drückt sich beim Deutschen Skiverband (DSV) in Zahlen wie folgt aus: Waren es in der vergangenen Saison noch 47 Athleten, die einen Status erhielten, sind es in der kommenden Saison 51.

Die Lehrgangsgruppe 1a, die die Nationalmannschaft darstellt, besteht unverändert aus acht Athleten. Da die maximale Starterquote im Weltcup jedoch bei sieben liegt – und das ja auch nicht permanent -, muss sich der neue Bundestrainer Stefan Horngacher zusammen mit seinen Assistenten Jens Deimel, Christian Heim und Bernhard Metzler stets entscheiden, welchen Springer er draußen lässt. Wie schon in der Saison 2018/2019 sind Markus Eisenbichler, Richard Freitag, Karl Geiger, Stephan Leyhe, Andreas Wellinger und Constantin Schmid Bestandteil dieser Lehrgangsgruppe. Auch der weiterhin in der Reha befindliche Severin Freund gehört dazu. Neu dabei ist David Siegel, der nach seinem Kreuzbandriss ebenfalls noch im Fitnessaufbau ist.

Wank und Kraus ohne Lehrgangsgruppe

Der Schwarzwälder tauscht gewissermaßen den Platz mit Pius Paschke, der zurück in die Lehrgangsgruppe 1b, die von Christian Winkler betreut wird, gerückt ist. Winkler zur Seite stehen der ehemalige Bundestrainer Peter Rohwein und der ehemalige finnische Cheftrainer Andreas Mitter, die man ebenfalls als Neuzugänge benannte. Ein neues Gesicht in dieser Trainingsgruppe ist Kilian Märkl, der zuvor in der Lehrgangsgruppe 2a war. Der 19-Jährige vom SC Partenkirchen erzielte mit Platz vier in Klingenthal sein bestes Continental-Cup-Ergebnis und wurde mit der Mannschaft Junioren-Weltmeister. An seiner Seite sind neben Junioren-Vize-Weltmeister Luca Roth, Moritz Baer, Martin Hamann, Felix Hoffmann und Justin Lisso (allesamt Vierschanzentournee-Teilnehmer), sowie Philipp Raimund, der ebenfalls Junioren-Weltmeister mit der Mannschaft wurde.

In der Lehrgangsgruppe 2a, geleitet von Tino Haase, Christian Leitner und Andreas Günter, befinden sich neun Athleten, von denen fünf von der Lehrgangsgruppe 2b aufgerückt sind. Letztere besteht aus insgesamt 19 Athleten, davon sechs Neulingen, die erstmals in einem DSV-Kader stehen. Abseits davon gibt es noch einen Förderkader von sieben Athleten, darunter die Team-Olympiasieger von 2014, Andreas Wank und Marinus Kraus. Wank wurde in der vergangenen Saison 20. in der COC-Gesamtwertung, wo er an 21 von 28 Wettkämpfen teilnahm und ein Mal auf dem Podest stand. Kraus fiel fast die gesamte letzte Saison mit etwaigen Verletzungen aus und sprang letztmals 2016 im Weltcup, bei ihm drängt mittlerweile die Zeit.

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Gar keinen Kaderstatus mehr besitzen Tim Fuchs, Johannes Schubert und Paul Winter. Der 21-Jährige Fuchs war in den Jahren 2014, 2015 und 2017 Bestandteil der Nationalen Gruppe des DSV bei der Vierschanzentournee und durfte auch 2017 beim Sommer-Grand-Prix in Hinterzarten starten, wurde dort jedoch in der Qualifikation disqualifiziert. Zuletzt sprang er hauptsächlich im drittklassigen FIS-Cup und war auch als Vorspringer aktiv. Schubert tat ähnliches, er war 2016 bei der Tournee dabei. Winter, der auch immer wieder durch Verletzungen zurückgeworfen wurde, war ebenfalls 2014 und 2015 in der Nationalen Gruppe und sprang beim Sommer-Grand-Prix 2014 in Almaty zwei Mal in die Punkte. Noch ist offen, wie es mit diesen drei Springern weitergeht.

Österreich: Neue Gesichter in der Nationalmannschaft

Nachdem die Saison 2018/2019 mit insgesamt guten Leistungen und drei WM-Medaillen aus Sicht des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) besser lief als die Vorsaison, entschied man sich für eine Aufstockung der Nationalmannschaft von drei auf fünf Athleten. Andreas Kofler schied nach seinem Rücktritt aus, dafür kehren Clemens Aigner und Michael Hayböck zurück. Erstmals dabei sind Philipp Aschenwald, Vierter im Normalschanzen-Bewerb bei der WM und Daniel Huber, der in Engelberg mit Platz drei seinen ersten Podestplatz im Weltcup erzielte. Das Trainerteam um Chefcoach Andreas Felder bleibt unverändert.

Nicht mehr Teil der Nationalmannschaft, sondern des A-Kaders ist nun Manuel Fettner (Achter in Predazzo), der im Weltcup nicht unter den besten 30 der Endabrechnung stand. Stefan Huber, der jüngere Bruder von Daniel, und Gregor Schlierenzauer, der Ex-Bundestrainer Werner Schuster als Berater engagierte und seine Karriere fortsetzt, waren in der vergangenen Saison schon im A-Kader und sind es auch in dieser. Hinzu kommen mit Jan Hörl, der nach der Vierschanzentournee permanent im Weltcup dabei war, und Ulrich Wohlgenannt zwei Springer aus dem letztjährigen B-Kader. Der sechste Springer in diesem Kader ist Markus Schiffner, der nach einem Jahr ohne Verbandsförderung wieder einen Kaderstatus genießt.

Der B-Kader wurde von sieben auf acht Springer aufgestockt. Auch darin befindet sich ein Springer, der 2018/2019 in keinem ÖSV-Kader gelistet war, nämlich Thomas Hofer, der 14. in der COC-Gesamtwertung wurde und vier Top-Ten-Ergebnisse erzielte. Mit David Haagen, Claudio Mörth, Stefan Rainer und Julian Wienerroither haben zudem vier Athleten den Sprung vom C- in den B-Kader geschafft. Clemens Leitner, Maximilan Lienher und Mika Schwann bleiben unverändert im B-Kader. Der C-Kader besteht aus zwölf Athleten, davon neun Neulingen.

Schweiz: Hornschuh bleibt, Ammann auch

Gute Nachrichten gab es mit Ablauf der Saison auch für den Schweizer Skiverband: Ronny Hornschuh verlängerte seinen Vertrag als Cheftrainer und auch Skisprung-Idol Simon Ammann, der weiterhin individuell trainieren wird, bleibt Swiss-Ski für mindestens ein weiteres Jahr erhalten. Er behält seinen Nationalmannschafts-Status, diesen bekam nun auch Kilian Peier nach seiner famosen Saison mit sechs Top-Ten-Plätzen im Weltcup und seiner Bronzemadaille im Großschanzen-Einzel bei der WM in Seefeld. Einziger A-Kader-Springer bleibt Gregor Deschwanden. Im B-Kader bleiben nach dem Karriereende von Luca Egloff mit Sandro Hauswirth, Gabriel Karlen, Dominik Peter und Andreas Schuler vier Springer. Der einzige Springer im C-Kader ist Lars Kindlimann.

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Über Luis Holuch 537 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

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