Am Wochenende starten Skispringer und Skispringerinnen gemeinsam in die neue Weltcup-Saison. Vor dem Auftakt im norwegischen Lillehammer beantwortet skispringen.com alle wichtigen Fragen – zu Favoriten, Neuerungen und TV-Übertragungen.
Wann geht’s los und was steht an?
Das lange Warten hat ein Ende: An diesem Wochenende starten die Skispringer und Skispringerinnen in die neue Weltcup-Saison – erstmals gemeinsam im norwegischen Lillehammer. Dort steht zum Auftakt am Freitag zunächst das Mixed-Teamspringen auf dem Programm, bevor Männer und Frauen am Samstag und Sonntag dann jeweils zwei Einzel-Wettkämpfe auf der Olympiaschanze von 1994 bestreiten.
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An Highlights mangelt es in diesem Winter nicht: Neben der alljährlichen Vierschanzentournee, die traditionell von Ende Dezember bis Anfang Januar in Deutschland und Österreich ausgetragen wird, steht in diesem Winter die Nordische-WM in Norwegen Ende Februar und Anfang März als Höhepunkt der Saison auf dem Programm. Zum Saisonende im März findet außerdem die Raw-Air-Tour durch Norwegen statt. Die weitesten Reisen absolvieren die Skispringer im Februar nach Lake Placid (USA) und nach Sapporo (Japan). Insgesamt umfasst der Weltcup-Kalender der Männer 36 Wettbewerbe, davon 29 Einzel-, zwei Team- sowie Super-Team- und drei Mixed-Wettkämpfe.
Wie steht es um die Frauen?
Die Skispringerinnen können sich im direkten Vergleich mit den Vorjahren über einen weitgehend vollen Terminkalender freuen: Immerhin 30 Weltcup-Wettbewerbe stehen für die Frauen neben der Nordischen Ski-WM in diesem Winter auf dem Plan – und damit mehr als in den vergangenen Jahren.
Eines der Highlights soll die Two-Nights-Tour mit Stationen in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf (beide Deutschland) darstellen, die den Vorläufer einer zukünftigen Vierschanzentournee bilden soll. Zum Abschluss des Winters steht im März die Raw-Air-Tour mit zwei Skifliegen als letzter Höhepunkt auf dem Plan.
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Auch langfristig plant der Internationale Skiverband (FIS), den Stellenwert des Frauenskispringens weiter auszubauen. Renndirektor Sandro Pertile hat angekündigt, einen gemeinsamen Weltcup von Männern und Frauen an denselben Orten bis zur Saison 2026/2027 entwickeln zu wollen. Dann sollen die Frauen erstmals auch in die Vierschanzentournee integriert werden.
Was ist neu in diesem Winter?
In den vergangenen Monaten hat die FIS mehrere kleinere und größere Regeländerungen für die anstehende Weltcup-Saison angekündigt. Für Diskussionen hat dabei vor allem eine Änderung in der Bewertung der Haltungsnoten gesorgt: So soll die Telemarklandung zukünftig an Bedeutung gewinnen, indem mögliche Punktabzüge für eine Landung ohne Telemark von zwei auf drei Punkten erhöht werden. Die Verantwortlichen versprechen sich davon, Sprünge in zu hohe Weitenbereiche zu verhindern und den Sport etwas damit sicherer zu gestalten.
Auch im Materialbereich kommt es zu einer viel diskutierten Regeländerung: So soll die Anzahl der Sprunganzüge je Saison stark limitiert werden – je nachdem, an wie vielen Wettbewerben ein Athlet an den Start geht, wird nur noch eine begrenzte Anzahl an Anzügen bei der Materialkontrolle anerkannt. Um zu verhindern, dass nur einzelne Teile eines Anzugs ausgetauscht werden, werden diese im Vorfeld durch NFC-Chips versehen und ermöglichen es den Materialkontrolleuren, noch schneller und strenger als in der Vergangenheit zu kontrollieren. Pro Wettkampftag darf ein Skispringer so zukünftig nur noch auf einen einzigen Anzug zurückgreifen. Die Verantwortlichen erhoffen sich dadurch nicht nur eine höhere Nachhaltigkeit, sondern ebenso weniger Nachteile für kleinere, finanziell beschränktere Nationen.
Wer sind die Favoriten?
Angesichts des zurückliegenden Sommer-Grand-Prix fällt es den meisten Beobachtern schwer, einen klaren Favoriten für den Winter auszumachen. Bei kaum einem Wettkampf in den zurückliegenden Sommermonaten war ein Großteil der Weltelite am Start.
Geht es nach den Eindrücken des vergangenen Winters, dürfte Gesamtweltcup-Sieger Stefan Kraft aus Österreich der Mann mit besten Aussichten auf den kommenden Weltcup-Winter sein. Viele Beobachter rechnen aber mit starker Konkurrenz aus Norwegen – allen voran mit Marius Lindvik, der sich im Sommer mit starken Leistungen hervorgetan hat.
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Die deutschen Hoffnungen dürften zu Beginn des Winters vor allem auf Andreas Wellinger ruhen, der sich nach seinem Heimsieg beim Grand-Prix-Finale in Klingenthal auch den deutschen Meistertitel gesichert hat. Zu den weiteren Favoriten gehören Ryoyu Kobayashi (Japan), Halvor Egner Granerud (Norwegen), Jan Hörl und Daniel Tschofenig (beide Österreich) sowie Anze Lanisek und Timi Zajc (beide Slowenien).
Wo kann man die Wettbewerbe live verfolgen?
Den Auftakt im norwegischen Lillehammer überträgt die ARD, bei den weiteren Skisprung-Weltcups wechselt sich der öffentlich-rechtliche Sender mit dem ZDF ab. Das meiste zeigt Eurosport – dort bekommen die Fans in der Regel auch die Qualifikation im Vorfeld live zu sehen. In Österreich überträgt ORF.
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skispringen.com bietet neben dem offiziellen Live-Ticker auch Liveblogs mit ausführlicher Live-Berichterstattung zu allen Sprüngen der Saison.
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Eine Saison ohne Peter Prevc, ich kann es mir kaum vorstellen. Die Regeländerungen gehen in richtige Richtung, ob es was bringt, muss man sehen. Ich wünsche allen einen tollen Weltcup 2024/25!
Eine Regel, die der Jury automatisch auferlegt, auf ein niedrigeres Gate zu wechseln, wenn der Hillsize erreicht wird, wäre sinnvoller als erster Schritt als eine andere Benotung.
Letztes Jahr war gefühlt jeder Wettkampf an der oberen Grenze der jeweiligen Schanze und es gab zu viele Stürze und Verfälschungen des Ergebnisses aufgrund zu langer Anläufe für die Springer und durch die vielen Gatewechsel.
Die Jury sollte den Anlauf wie früher ohne Gateregel konservativer wählen, um diese hausgemachten Probleme zu beheben.
Die Zuschauer schalten schon nicht ab, wenn die ersten paar Springer auch mal unter dem K-Punkt landen.
Das mit der Telemarklandung gewinnen und zwar immer