Granerud und Eisenbichler disqualifiziert

Ryoyu Kobayashi siegt in Rasnov

Halvor Egner Granerud wähnte sich bereits als Sieger, wird dann aber disqualifiziert. Somit steht in Rasnov am Ende Ryoyu Kobayashi ganz oben auf dem Podest. Auch Karl Geiger landet auf dem Treppchen.

Das Dutzend für Halvor Egner Granerud schien bereits voll zu sein, doch dann wurde der Norweger disqualifiziert. Somit hieß der Sieger am Freitagnachmittag in Rasnov schlussendlich Ryoyu Kobayashi, der nach 94 mit 98,5 Metern im Finaldurchgang den weitesten Sprung zeigte und auf 257,9 Punkte kam. Nur 1,6 Punkte dahinter lag Vierschanzentourneesieger Kamil Stoch (92,5 und 97,5 m; 256,3 P.), der noch von Platz neun aufs Podest vorrückte. Karl Geiger, der zuletzt in Lahti auf dem Podest stand, wurde mit 94,5 und 96,5 Metern und 255,7 Punkten Dritter und lag damit nur 2,2 Punkte hinter dem Sieger.

Auf den Plätzen vier und fünf landeten mit Dawid Kubacki und Piotr Zyla zwei Landsmänner von Stoch. Daniel-André Tande wurde nach Graneruds Disqualifikation als Sechster bester Norweger, vor Pius Paschke, der am Samstag gemeinsam mit Geiger für Deutschland im Mixed-Team-Springen an den Start gehen wird. Auf den Plätzen acht und neun landeten mit Manuel Fettner und Daniel Tschofenig die beiden besten Österreicher, für Tschofenig war es das beste Weltcupergebnis. Den zehnten Platz belegte mit Gregor Deschwanden der beste Schweizer.

Eisenbichler und Granerud im Finale disqualifiziert

Team-Junioren-Weltmeister David Haagen (Österreich) sprang als 20. erstmals in die Punkteränge. Der Slowene Jernej Presecnik belegte bei seinem Weltcupdebüt den 28. Rang. Markus Eisenbichlers Final-Sprung auf 96,5 Meter war im Ergebnis schlussendlich nichts wert, da er im Nachgang aufgrund eines nicht regulären Anzugs disqualifiziert wurde. Gleiches widerfuhr Halvor Egner Granerud, der nach dem ersten Durchgang noch punktgleich mit Manuel Fettner führte und so auf Rang 29 zurückfiel.

Die Ereignisse um seine Disqualifikation schilderte Eisenbichler im ‚ZDF‘: „Ich war im ersten Sprung nicht so gut und da hat man keine Zeit, sich umzuziehen. Man schwitzt sehr im Anzug und ich bin dann wieder hochgerannt und der Kontrolleur oben dachte, ich hätte einen anderen Anzug an, wäre ja auch logisch gewesen. Durch das Schwitzen hat sich der Schaumstoff ausgedehnt und somit war der Anzug zu groß. Da bin ich aber nicht traurig drüber, sowas passiert halt mal, wenn man keine Zeit zum Umziehen hat.“

Solides DSV-Ergebnis in Rasnov

Abseits davon zeigte die deutsche Mannschaft jedoch einen Formanstieg. Constantin Schmid, der als einziger Springer der Weltcup-Mannschaft (noch) nicht für die Weltmeisterschaft in Oberstdorf nominiert wurde, egalisierte als Zwölfter sein zweitbestes Saisonergebnis. Severin Freund beendete einen „ganz guten Wettkampf“ als 14. und freute sich, dass „in beiden Sprüngen Leben drin war.“ Einzig Martin Hamann verpasste mit dem 34. Platz den Finaldurchgang um 2,9 Punkte. Dennoch bescheinigte Bundestrainer Stefan Horngacher seinen Athleten „engagierte und technisch saubere Sprünge.“

Der einzige Rumäne im Feld, Daniel Andrei Cacina, stellte mit dem 42. Platz ein neues bestes Weltcupergebnis seines Landes auf. Zuvor war dieses Eduard Torok am 26. Januar 2014 in Sapporo gelungen. Ebenfalls nicht im Finale waren mit Yukiya Sato, Keiichi Sato und Simon Ammann gleich drei namhafte Athleten. Elias Medwed aus Österreich wurde bei seinem Weltcupdebüt aufgrund eines nicht regelkonformen Anzugs disqualifiziert, ebenso Valentin Foubert aus Frankreich.

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Zum Abschluss des Weltcups in Rasnov steht am Samstag dann das erste und einzige Mixed-Team-Springen der Weltcup-Saison an. Dieses beginnt bereits um 9:45 Uhr, zuvor gibt es um 8:30 Uhr den Probedurchgang (alles live bei skispringen.com).

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Über Luis Holuch 522 Artikel
Seit 2010 als Journalist tätig und hat 2017 sein erstes Buch veröffentlicht. Wie es die Leidenschaft wollte, ging es darin um das Damen-Skispringen. Genau dafür ist er bei skispringen.com auch primär zuständig. Kommentierte den offiziellen Live-Stream der Junioren-WM 2020, sowie die FIS-Classics-Serie und die Continentalcup-Finals der Nordischen Kombination.

20 Kommentare

  1. interessant wäre, macht Wellinger bei der WM den Vorspringer? Bei ihm trifft zu, aus dem Auge, aus dem Sinn, oder warum hört und sieht man gar nichts mehr vom einstigen „Vorzeigespringer“?

  2. Es wäre schön und normal, wenn deutsche Medien auch den historischen Namen der Ortschaft nennen, wovon der Wettbewerb stattfindet! In diesem Fall ist das Rosenau, gegründet von den Siebenbürger Sachsen, so wie weitere über 265 Ortschaften in Siebenbürgen.
    Sie sagen ja auch Straßburg, Danzig und Breslau und nicht Strasbour, Gdansk oder Wroclaw!
    Danke sehr!

  3. Hi Leute mal ganz ehrlich von den Topnationen kann der Kontrolleur jeden disquaifizieren die Anzüge sind alle viel zu groß. schaut mal wo die Schritte der Anzüge sind so dcike genitalien hat kein Sportler auch bei den Damen ist s auffallend welche Schritte Sie im Anzug haben. die Nationen die wenig Geld haben sind chancenlos. das ist eine ganz schlechte Entwicklung für den Skisprungsport man sieht es gibt kaum noch eine Qualifikation das muss jedem zu denken geben

  4. Das war gestern doch eine gute Generalprobe für die WM.
    Vielleicht gibt es La doch ne kleine Medaillen Chance auf der Normalschanze. Geiger kann auf seiner Heimschanze vorne wohl mithalten, wenn alles zusammenpasst.
    Auf der Großschanze sehe ich gar keine Chance vorne dabei zu sein. Geigers Form ist dafür zu schlecht und auch wenn Eisei die Schanze gut liegt. Er ist im Moment einfach viel zu unkonstant und hat einfach nicht die Nerven.
    Im Team denke ich würde es Platz 5, wenn es schlecht läuft sogar nur Platz 6 werden.
    Könnt jetzt gerne wieder schimpfen, aber am Ende werden wir sehen wer recht hatte. Und wenn sie besser abschneiden freue ich mich sehr.

  5. Das ZDF heute mal wieder mit einer Glanzleistung, erst zeigt man die hälfte des ersten Durchgangs nicht und dann wird Nichtmal bekannt gegeben das Geiger noch auf Platz 3 gerutscht ist.

    • Doch – ganz am Ende der Sendung wurde noch gesagt, daß Geiger auf Platz 3 vor gerutscht ist.
      Die Disqualifikation von Granerud wurde ja erst kurz vorher offiziell bekannt gegeben.

      Es läuft momentan noch eine alpine Ski-WM.
      Wenn sich das mit Skispringen überschneidet, hat eine WM Vorrang. Normal ist ja Skispringen immer etwas später. Aber ging wohl in Rasnov nicht.

  6. Wenn der Granerud auf einmal disqualifiziert wird, dann ist nur eine Frage:wie oft haben die kontrollere in dieser Season für seinen Anzug Augen zu gemacht.

  7. Wir alle hier freuen uns für koba und Stoch. War ein sehr schönes Springen und die Disqualifikation von eisenbichler war abzusehen. Trinkt euer Bier mit hartz4 !

  8. Dann eben nochmal.
    Kann man diese Anzugkontrollen nicht vor dem Sprung durchführen ?
    Zum Glück gibt’s keine Zuschauer und am Bildschirm wird man auch eine Weile verarscht.
    Das ist ja schlimmer als beim Videobeweis im Fußball und keine Werbung fürs Skispringen.
    Man kann eine Sportart auch kaputtreglementieren.
    Bei der WM sollte so etwas auf keinen Fall passieren.

  9. Kann man denn diese Kontrollen nicht vor dem Sprung durchführen ?
    Für mich echtes Funktionärsgehabe.
    Wenn Publikum da wäre,würde das eine zeitlang die falschen feiern.
    Das ist ja noch schlimmer als der Videobeweis im Fußball.
    Dieses sensible Reglement läßt Tür und Tor für alles offen.
    Keine Werbung fürs Skispringen. Hoffentlich passiert so etwas nicht zur WM.

  10. Freund hat jetzt alle Plätze in den Top 30 durch. Auf dem 14. ist er noch nie gelandet, das hat er jetzt durch Granerueds Disquali aber geschafft 😀 Okay… ich hab zu viel langeweile

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