Fragen & Antworten

Zahlreiche Corona-Fälle im Skispringen: Viele Fragen vor der Skiflug-WM

Jubel mit Mund-Nasen-Schutz: An Bilder wie dieses vom Gesamtweltcup-Führenden Halvor Egner Granerud wird man sich diese Saison gewöhnen müssen. (Foto: imago / Lehtikuva)

Kann die Skiflug-WM stattfinden?

Bislang halten die Verantwortlichen an ihren Plänen fest. Aus der Quarantäne heraus kündigte Renndirektor Pertile am Sonntag zwar an, dass es zwar noch Beratungen mit den Cheftrainern der verschiedenen Mannschaften geben werde, aber: „Wir haben einen Plan B. Den hatten wir auch schon zu Beginn der Saison.“

Der Nachfolger von Walter Hofer wird selbst jedenfalls nicht in Planica dabei seine Aufgabe an andere Personen des FIS-Stabs abgeben. Auch die Österreicher, die sich nun in Russland in Quarantäne befinden, fallen sicher für die Titelkämpfe in Slowenien aus.

Und die weiteren Wettkämpfe in dieser Saison?

Nach der Skiflug-WM findet mit dem Doppel-Weltcup im schweizerischen Engelberg das letzte Wochenende vor Weihnachten statt, das gleichzeitig Generalprobe für die Vierschanzentournee ist. Sollte die Skiflug-WM planmäßig und ohne weitere Corona-Infektionen über die Bühne gehen, sollte nichts gegen Engelberg sprechen. Danach verabschieden sich die Skispringer aber erst einmal in eine kurze Weihnachtspause – verständlich, aber nicht ganz ohne Risiko vor der Vierschanzentournee, die dann am 28. Dezember in Oberstdorf beginnen soll. Im Vorfeld der Tournee müssen alle Beteiligten erneut einen negativen Corona-Test vorlegen.

Riskant wird es vor allem dann, wenn weitere Nationen vom Virus betroffen sind. Die FIS hat im Vorfeld der Saison die Mindest-Teilnehmerzahl an Mannschaften herabgesetzt: Statt wie bislang acht, müssen nur noch sieben der besten zehn Nationen der letztjährigen Nationencup-Gesamtwertung bei einem Wettkampf vertreten sein, um in den Gesamtweltcup einzufließen. In Nischni Tagil waren es nach dem Ausfall der Österreicher exakt sieben.

Welche Maßnahmen hat die deutsche Mannschaft ergriffen?

Zusätzlich zum Konzept der FIS, das insbesondere auf Abstand und Maskenpflicht im Umfeld der Schanzenanlage setzt, hat der Deutsche Skiverband (DSV) weitergehende Maßnahmen ergriffen. Im Vorfeld der Saison hat der DSV ein 55-seitiges Konzept mit Leitlinien zum Infektionsschutz veröffentlicht, das zusätzliche Maßnahmen vorsieht.

Zuletzt waren die deutschen Skispringer fast durchgängig mit FFP2-Maske zu sehen – nicht nur an der Schanze. „Sobald wir das Hotelzimmer verlassen, tragen wir die Masken“, sagte Markus Eisenbichler im Vorfeld des Russland-Weltcups. Dazu waren die Athleten bislang durchgängig in Einzelzimmern untergebracht. Durch diese Maßnahmen soll auch verhindert werden, dass bei einer Infektion innerhalb der Mannschaft auch negativ getestete Athleten ausfallen, wie es zuletzt beispielsweise bei den Österreichern und Tschechen der Fall war: „Darauf baut unser Konzept auf, aber natürlich sind wir nicht davor gefeit, wenn in einem Land andere Regeln herrschen oder es von den Behörden bestimmt wird“, erklärte Bundestrainer Stefan Horngacher. Für den Fall der Fälle will man vorbereitet sein: Alle Vorkehrungen sowie Trainingsmaßnahmen werden ausführlich mit Fotos dokumentiert, „um Beweise vorlegen zu können, das wir uns extremst an die Regeln halten“, so Horngacher.

Auf der ersten Seite erklären wir, welche Mannschaften aktuell vom Coronavirus betroffen sind, wie es dazu kommen konnte und welche Corona-Maßnahmen die FIS ergriffen hat. Zurück zu Seite 1:

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Über Marco Ries 867 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

20 Kommentare

  1. Es ergibt sich die Frage, warum z.B. im Fußball Manschaften wie Borussia Dortmund, oder Bayern München seit längere Zeit jede Woche 2 Spiele absolvieren und dort im Spiel keine Sicherheitsabstände eingehalten werden können. Trotzdem ist dort die Zahl der Infizierten sehr gering. Zudem stellt sich auch die Frage, warum bei den deutschen, den norwegischen, oder den polnischen Skispringern kaum Infizierte bekannt sind und beim Team Österreich der Baum brennt. Ist nicht vielleicht das professionelle Gesundheitsmanagement der Grund für die Unterschiede?

    • Zu dieser Zeit glaubten die Menschen vor allem an zwei Dinge. Das waren erstens die zahlreichen Götter und ihre Gesetze, denen sich die Menschen unterordneten, weil sie ansonsten die Strafe der Götter fürchteten. Zweitens zählte die Macht des Staates und seine Gesetze. Des weiteren war die Gesellschaft männlich geprägt. Die Frauen hatten kaum Rechte im Vergleich zu den Männern. Sie waren sozusagen Bürger zweiter Klasse. Sie hatten vor allem zu gehorchen und das zu tun, was die Männer Ihnen befahlen.

    • Um diese Frage zu beantworten, ist es zuerst wichtig, die Tragödie Antigone in den gesellschaftlich geschichtlichen Hintergrund einzuordnen. Weiterhin muß auf die Charaktere der Antigone, ihres Onkels Kreon sowie ihres Verlobten Haimon eingegangen werden.
      Antigone, geschrieben von dem Dichter Sophokles (497/496-406/405) spielt im antiken Theben, damals der größten Stadt in der griechischen Landschaft Böotiens.

  2. Man sollte die Tests einfach sein lassen, dann gibt es auch keine Fälle. Spitzensportler werden daran nicht ernsthaft erkranken und von den Falsch-positiven Ergebnissen will ich gar nicht erst reden

    • Selten so einen Schwachsinn gelesen. Informieren Sie sich mal über die Gesundheitszustände von Schlierenzauer und Kraft oder auch einem Lewis Hamilton in der Formel 1. Alles austrainierte Sportler, die nun mit Symptomen zu kämpfen haben und alles andere als fit sind. Zumal haben Sie mal daran gedacht, dass selbst wenn infizierte Personen keine Symptome haben, diese andere Menschen anstecken können?! Jeder von den Sportler hat sein Team im Hintergrund, dazu Freunde und Familie. Man kann seine Kontakte nicht komplett auf Null runterfahren, also ist auch immer die Gefahr da, jemanden anzustecken.

    • Spitzensportler werden daran nicht ernsthaft erkranken, was für einen Schwachsinn schreiben Sie. Es sind sogar Spitzensportler daran gestorben. Zwar nicht hier, aber in den USA. Vielleicht sollte man Ihrer Meinung nach die Test`s Weltweit einstellen, dann gibt es auch keinen Virus mehr und alles ist ok.

      • Ja genau. Nicht testen. Fertig. Positiv auf Corona aber Symptome haben wie Erkältung oder Grippe. Dieser Schwachsinn mit dem Testen sollte endlich aufhören. Dann ist auch Corona Geschichte. Hat es denn irgendwen gekümmert wenn vor Corona jemand an Grippe gestorben ist? Oder wenn jemand an ein Beatmungsgerät angeschlossen war. Niemanden. Außer natürlich es trifft einen selber in der Familie. Jetzt ist jeder Experte und informiert. Aber es gibt wenigstens Hoffnung. Die Impfung kommt. Wofür eigentlich? Meine Herren was sind wir Menschen Krank in der Birne. Dafür sollte es eine Impfung geben. Für Dummheit. Übrigens. Habe Husten und Schnupfen. Mein Hals kratzt. Hmmm. Weiß nicht. Soll ich mich jetzt Testen? Bin jedes Jahr zu dieser Zeit etwas krank. Nein mache ich nicht.

        • Es braucht sich niemand testen zu lassen, der glaubt, erkältet zu sein. Er sollte aber auf jeden Fall zu Hause bleiben und seinen Virenkrempel nicht in der Gegend herum streuen. Für den öffentlichen Bereich, also auch für den internationalen Sport gelten andere Regeln. Um das zu verstehen, reicht normale Dummheit völlig aus.

    • Bis jetzt wohl Glück gehabt ,dass es noch keinen in ihrem Verwandten-und Bekanntenkreis getroffen hat, sonst würden sie nicht so einen Schwachsinn von sich geben.

  3. Ich wette nach der Landung in Slowenien gibt es dann auch schon wieder die nächsten Fälle. Die FIS muss sich die Frage gefallen lassen ob hier wirklich eine Blase gebildet wurde oder die einfach von Anfang an nicht funktioniert hat. Das Konzept einer Blase kann katastrophal enden, wenn die nicht dicht ist!

  4. Das der Renndirektor nun infiziert ist, kein gutes Zeichen. Er sollte eine Vorbild Rolle haben und sich an die Hygienekonzepte halten.

    • @ Gerd Franke…
      Ich bin mir sicher das Herr Pertile aufgepasst und keine dummen Sachen gemacht hat. Aber offensichtlich ist es so dass trotz Vorsichtsmassnahmen man sich infizieren kann. Das gilt im übrigen für alle Infektionserkrankungen. Deshalb ist Ihre Rede von der Ihrer Meinung nach fehlenden Vorbildrolle nicht verständlich….

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