Mit einer geschlossenen Teamleistung triumphiert Deutschland im Mixed-Team-Springen beim Weltcup-Auftakt in Lillehammer. Österreich muss sich mit Rang drei zufriedengeben, zwei Teams verpassen das Finale auf bittere Weise.
Das deutsche Skisprung-Team hat einen Traumstart in die Weltcup-Saison 2024/2025 hingelegt! Selina Freitag, Andreas Wellinger, Katharina Schmid und Pius Paschke sammelten am Freitagabend in Lillehammer 1097,4 Punkte und gewannen damit das erste Mixed-Team-Springen des Winters. Rang zwei ging an das norwegische Quartett aus Anna Odine Stroem, Kristoffer Eriksen Sundal, Eirin Maria Kvandal und Marius Lindvik mit 1075,1 Punkten. Den dritten Platz belegte Österreich mit Lisa Eder, Daniel Tschofenig, Eva Pinkelnig und Jan Hörl mit 1065,9 Punkten.
„Das war der perfekte Saisonauftakt! Als Team verliert, aber gewinnt man auch zusammen. Ich war heute nicht der Grund, warum wir gewonnen haben. Umso glücklicher bin ich, dass die anderen Drei es so gut gemacht und uns den Sieg beschert haben“, analysierte Wellinger das Springen im Anschluss.
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Während Freitag sich als verlässliche Startspringerin erwies und in beiden Durchgängen ihre Gruppe gewann, spielte Paschke in seinem erst zweiten Einsatz und seinem ersten als Schlussspringer in einem Weltcup-Mixed seine Routine aus und machte den Sieg perfekt.
Stroem mit gelungenem Comeback – und erfolgreichem Protest
Im norwegischen Team feierte Stroem nach fast einjähriger Verletzungspause ein gelungenes Comeback und wurde nach einem Messfehler im ersten Durchgang sogar um einige Punkte gebracht. Die Trainer legten jedoch Protest ein, dem nach Überprüfung der Videoweitenmessung stattgegeben wurde, wodurch ihre erste Weite von 120 auf 123 Meter korrigiert wurde. Weil Kvandal und Sundal nicht ganz die Sprungweiten aus ihren Trainingsdurchgängen replizieren konnten, kam das Gastgeber-Quartett zu keinem Zeitpunkt an Deutschland vorbei, belegte aber verdient Platz zwei.
Österreich lag nach der zweiten Gruppe des ersten Durchgangs sogar kurz auf Rang eins, doch Pinkelnig erwischte nicht ihren besten Tag und kostete ihrem Team insbesondere im ersten Sprung wertvolle Punkte. Auch Tschofenig und Eder haderten ein wenig mit ihren ersten Versuchen, sodass die Lücke nach ganz vorne sich schrittweise öffnete und im zweiten Durchgang nicht mehr wieder wettzumachen war. Ernsthaft in Gefahr war der Podestplatz jedoch zu keinem Zeitpunkt.
Für Slowenien überzeugt nur Prevc – Kobayashi fehlt Japan
Rang vier mit über 30 Punkten Rückstand aufs Podium belegte Slowenien. Timi Zajc und Ema Klinec starteten gerade im ersten Durchgang recht verhalten, während Nika Prevc in beiden Durchgängen mit 138 und 139,5 Metern die Bestweiten aller Frauen sprang. Anze Lanisek legte einen soliden ersten aber durchwachsenen zweiten Sprung hin. Dass es nicht für einen Podestplatz reichen würde, war nach den Trainingsdurchgängen zu vermuten, eine benötigte Steigerung blieb schlussendlich aus.
Das japanische Team musste an diesem Freitag auf Star-Springer Ryoyu Kobayashi verzichten, der sich aufgrund von kleinen Rückenbeschwerden schonte. Für ihn nahm Naoki Nakamura neben Yuki Ito, Sara Takanashi und Ren Nikaido am Mixed-Team-Springen teil, indem Japan mit einem sehr unauffälligen Auftritt nicht über Position fünf hinauskam.
Frankreich punktet bei Mixed-Debüt im Weltcup
Finnland egalisierte hingegen mit Rang sechs sein bisher bestes Ergebnis in einem Mixed-Team-Springen im Weltcup. Auffällig war in diesem Quartett vor allem Jenny Rautionaho, die mit zwei soliden Sprüngen in beiden Durchgängen Rang sechs belegte. Weil auch Julia Kykkänen, Kasperi Valto und Antti Aalto jeweils nicht schlechter als Rang acht abschnitten, war der sechste Platz in der Endabrechnung folgerichtig. Ebenso folgerichtig war der siebte Rang für das polnische Team (Nicole Konderla, Pawel Wasek, Anna Twardosz, Aleksander Zniszczol), in dem die Frauen erwartbar schwach sprangen, die Männer hingegen überzeugen konnten.
Frankreich stellte beim achten Mixed-Team-Springen der Weltcup-Geschichte erstmals seit Februar 2021 wieder eine Mannschaft und punktete prompt als Achter. Das Team bestehend aus Emma Chervet, Weltcup-Debütant Enzo Milesi, Josephine Pagnier und Valentin Foubert pendelte im ersten Durchgang stets rund um eben diesen achten Platz und kämpfte somit ums Weiterkommen in den zweiten Durchgang, bei es unfreiwillige Schützenhilfe von zwei anderen Teams erhielt.
Bitteres Aus für Italien und die USA – Auch Ukraine debütiert im Mixed
Denn für Italien und die USA endete der erste Wettkampf der Saison enttäuschend und verfrüht. Die Azzurri lagen nach den ersten drei Versuchen von Annika Sieff, Francesco Cecon und Lara Malsiner sogar auf Platz sechs und damit klar auf Finalkurs. Dann erwischte Alex Insam aber keinen guten Absprung und dazu noch die schlechtesten Windbedingungen des ersten Durchgangs, wodurch er nur auf 93 Meter kam, was nur für Rang neun reichte.
Ebenso bitter lief es für den Schlussspringer der USA, Tate Frantz. Annika Belshaw, Casey Larson und Paige Jones hatten das US-Team bis zur vierten Gruppe des ersten Durchgangs auf Rang neun und mit nur knappem Abstand zu den Top acht gehalten und damit die Chance auf einen Finaleinzug gewahrt.
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Doch dann hatte Frantz vor seinem Start Probleme mit dem Reißverschluss an seinem Sprunganzug, die in der Kürze der Zeit nicht zu beheben waren. Er konnte somit nicht starten, wodurch folglich keine Punkte in die Wertung eingingen, was die USA auf Platz zehn zurückwarf.
Abgeschlagen auf dem elften und letzten Platz landeten Tetiana Pylypchuk, Vitaliy Kalinichenko, Zhanna Hlukhova und Yevhen Marusiak aus der Ukraine. Das Quartett lag vom ersten Sprung an auf eben dieser Position und hatte auch keine Aussicht auf eine bessere Platzierung. Nichtsdestotrotz ist die erste Teilnahme an einem Mixed-Team-Springen überhaupt ein Erfolg für die Nation.
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Am morgigen Samstag stehen in Lillehammer die ersten Einzel-Wettbewerbe der Saison an. Den Anfang machen die Frauen mit ihrer Qualifikation und dem Springen um 11 und 12:30 Uhr. Die Männer folgen um 14:45 und 16 Uhr (alles live bei skispringen.com).
Aus sportlicher Sicht gönne ich allen Teams ,Springer u. Springreiten den Sieg egal ob Norweger,Österreicher,Franzosen oder eigene Landsleute usw. Sie geben alle ihr best möglichstes
springerinnen nicht Reiter vertippt
Schade,hätte Norwegen den Heimsieg sehr gegönnt ,aber vielleicht klappt es ja heute oder morgen
In Frankreich tut sich echt was 🙂