
Als Reaktion auf den Manipulationsskandal um Team Norwegen setzt die FIS vor den letzten Wettkämpfen der Saison auf eine drastische Regeländerung, die alle Athleten betreffen. Was bisher bekannt ist.
Wie der norwegische Fernsehsender ‚NRK‘ berichtet, will der Internationale Skiverband (FIS) mit drastischen Regeländerungen auf den Manipulationsskandal um die norwegischen Skispringer reagieren, der bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim zur Disqualifikation von Marius Lindvik und Johann Andre Forfang gesorgt hat.
Demnach soll es schon mit Beginn der Raw-Air-Tour am Holmenkollen in Oslo zu einer Änderung kommen, die die Athleten aller Mannschaften betreffen wird: Ab sofort dürfen die Athleten nur noch einen einzigen Sprunganzug bei den verbliebenen Wettkämpfen in Oslo, Vikersund (beide Norwegen), Lahti (Finnland) und Planica (Slowenien) verwenden.
Dieser muss aus den bereits registrierten, sogenannten „gechippten“ Anzügen der laufenden Saison stammen. Lediglich ein Ersatzanzug ist erlaubt – und auch nur dann, wenn der erste irreparabel beschädigt wurde.
FIS will sämtliche Anzüge verwahren
Im Vorfeld des Wettkampfes in Oslo am Donnerstag (Event-Übersicht mit Zeitplan & Infos) soll FIS-Materialkontrolleur Christian Kathol jeden gemeldeten Anzug unter Anwesenheit des jeweiligen Athleten kontrollieren.
Die drastischste Änderung betrifft aber den Zugriff der Athleten und Mannschaften auf ihr eigenes Material: Demnach plane die FIS, alle registrierten Anzüge außerhalb der Wettkämpfe unter Verschluss zu halten. Erst rund 30 Minuten vor den ersten Sprüngen sollen die Anzüge den Athleten ausgehändigt werden, nach dem letzten Sprung müssen sie umgehend an die FIS zurückgegeben werden.
Während die FIS mit den neuen Vorschriften ein klares Zeichen setzen und weitere Manipulationen verhindern will, stellen die drastischen Maßnahmen die Teams vor logistische Herausforderungen: Da die Anzüge nun zentral verwaltet werden, entfällt die Möglichkeit, Anpassungen kurz vor einem Wettkampf vorzunehmen.
Die Verantwortlichen der FIS wollen die Mannschaften über weitere Einzelheiten im Rahmen der Mannschaftsführersitzung am Mittwochabend in Oslo informieren. Im Laufe des Tages wird außerdem ein erster Bericht der offiziellen FIS-Untersuchungen zum Manipulationsskandal erwartet.
Was bisher geschah
Vorausgegangen war ein Manipulationsskandal bei der WM in Trondheim, bei dem heimlich gefilmte Aufnahmen belegten, dass norwegische Sprunganzüge regelwidrig verändert wurden. Dies führte zur Disqualifikation von Marius Lindvik und Johann Andre Forfang.
In der Folge kündigte die FIS offizielle Untersuchungen an, der norwegische Skiverband hat Cheftrainer Magnus Brevig sowie den Material-Verantwortlichen entlassen. Nachdem Lindvik und Forfang betont haben, von der Manipulation nichts gewusst zu haben, wurde am Dienstag dann auch Co-Trainer Thomas Lobben suspendiert, zudem alle WM-Anzüge Norwegens durch die FIS beschlagnahmt.
Norwegen muss disqualifiziert werden von alle winter Disziplin.
Die verarschen uns bestimmt seit Jahren..
Ich frage mich schon seit Jahren, warum nicht hautenge Anzüge gesprungen werden.
dieses Theater um die Anzüge und um den Wind geht schon viele Jahre.
Hans Georg Aschenbach (Skispringer in den 70ern ) hat einmal gesagt : „Wir waren Athleten, wir haben 70 kg gewogen. Um soetwas hat sich kein Springer Gedanken gemacht…..“
Sandro Pertile ist der Inbegriff für den Zustand des heutigen Skispringen.
Seit er in diesem Amt ist, habe ich den Eindruck gewonnen, dass er nicht immer alles im Griff hat und selten eine klare Linie fährt.
Da merkt man deutlich das Fehlen eines Walter Hofer, der immer einen souveränen und ausgeglichenen Eindruck machte, auch wenn es mal zu Problemen gekommen ist.
Ich bin mir relativ sicher, dass Walter Hofer im aktuellen Manipulationskandal anders und im Sinne aller Skispringer entschieden hätte.
Apropos, die USA müsste sich jetzt auch sofort von den Norwegern trennen, oder haben sie von der Manipulation auch profitiert … z.B. Bickners Leistungsexplosion in dieser Saison !!!
Ich halte das für blinden Aktionismus das alle Anzüge jetzt verwahrt werden. Es kann schon vorkommen das Änderungen an Anzügen durchgeführt werden müssen und wie soll das dann gehen? Sollen Sie ihre Kontrollen anständig durchführen oder eben ein Regelwerk aufstellen das paßt und nicht soviel Spielraum zuläßt. Jetzt schnell schnell was entscheiden ist aus meiner Sicht Quatsch. Schade für den Sport, bin gespannt wie das weitergeht.
Es ist leider wie immer: Einer macht Mist und alle leiden… Allerdings finde ich persönlich diese Änderungen notwendig und gut. Und mir war auch gleich bei der VST klar, dass die Norweger was gefunden haben. Auch die Ösis sind immer wieder für solche Regelausreizungen bekannt. Die Deutschen, die sich brav dran halten, schauen spätestens ab diesem ersten Großereignis in die Röhre…
War meine Idee schon vor Wochen. Mir kamen schon diese und die letzten Saisons ziemlich merkwürdig vor, plötzlich kam da ein Granerud wie aus dem Nichts und hat alles abgeräumt und die bisherigen Topspringer sahen kein Land mehr. Dass die Anzüge jetzt bei der FIS gelagert werden ist ein guter Punkt und man wird nun sehen, wie sich die Springer schlagen. Ich habe so die Vermutung, dass wir plötzlich ganz andere Springer vorne sehen werden… Polen zum Beispiel und Japan. Mal sehen, es wird spannend! Grüße an Alle euer Peter-Karl mit Bier und Hartz4!!!
Das Vertrauen zu Norwegen ist doch weg. Egal ob Langläufer, Biathlon, Nordische Kombination oder Skispringen, der Verdacht war immer da, das etwas nicht in Ordnung sein könnte. Jetzt, ausgerechnet beim letzten Wettkampf platzt dann die Bombe. wohl dem, der da noch glaubt, das vorher alles in Ordnung war. Ich denke, das man damit auch gerechnet hat. Warum sonst, treten ausgerechnet die Spitzensportler ein Jahr vor Olympia zurück. Das stinkt doch alles zum Himmel. Wenn nicht rigoros in allen Sportarten durch gegriffen wird, ist der Sport doch nur noch ein Manipulationsrennen!
Sehe ich ebenso.
Aber es geht denke ich schon lange nicht mehr um den Sport sondern um Geld, wie überall sonst auch.
In einigen Punkten könnte man diese Regeln einfach so beibehalten.
Aber interessant, dass die FIS wirklich mehr tut, als nur zu investigieren.
Soweit ich weiß, wurden auch Lindvik und Forfang baw. suspendiert