Nächste Medaillen-Entscheidung in Oberstdorf

Stefan Kraft gewinnt WM-Qualifikation auf der Großschanze, Markus Eisenbichler wird Dritter

Foto: imago / Newspix

Stefan Kraft bestätigt seine Favoritenrolle in der Qualifikation für die WM-Entscheidung auf der Großschanze. Doch auch Markus Eisenbichler unterstreicht in Oberstdorf seine Ambitionen, den Weltmeistertitel zu verteidigen.

Mit einem Sprung auf 127 Meter sicherte sich Stefan Kraft den Sieg in der Qualifikation für die WM-Entscheidung auf der Großschanze. Der Österreicher erzielte am Donnerstagabend auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf insgesamt 143,5 Punkte und setzte sich damit gegen den Norweger Johann Andre Forfang durch, der auf 133,5 Meter (142,2 P.) kam. Den dritten Platz belegte Markus Eisenbichler mit 127,5 Metern und 140,8 Punkten.

Nach starken Leistungen im gestrigen Training hat der Kraft auch den Probedurchgang im Vorfeld der Qualifikation für sich entschieden und damit deutlich gemacht, dass er als einer der größten Favoriten auf den Weltmeistertitel einzustufen sein wird. Bei vergleichsweise schwierigen Bedingungen reichte dem Salzburger der siebtweiteste Sprung der Qualifikation für den Sieg. „Ein idealer Tag. Ich fühle mich wohl auf der Schanze und hoffe, dass es so weitergeht. Aber es gibt zehn bis 15 Favoriten“, sagte der 27-Jährige im Anschluss.

DSV-Skispringer geschlossen qualifiziert

Die deutsche Mannschaft hat die Vorausscheidung problemlos überstanden. Titelverteidiger Markus Eisenbichler, der in Abwesenheit des Corona-infizierten Halvor Egner Granerud aus Norwegen ebenso wie bei der morgigen Medaillen-Entscheidung als Schlussspringer vom Bakken ging, hat eindrucksvoll bewiesen, dass er am Donnerstag der größte Hoffnungsträger des DSV sein dürfte.

„Das war ein ordentlicher Sprung. Ich habe in der Probe noch ein, zwei Sachen probiert und die sind extrem nach hinten losgegangen, aber das Gefühl brauche ich auch mal wieder. Der Sprung ist noch nicht perfekt, aber so kann ich arbeiten und bin einigermaßen vorne dabei. Ich bin zufrieden mit dem Tag“, sagte der Siegsdorfer im Anschluss.

Hinter Eisenbichler zeigte Karl Geiger mit 125 Metern und dem zwölften Platz die beste Leistung aus der deutschen Mannschaft. Ebenfalls am Freitag startberechtigt sind Severin Freund (19.), Pius Paschke (22.) und Martin Hamann (27.). Constantin Schmid wurde nach dem gestrigen Training hingegen von Bundestrainer Stefan Horngacher aussortiert.

Österreich mannschaftlich stark

Nach bislang mäßigen Titelkämpfen für den ÖSV hat sich das Team von Cheftrainer Andreas Widhölzl auch aus mannschaftlicher Hinsicht besonders hervorgetan. Neben Kraft landeten mit Daniel Huber (7.) und Philipp Aschenwald (10.) zwei weitere Athleten aus der Alpenrepublik unter den Top Ten.

Normalschanzen-Weltmeister Piotr Zyla aus Polen belegte hinter Eisenbichler den vierten Platz und auch sein Teamkollege Dawid Kubacki (9.) schaffte den Sprung unter die besten Zehn. Daneben haben sich auch die beiden Japaner Keiichi Sato (5.) und Ryoyu Kobayashi (8.) sowie Peter Prevc aus Slowenien (6.) stark präsentiert.

Zwölf Athleten ausgeschieden

Zwölf der insgesamt 62 Athleten mussten ihre Medaillenträume schon am Donnerstagabend aufgeben – darunter u.a. der Finne Arttu Pohjola (51.) und die beiden US-Amerikaner Erik Belshaw (54.) und Decker Dean (55.). Andreas Schuler aus der Schweiz wurde noch vor seinem Sprung aufgrund eines irregulären Sprunganzugs disqualifiziert.

» Event-Übersicht: Zeitplan & Infos zur Nordischen Ski-WM in Oberstdorf

Vor der Einzel-Entscheidung am Freitag startet um 15:45 Uhr zunächst der Probedurchgang. Ab 17 Uhr (alles live bei skispringen.com) wird es mit Beginn des ersten Wertungsdurchgangs im Kampf um die Medaillen dann ernst.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

Auch interessant: Nach der Absage der Raw-Air-Tour steht der weitere Weltcup-Fahrplan nach der WM fest – und Halvor Egner Granerud hat seinen Sieg im Gesamtweltcup trotz Corona bereits sicher in der Tasche.

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

10 Kommentare

  1. Unsere Jungs haben immer eine Chance aus Podest zu springen, es gehört natürlich auch Glück dazu, alles gute für das Springen um 17 Uhr, ich werde es mir zuhause gemütlich machen, mit dem richtigen Drink dabei

  2. Hi Leute was ist das für eine WM ohne den besten Skispringer der Saison auch das Mannschaft Skispringen eine Phrase Wie kann ein Sporler sich anstecken wenn die ganze Zeit von einer Blase die Rede ist Italien war da ganz andest alle Sportler aus der WM genommen der Covidfall wurde jetzt erst bekannt keiner wusste von dem Coronafall der Italiener wieso wurde das geheim gehalen?

    • Jean, BITTE!!! setze Satzzeichen und verbessere grob falsch geschriebene Wørter, bevor du einen Kommentar verøffentlichst! Da kriegt man ja giftgruene Beulen auf den Augen, wenn man sowas lesen muss.

  3. Deutschland und Österreich fehlt im Moment ein guter 4. Springer.
    Slowenien sollte nicht unterschätzt werden und die Japaner sind meiner Meinung nach nicht in Top Form.
    Norwegen kann es auch ohne Granerud schaffen, aber mein Favorit ist Polen.
    Deswegen:
    1. Polen
    2. Norwegen
    3. Deutschland

    • Polen war jetzt auch nicht gut.
      Ich glaube es wird sehr eng, aber Norwegen Österreich und Polen machen die Medaillen. Dahinter kommen Slowenien,Japan und Deutschland, in welcher Reihenfolge entscheidet Tages Form.

  4. Oh je. Die Entscheidungen morgen und übermorgen werden für den DSV zum Desaster und das mit Ansage. Der einzige der vorne mithalten kann, wird wieder nen Kackstift in der Hose haben. Mein Tipp: Kein Deutscher unter den Top ten. Und an den Teamwettbewerb will ich nach den Eindrücken gestern und heute gar nicht denken….

    • da gabs doch schon mal son Komiker hier im Forum der vor der WM ähnlich pessimistisch und vollkommen daneben getippt hat:-D. Morgen und Sonntag wird es genau so nicht kommen sondern alles andere als ne Medaille wäre eine Überraschung.

      • Habe im Vorfeld gesagt. Wenn es eine Chance gibt, dann Geiger auf der Normalschanze. Eisei hat keine Nerven. Auf der Großschanze gibt es keine Chance und die im Team kann es bitter werden. Naja bis jetzt lag ich richtig und Training und Quali zeigen auch nichts anderes. Morgen werden wir Segen ob Eisei durchzieht. Ich hoffe es, aber glaube es nicht wirklich.

        • Nett, jetzt (direkt nach dem Wettkampf) solche Kommentare zu lesen.
          Nein, Eisei hat es im ersten Durchgang nicht geschafft und ist (leider) im zweiten Durchgang gestürzt.
          Aber Karl Geiger hat es mal wieder geschafft. Der Obersdorfer hat echt Nerven aus Stahl.
          Ein ganz toller und verdienter dritter Platz.
          Soviel zum Thema: „Keine Chance“.
          (Gut, von den Trainingsdurchgängen her war deine Aussage begründet, doch Geiger hat in dieser WM schon öfters gezeigt, das er im Wettkampf besser als im Training ist.)

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