DSV-Skispringer am Bergisel chancenlos

Vierschanzentournee: Dawid Kubacki triumphiert in Innsbruck

Foto: imago / GEPA

Dawid Kubacki gewinnt das dritte Springen der Vierschanzentournee, kann aber nur wenige Punkte auf den Gesamtführenden Granerud aufholen, der im Finale eine beeindruckende Aufholjagd hinlegt. Die deutschen Skispringer sind erneut nur Nebendarsteller.

Mit Sprüngen auf 127 und 121,5 Meter sicherte sich Dawid Kubacki den Sieg beim dritten Springen der 71. Vierschanzentournee. Der Pole erzielte am berühmten Bergisel in Innsbruck am Mittwoch insgesamt 265,2 Punkte und setzte sich vor 18.700 Zuschauern damit gegen den Gesamtführenden Halvor Egner Granerud aus Norwegen durch, der auf 123 und 133 Meter (261,7 P.) kam. Den dritten Platz belegte der Slowene Anze Lanisek mit 127 und 121,5 Metern (258,8 P.).

Den Grundstein zu seinem ersten Tagessieg bei der diesjährigen Tournee legte Kubacki schon im ersten Durchgang: Zur Halbzeit lag der 32-Jährige vor Lanisek und Stoch in Führung und nahm dem Gesamtführenden Halvor Egner Granerud zwischenzeitlich ganze 12,8 Punkte ab.

Granerud greift im Finale an

Der Norweger, der den vierten Grand Slam nach Sven Hannawald (2001/2002), Kamil Stoch (2017/2018) und Ryoyu Kobayashi (2018/2019) verpasst hat, lag nach dem ersten Durchgang nur auf dem sechsten Platz. Mit einem bärenstarken Sprung im Finale leitete der Norweger dann aber eine starke Aufholjagd ein.

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Am Ende büßte der Norweger nur 3,5 Punkte auf Kubacki ein und führt die Gesamtwertung mit einem Vorsprung von 23,3 Punkten auf Kubacki an. Der drittplatzierte Lanisek ist beim anstehenden Finale in Bischofshofen nur noch Außenseiter.

Raimund bester DSV-Skispringer

Für die deutschen Skispringer gab es am Bergisel hingegen nicht viel zu holen: Nach dem enttäuschenden Quali-Aus von Karl Geiger am Vortag ist der Mannschaft von Bundestrainer Stefan Horngacher auch beim dritten Springen der Vierschanzentournee die erhoffte Trendwende nicht gelungen.

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Zufrieden sein konnte am Ende erneut einzig Youngster Philipp Raimund, der mit 116,5 und 118 Metern sowie dem 13. Platz bester deutscher Skispringer war. Andreas Wellinger (18.), Markus Eisenbichler (22.), Constantin Schmid (26.) und Pius Paschke (28.) haben zwar weitere Weltcuppunkte gesammelt, waren im Kampf um die vorderen Plätze aber erneut nur Nebendarsteller.

Horngacher: „Definitiv nicht ratlos“

„Wir sind hier angetreten, um im Laufe der Tournee besser zu werden. Jetzt sind wir ziemlich weit zurückgefallen, das ist eine schwierige Situation für uns“, analysierte Bundestrainer Stefan Horngacher und erklärte weiter: „Ich bin definitiv nicht ratlos. Wir wissen, an welchen Rädern wir drehen müssen.“

Einzig Stephan Leyhe hat es nach einer Niederlage im K.o.-Duell mit dem Slowenen Domen Prevc nicht geschafft, sich über die Lucky-Loser-Regelung für das Finale zu qualifizieren und ist mit Platz 33 vorzeitig ausgeschieden.

Kraft schrammt am Podest vorbei

Die österreichischen Skispringer haben vor heimischem Publikum den erhofften Podestplatz wie zuvor schon in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen knapp verpasst. Stark präsentierte sich vor allem Stefan Kraft, der mit 129,5 und 125 Metern hinter Lanisek den vierten Platz belegt hat.

Daneben haben von den Gastgebern auch Michael Hayböck (7.), Daniel Tschofenig (8.) und Jan Hörl (9.) den Sprung unter die Top Ten geschafft. Clemens Leitner wurde wegen eines irregulären Sprunganzugs schon im ersten Durchgang disqualifiziert.

„Mannschaftlich waren wir sehr stark. Im ersten Durchgang hat uns der Telemark ein bisschen einen Strich durch die Rechnung gemacht, die waren alle ein bisschen verwackelt“, sagte Cheftrainer Andreas Widhölzl.

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Schon morgen wird die Vierschanzentournee in Bischofshofen fortgesetzt: Vor dem großen Finale am Dreikönigstag stehen am Donnerstag ab 14:30 Uhr zunächst zwei Trainingsdurchgänge auf dem Programm, bevor um 16:30 Uhr (alles live bei skispringen.com) die Qualifikation startet.

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Über Marco Ries 876 Artikel
Inhaber und Chefredakteur von skispringen.com. Hat sich nach der Jahrtausendwende am Skisprungfieber anstecken lassen und 2009 dieses Angebot gegründet. Studiert an der Universität Heidelberg und arbeitet nicht nur im Winter als freier Journalist und Autor (u.a. das Buch „Unnützes Skisprungwissen“).

23 Kommentare

  1. Georg: Die Deutschen gehören auch zu den Topnationen, nur basteln Sie ihre Anzüge im Moment auf höchsten Niveau.Lach,Lach,Lach. Schau doch die Japaner an, ihr bester Atlet hat keine Chance, springt nur noch hinter her, obwohl er gleich springt wie in den Jahren zuvor, ich weis warum

  2. Georg: Hört endlich auf auf den Polen rum zu hauen, es bescheissen doch alle Topnationen Österreich, Norwegen, Slowenen und Polen. Nur eins muss man wissen es gewinnen nur die besten Bescheisser. Wer sich auskennt der weiß warum der neue Polnische Trainer Thurmbichler den Anzug Experte Hafele von den Ösis weggeholt hat, der kann am besten Anzüge basteln, das wusste Thurmbichler, er hat ja bei den Ösis mit Ihm zusammen gearbeitet!!!!! Horch, Horch, Horch. Zur Erinnerung beim ersten WC 2022/2023 in Wisla wurde bekanntlich ja gleich Kamil Stoch disqualifiziert.Hmmmmmmm

  3. Irgendwas muss in der deutschen Saisonvorbereitung falsch gelaufen sein, praktisch alle A-Kader-Springer wirken ratlos. Eisenbichler hadert mal wieder mit dem „Übergang“, Geiger verkrampft zusehends. Schmid, Leyhe und Paschke hatten solide Einzelergebnisse, aber hängen nun wieder durch. Bleibt nur Wellinger, der in Innsbruck zwar etwas schwächer war, aber definitiv auf dem richtigen Weg ist. Raimund hat ja auch mit dem A-Kader trainiert, es freut mich sehr, dass er so stark springt.

    Trotzdem sieht es für das dt. Skispringen derzeit finster aus, aus dem Nachwuchsbereich drängt sich aktuell auch kaum einer auf. Ich glaube schon, dass die großen 3 (Eisei, Wellinger, Geiger) nochmal zu ihrer Form finden werden, aber auch da tickt so langsam die biologische Uhr.

  4. Der Granerud ist aktuell top und elegant im Sprungstil.
    Macht Freude, Ihn anzusehen!
    Ähnlich wie Kubacki am WC in Neustadt, als er wie ein Vogel allen davonschwebte.

  5. Heute hat der Betrug in Skispringen das Höhepunkt erreicht. Ohne Grund, hat der Italienar mit seinem fraglichen Team, zweimal dem Kubacki den Anlauf gekürzt, Granerud der Favorit, der stärkste, dürfte aber noch wie alle anderen vor ihm die gleiche Luke benutzen. Die FIS, FIFA sind gleich korrupt. Seit Adam Malysz Siegeszeiten, haben die schockierten Funktionären, alles versucht um zu verhindern, das ein Pole auf seine Superwelle fliegt. Die Ski waren zu lang, zu kurz. Jahrelang hat keine gesehen das Ammann ohne Telemark landet, das hat den Adam Olympiagold gekostet. Als Stoch, Kubacki dazu gekommen sind, da haben die mit den Wind, Zusatzpunkten, Abzügen, manipulieret, mit den Anzügen gesponnen. Die Norweger dürften fragliche Materialien für ihre Anzüge verwenden. So wie die Politiker hoch kriminell handeln so auch das ganze Sportwelt auch.

    • Selten so einen Schwachsinn gelesen. Weil die Polen untergehalten werden, habe sie in den letzten Jahren mehrfach die Tournee, WM Titel und RAW Air gewonnen. Verkürzt wurde damit sich die Springer bei der Landung nicht verletzen, aber Sie hätten wohl lieber das die Springer stürzen und und sich verletzen.

    • Herr schmeiß Hirn vom Himmel, was für ein Verschwörungstheoretischer Käse, glauben Sie wirklich an den Quark was Sie da schreiben.

        • Danke, Herr Oberlehrer, aber ich finde keine Rechtschreibfehler, nicht mal mit einer Grammatikprüfung. Aber ich bin auch kein Deutscher, sondern Grieche. Ich bin mir ziemlich sicher, dass Sie nicht so gut in meiner Muttersprache schreiben könnten, wie ich auf Deutsch.

          • Ich glaube, der Troll Schanzen-Stefan kann gar nichts, außer stänkern! Lass Dich von dem Typen nicht Ärgern, du kannst sehr gut deutsch!  

    • Selten so einen Bullshit gelesen! Weil die Polen unten gehalten werden, ist Kubacki Welcup Führender, hat einen WM Titel (unter Fragwürdigen Umständen) gewonnen und auch Tournee Sieger. Kamil Stoch wurde auch unten gehalten, konnte man sehen als er die Raw Air gegen Andreas Wellinger gewonnen hat, als man Wellinger springen lassen hat, als er Null Chancen hatte um auf Weite zu kommen. Weil er unten gehalten wurde, konnte er auch 2 mal die Tournee gewinnen usw.

  6. Man könnte ja meinen, dass deutsche Zuschauer ihr Interesse am Skispringen verlieren, wenn D bei der Tournee nicht ganz oben mitspielt. Jedoch: der Unterhaltungswert ist beträchtlich, wenn ein Haufen ambitionierter Österreicher von einem Polen, einem Slowenen und einem Norweger übertrumpft wird 😀

  7. So ehrlich muss man sein: dieses Jahr haben wir eine 4 -Nationen-Tournee: Polen, Slowenien, Norwegen und mit Abstrichen Österreich. Der Rest, inkl. Deutschland und Japan (puuh, was ist denn da los?), ist nettes Beiwerk. Nice to have.
    Horngachers Einlassungen fallen ihm so langsam auf die Füße.
    Statt Steigerung: bestenfalls Stagnation. Ex Weltmeister Eisei auf Augenhöhe mit Antti Aalto, Geiger ohne Worte, Paschke und Leyhe gut für die Quali aber dann? Wellinger und vor allem Raimund sind Lichtblicke.
    Hoffentlich kann sich Geiger in Bischofshofen rehabilitieren.

  8. Der sportliche Abwärtstrend ist unverkennbar, auch schon in der letzten Saison. Noch schlimmer: Horngacher gibt Nachwuchsspringern keine Chance, geschweige den Sportlern, die nicht an Stützpunkten im Süden trainieren.
    Überhalb des Weißwurstäquators scheint der Horizont des Trainerteams aufzuhören. Das zeigte nicht zuletzt der letztlich respektlose Umgang mit Richard Freitag.
    Und dass Horngacher keine nachhaltige Arbeit leistet, das indiziert zumindest die derzeitige Situation des polnischen Teams, die – wie überraschend – auch ein Nachwuchsproblem haben.
    Es ist sicher billig, dem Trainerteam alleine die Schuld zu geben, da gibt es bezüglich des Nachwuchses sicher auch strukturelle Probleme.
    Nur: Es ist fraglich, ob an der Spitze alles richtig läuft.
    Zumal man sich fragen muss, ob ein totaler Schiffbruch als polnischer Nationalcoach die beste Bewerbung für den Co-Trainer Job in dieser Saison beim DSV ist.
    Das erinnert an das dunkle Tal nach dem Hype der frühen nuller Jahre. Bisher zehnte man von Schusters Arbeit.

  9. Die Oesterreicher, Lanisek, Stoch und Kubacki hat die JURY im 2.Durchgang benachteiligt.
    Diese Jury , bei kleinen Problemem , ist zu schwach um zu reagieren…nicht erstes Mal.FIS muss am schnellsten beginnen andere Jury zu suchen.

    • zu den genannten hast noch den Kraft vergessen.
      Die hatten keine Chance.
      Klasse Springer, fast der Oberspringer in der VST, weil der Beste so weit springt muss man sofort verkürzen, man hätte bissle warten müssen, aber nein die Strategen haben kein Fingerspitzengefühl.

  10. Das tat richtig weh.
    Glückwunsch dem Sieger und den Platzierten und Philipp Raimund.
    Alle anderen Deutschen verursachen nur noch Kopfschütteln.
    Letztes Jahr war es das gleiche Bild von Springen zu Springen wurden die Deutschen schlechter. Wie das in Bischofshofen geendet hat, wissen wir alle. Dieses Jahr sind sie nur auf schlechterem Niveau gestartet. Mir schwant böses vor den nächsten beiden Tagen.
    Es muss dringend was geschehen im DSV. Wenn das so weitergeht wird Skispringen in Deutschland genauso enden wie Langlauf, alpine Ski usw. Oder weiß hier jemand bzw verfolgt jemand, was da passiert…. und wenn erstmal das Interesse schwindet dann gibt es weniger Geld usw.
    Nochmal wenn eine ganze Mannschaft unter ihrem Niveau springt und sich kein einziger Springer in dem letzten Jahren weiterentwickelt hat stimmt grundsätzlich was nicht.
    Diese Saison könnt ihr abhaken, das wird nichts mehr. Fangt jetzt an an die nächste zu denken und verändert endlich was…. Nicht wie Herr Horngacher sagt wir trainieren weiter und dann wird es besser.
    Wenn man immer trainiert und es wird nichts besser wird beim Tausendsten Training auch nichts besser. Das garantiere ich euch.

    • Horngacher sagt er ist nicht ratlos und wüsste an welchen Schrauben sie drehen müssten. Warum macht er es dann nicht?
      Man oh man was für ein Quatsch.
      Hüttel sagt sie verlieren jetzt nicht die Nerven, er vertraut den Trainern. Man möchte die am liebsten schütteln und denen sagen wacht endlich auf. Der Zug fährt gerade ohne euch ab… Merkt es endlich

  11. Ich mag diesen Granerud gar nicht douuu,
    Nach dem er vor paar Jahren Kamil Stoch öffentlich kritisierte, ist er durch bei mir.
    Ein abgehobener Max Verstappen *Typ*
    Auch wenn er ein klasse Ski Springer ist, muss er sich erstmal beweisen, nicht mit 1-2 Seasons.

    • Granerud ist in der Form seines Lebens und bekanntlich ist die irgendwann vorbei. Diese Saison zeigt er schon ab und an Schwächen, kann sein, dass er noch diese Saison was gewinnt oder zweiter-dritter wird. Aber solche Springer sind oft nicht lange an der Spitze, Gruß von Karl-Peter mit Bier und Bürgergeld!

    • Bravo, diese Vergleich mit dem Holzschuh ist super. Die Norweger, sind mit dessen Asthma Wintersportler und den speziellen Anzügen, kleine Gauner.

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