Zum Abschluss der Saison

Österreich gewinnt Team-Skifliegen in Planica – DSV-Quartett nur Sechster

Die österreichischen Skispringer um Gesamtweltcup-Sieger Stefan Kraft demonstrieren ihre Stärke auch beim letzten Team-Wettkampf der Saison. Während Österreich die slowenischen Gastgeber in nur einem Durchgang hinter sich lässt, enttäuscht das DSV-Quartett.

Mit insgesamt 803,8 Punkten sicherte sich die österreichische Mannschaft am Samstagmorgen den Sieg beim letzten Teamspringen der Weltcup-Saison. Das Quartett mit Daniel Tschofenig, Michael Hayböck, Stefan Kraft und Daniel Huber erzielte im slowenischen Planica insgesamt 803,8 Punkte und setzte sich damit gegen die Gastgeber aus Slowenien (Lovro Kos, Domen Prevc, Timi Zajc, Peter Prevc; 793,3 P.) durch. Den dritten Platz belegte Team Norwegen (Robert Johansson, Benjamin Oestvold, Marius Lindvik, Johann Andre Forfang; 770,6 P.).

Die beste Mannschaft dieser Saison hat ihre eindrucksvolle Stärke damit also auch beim letzten Team-Wettbewerb des Winters unter Beweis gestellt. Wegen der wechselhaften Windbedingungen fiel die Entscheidung nach nur einem Durchgang, der Finaldurchgang wurde abgesagt

Deutsche Skispringer enttäuschen

Die deutschen Skispringer waren auch am zweiten Wettkampftag von Planica chancenlos im Kampf um die vorderen Plätze. Schon Startspringer Karl Geiger hatte im ersten Durchgang mit Problemen zu kämpfen, kam nur auf 202,5 Meter. Das deutsche Qurtett hatte schon zu diesem Zeitpunkt fast 30 Punkte Rückstand auf die Österreicher – die weiteren Springer Stephan Leyhe, Pius Paschke und Andreas Wellinger konnten den Rückstand auch in den weiteren Durchgängen nicht mehr aufholen.

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„Es ist uns heute nicht gelungen, die Dinge umzusetzen, die wir uns vorgenommen haben. Einzig Pius Paschke hatte einen tollen Sprung“, analysierte Stefan Horngacher im Anschluss.

Mehrere Stürze überschatten vorletzten Wettkampf

Für den Bundestrainer stand das Ergebnis an diesem Tag aber eher im Hintergrund: „Ich bin schon froh, wenn alle verletzungsfrei heute rausgehen“, sagte Horngacher schon im Vorfeld der Entscheidung.

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Der Wettkampf wurde von mehreren Stürzen überschattet: Zuerst stürzte der US-Amerikaner Dean Decker nach der Landung, danach erwischte es Giovanni Bresadola. Der Italiener konnte seinen Sprung bei starkem Aufwind nicht landen, kam schwer zu Sturz und musste mehrere Minuten im Schanzenauslauf behandelt werden.

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Am Sonntag startet um 08:30 Uhr zunächst der Probedurchgang, bevor um 09:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) dann der letzte Einzel-Wettkampf zum Abschluss der Weltcup-Saison auf dem Programm steht.

Mehr dazu gleich hier bei skispringen.com.

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19 Kommentare

  1. Die Frage, wieso sich die deutschen Athleten derart zurückentwickelt haben in Verlauf der Saison, muss schon erlaubt sein. Was ist mit Springern wie Schmid, Eisenbichler, Leyhe, Geiger und Co. denn passiert in der Vorbereitung auf den Winter? Ist Horngacher tatsächlich der richtige Mann? Wellinger sprang sicher hervorragend diese Saison und auch Paschke sowie Raimund können zufrieden sein. Ansonsten nochmals eine sehr enttäuschende Saison!

  2. Es ist schon erstaunlich, wie mir berichtet wurde, war es Horngacher auch in Polen egal was die zweite Garnitur hinter den Topathleten angeht. Er hat sich da nur um die Topspringer gekümmert und jetzt bekommen die Polen die Quittung dafür. Die Polen liefern die schlechteste Saison seit Jahren ab, da passiert was im Trainerteam, die Polen sind erfolgs verwöhnt. An der schlechten Saison der Polen ist auch noch Horngacher indirekt beteiligt. Ich habe gehört das er z.B. das Topmaterial nur für den A-Kader genehmigt hat wie soll dann Erfolg im COC, im Alpencup und im Fiscup kommen wenn er den Top Anzugsstoff nur für seine Leute reservieren läst, hmmm alles ein bischen seltsam finde ich, da muss der sportliche Leiter in Person Horst Hüttel eingreifen ansonsten sieht es um den deutschen Skisprungsport in Zukunft schlecht aus keiner der Topathleten wird jünger.

  3. Ich stelle mir gerade folgende Frage: WAS ist nach dem VST-Springen in Oberstdorf mit den deutschen Skispringern passiert? Ein unglaublicher Leistungseinbruch ist zu verzeichnen, was an der Wertung des Nationencups abzulesen ist (Fast 3000 Punkte Rückstand auf Österreich und jetzt auch noch von Slowenien überholt) Was zum Kuckuck ist passiert? Hat man sich auf den guten Ergebnissen zu Anfang der Saison ausgeruht? Was den Nachwuchs angeht, bin ich auch hier bei einigen Kommentaren dabei: die wenigen Springer aus der zweiten Reihe, die das Format zum Einsatz im Weltcup haben könnten, sind an den Fingern einer Hand zu zählen. Teilweise haben sie sich im Skispringen zurückentwickelt (z.B. ein Constatin Schmid war schon viel weiter als jetzt) Ein letztes: WARUM GIBT ES IN DEUTSCHLAND KEINEN ZENTRALEN STÜTZPUNKT FÜR TRAING UND AUSBILDUNG DES NACHWUCHSES? Im nächsten Jahr gibt es wieder Nordische Weltmeisterschaften, nur mal so daran erinnert.

    • Die föderale Struktur des Spitzensports im DOSB verhindert grundsätzlich eine Zentralisierung. In jedem Bundesland gibt es eigene Olympiastützpunkte mit entsprechenden Schwerpunktsportarten und dort angestellten Trainern/Trainerinnen. Inwieweit konkret der DSV daraus („vertraglich“) ausbrechen kann mit der Bildung EINES Zentrums müsste einmal von internen Kennern erläutert werden.

  4. Gute Besserung erstmal an die Gestürzten, insbesondere Bresadola.
    Zur Leistung der Deutschen: War zu erwarten, insofern bin ich auch nicht negativ überrascht.
    Der Wind hat die Slowenen gerettet, Zajc steht für morgen nicht in der Startliste, somit wären sie heute im zweiten Durchgang mit nur drei Springern wohl weit zurückgefallen.
    Glückwunsch an Österreich, die Dominanz über die ganze Saison ist beeindruckend!

  5. An meine Vorschreiber: Ein dritter Platz im Weltcup ist doch nicht schlecht! Wir sollten uns mal von dem Gedanken „nur der erste ist gut und alle anderen sind schlecht“verabschieden und uns etwas mehr für die Erfolge unserer Athleten freuen – deshalb sage ich: Herzlichen Glückwunsch, Andreas Wellinger!! 🙂

  6. Dann möchte ich wenigstens das Ergebnis nachlesen und dann ist hier das Ergebnis von gestern verlinkt. Einfach schade.
    Und ganz doll gute Besserung Bresadola und Decker Dean, denn so ist sein richtiger Name

  7. Die nächste peinliche Vorstellung des DSV.
    Auch wieder mit Ansage. Ich glaube es wurde noch nie eine Mannschaft innerhalb einer Saison so verunsichert und runtergewirtschaftet wie dieses Jahr.
    Herzlichen Glückwunsch an die Verantwortlichen für diese traurige Leistung.
    Bevor man mit Horngacher verlängert sollte man schauen was er wirklich erreicht hat. Welches Talent hat er aufgebaut? Welche Springer hat er besser gemacht? Welche sind unter ihm schlechter geworden? Bei der letzten Frage fallen mir viele ein. Bei den ersten beiden sehr wenig.
    Bitte hinterfragt das. Sonst steht das Skispringen in Deutschland vor einer traurigen Zukunft….

    • Das ist mir hier alles zu einseitig dargestellt.
      Der Bundestrainer ist nicht für den Aufbau von Talenten verantwortlich sondern nur für die Nationalmannschaft. Für den Nachwuchs sind der ehemalige Bundestrainer Werner Schuster, Maximilian Mechler, Martin Schmitt, Andreas Wank und die Stützpunktrainer in Verantwortung.
      Objektiv gesehen, haben Geiger (2020 + 2022 2.)Eisenbichler (2021 2.), Wellinger (2024 3.) und Leyhe (2020 6.) ihre besten Positionen im Gesamtweltcup unter Horngacher erzielt. Und alle sind schon vor 2020 Ski gesprungen. Und ob Pius unter Werner Schuster noch in den Genuss eines Weltcupsieges bzw. WM-Titels im Team gekommen wäre, bezweifle ich.
      Außerdem wurden unter Horngacher 13 internationale Medaillen gewonnen. Wie viele NC weltweit haben das geschafft?

      • Das ist -mit Verlaub- dann allerdings genauso einseitig. Ja sicher, Wellinger Gesamt-Dritter, aber den absolut möglichen zweiten Platz durch einen eklatanten Leistungseinbruch im Endspurt der Saison verspielt. Und das betrifft nicht nur ihn, sondern leider auch andere aus der Nationalmannschaft! Und wer da in der Verantwortung steht, darauf wurde ja bereits hingewiesen. Und es wäre auch nicht ehrenrührig nach 5 Jahren zu sagen: Danke, aber wir orientieren uns personell neu. Mal abwarten, was da die Analysen ergeben.
        Es scheint sich ja auch tatsächlich (bis auf den bereits integrierten „Neuen“ Raimund) niemand aus dem COC bzw. Nachwuchs aufzudrängen. Da sind andere Nationen sicher besser aufgestellt. Ein Lisso hat sich da auch zum unglücklichsten Zeitpunkt schwer verletzt. Viele der Arrivierten sind schon auf der Zielgerade ihrer Karrieren. Da spricht das heutige Teamergebnis schon Bände, was die Zukunft angeht.

        • Man muss auf die Jugend setzen und mehr rotieren! Österreich hat so Oft durchgewechselt und das größte DSV Talent hätte man auch mal in Lahti einsetzen können da er der nächste Springer sein soll der sich intregrieren soll. Er ist ja auch nicht Umsonst Vor Schmid bei den Deutschen Meisterschaften Gelandet. Und Raimund soll bei seiner Linie bleiben und so weiter machen bei Schmid sehe ich viel Talent aber der Kopf stimmt nicht.

        • Während der erolgreichen Phase(n) unter Schuster und Horngacher mit Olympia- und WM-Medaillen (Freund, Geiger, Eisenbichler, Wellinger plus Team) ist bei einer Kadergröße von 4 bis max. 6 zu bedenken, dass die Durchlässigkeit von unten nach oben schlichtweg nicht gegeben war und viele „Talente“ eben im COC oder FIS-Cup zwandsläufig hängen geblieben sind und z. T. auch mangels Perspektive eben ihre Skier früh abgestellt haben, quasi eine verlorene Generation. Es geht für die verantworlichen Trainer schlichtweg auch darum dem (finanziellen) Erfolgsdruck seitens des DDSV und DOSB gerecht zu werden. Mehr Medaillen –> mehr Fördergelder für die Sportart. Somit haben Schuster und Horngacher in ihrer Position als Cheftrainer logischerweise auf die sichere Bank setzen müssen, auch aus Eingeninteresse (Jobsicherheit durch Erfolge).
          Strukturell wird beim DSV aufgrund des föderalen Sportsystems eben dezentral gearbeitet, die Talente verteilen sich auf mehrere Stützpunkte, was dazu führt, dass die Konkurrenz dort jeweils gering ist. Dies führt u. U. zu mehr Genügsamkeit und Bequemlichkeit, als wenn, wie in Österreich (Skigymnasium Stams), sich die Talente auf den Füssen stehen. Nachlässigkeit ist dort eben nicht drin.

        • Das meinte ich mit wieviele Talente hat er hochgebracht. Schmid und Hamann sind beides hochtalentierte Springer die unter Horngacher nicht die Entwicklung zum top Springer gemacht haben und sogar deutliche Rückschritte gemacht haben.
          Freitag hat so abgebaut, dass er aufgehört hat. Geiger ist schon vor Horngacher gut gewesen und baut die letzten drei Jahre nur noch ab. Was mit Eisei passiert ist in den letzten drei Jahren durften wir alle verfolgen. Sehr traurig…
          Leyhe war verletzt, aber er hat es auch nicht geschafft ihn wieder Konkurrenzfähig zu bekommen. Das gleiche gilt für Freund.
          Wellinger hat seit letzter Saison einen eigenen Ski und macht glaube ich viel sein eigenes Ding. Seitdem läuft es wieder.
          Raimund ist unter Horngacher ganz gut ran gekommen. Aber da fehlt noch der letzte Schritt um ganz vorne mitzuspringen. Der muss nächste Saison kommen… Einzig Paschke ist in der Zeit unter Horngacher besser geworden. Die Bilanz ist einfach nicht gut. Ob es am Trainer liegt oder an anderen Dingen muss jetzt analysiert werden. Aber wenn der Weg so weiter geht werden nächsten Jahre als deutscher Skisprungfan äußerst traurig

          • Das ist zu befürchten. So wie es die Polen bspw. schon jetzt bitter erleiden müssen. Eine in die Jahre gekommenen Equipe, der kein frisches Blut zugeführt wurde, schlägt sich mehr schlecht als recht durch die Saison. Die Generation Stoch tritt da auch bald ab. Wie bei uns die Altvorderen (bis auf Leyhe) alle aus Bayern. Wo ist denn der Schwarzwald ? Wo das Erzgebirge? Warum nicht mal Tittel? Embacher hat beim ÖSV auch seine ersten Wetcup Sporen verdienen dürfen.
            Ich hoffe nur, es ist Zufall, dass ausgerechnet Horngacher vorher die Polen gecoacht hat. Nachhaltig war das aber offenbar nicht.

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